Zwischen GRAU und gar NICHTS

Persönliches, Seelenleben

Gedanken über depressive Verstimmungen – und wie du Menschen erreichst, die sich selbst oft nicht mehr spüren.

Es gibt Themen, die so still daherkommen, dass man sie fast übersieht.
Weil sie nicht laut sind. Nicht dramatisch. Nicht schreiend.
Und doch sind sie da – und manchmal mitten unter uns.

Ich möchte heute über so ein Thema schreiben.
Eines, das auch mein Leben immer wieder prägt.
Eines, das sich schleichend einschleicht, sich festsetzt, ohne sofort zu verstehen, was eigentlich los ist!

Depressive Verstimmungen.
Nicht immer eine schwere Depression.
Manchmal nur eine Phase. Manchmal auch viel mehr.
Aber immer etwas, das spürbar ist – und schwer zu greifen.
Für die, die mittendrin sind. Und für alle, die lieben, helfen UND verstehen wollen.

Was tun, wenn sich ein Mensch, den du magst, innerlich verabschiedet – ohne dass er selbst weiß, wohin?
Wie da sein, ohne zu überfordern?
Wie aushalten, dass du nichts tun kannst – außer bleiben?

Darüber möchte ich heute schreiben.
Weil es wichtig ist!
Weil es oft unausgesprochen bleibt.
Und weil ich weiß, wie viele von uns es irgendwann betrifft – direkt oder ganz nah daneben.

Zwischen Müdigkeit & Farblosigkeit

Es ist gar nicht so leicht, darüber zu schreiben. Das merke ich in diesem Moment.
Weil es ein Thema ist, das mehr oder weniger „ruhig“ gehalten wird.
Es schreit nicht und es weint nicht auffällig. Es macht sich meist ganz still bemerkbar.
Und doch betrifft es so viele: depressive Verstimmungen – diese schwer greifbare, aber spürbar lähmende Veränderung im Inneren, die vieles plötzlich grau färbt.

Vielleicht kennst du jemanden, dem es gerade so geht?
Oder steckst du selbst mittendrin wie ich?
Nicht zwingend in einer tiefen Episode – aber in einem Zustand, in dem sich alles zäh, schwer, sinnlos oder einfach nur leer anfühlt.
Als hätte jemand den Stecker gezogen – und du findest keine Steckdose mehr. 

Man merkt es nicht immer gleich.
Am Anfang ist es nur diese Müdigkeit.
Diese ständige Gereiztheit.
Diese Lustlosigkeit, die sich quer durchs Leben zieht.
Kein Appetit auf Essen, auf Menschen und schon gar nicht auf Nähe!
Kein Interesse an Hobbys oder Gesprächen.
Kein wirklicher Grund – und trotzdem ist da dieses Nichts!
Dieses merkwürdige Gefühl von: Ich funktioniere, aber ich fühle nichts.

Und wenn du dann als Freundin, Partnerin oder Angehörige versuchst, zu helfen – kann es passieren, dass du einfach nicht durchkommst.
Nicht, weil du falsch fragst.
Sondern weil da drinnen gerade nichts ist, was eine Antwort formulieren kann!

„Was würde dir guttun?“
„Worauf hättest du Lust?“
„Was kann ich für dich tun?“

Alles gut gemeinte Fragen.
Aber oft trifft man auf ein hilfloses Schulterzucken.
Oder auf den Satz: Ich weiß es wirklich nicht.
Weil Menschen in solchen Phasen nicht mehr fühlen, was ihnen guttut.
Weil sie selbst keine Verbindung mehr zu ihrer Lust, zu ihrem Wunsch, zu ihrer Sehnsucht spüren!

Sie leben im inneren Neutralzustand.
Manchmal traurig. Meistens einfach nur leer.
Sehr oft abwesend – obwohl sie da sind.

Und genau das macht den Umgang mit depressiv verstimmten Menschen so schwer:
Man meint, man müsste sie nur aufheitern, aktivieren, ablenken – dabei brauchen sie oft einfach nur eins: GEDULD & ZEIT.
Geduld und ein liebevolles Ich bleibe da – auch wenn du gerade nichts fühlen kannst.

Denn was viele nicht verstehen:
Es ist kein Desinteresse.
Es ist keine Faulheit.
Es ist keine Undankbarkeit.
Es ist ein Zustand, in dem die innere Verbindung zu allem, was einmal Freude gemacht hat, gerissen scheint!

Was hilft?
Wenn ich mich selbst frage: nicht viel.
Aber oft reicht schon ein leiser Satz wie:
„Du musst mir nicht antworten. Ich bin einfach da, wenn du etwas brauchst und ich dir dabei helfen kann.“
Oder ein:
„Ich seh’ dich – auch wenn du dich gerade selbst nicht spürst.“

Kein Druck. Keine Pläne. Und vor allem KEIN „jetzt reiß dich mal zusammen“.
Sondern das stille Vertrauen:
Da ist noch etwas in dir. Und ich glaube daran, auch wenn du es gerade nicht kannst.

Und dann kommt das Leben zurück, in kleinen Schritten.
Auch das passiert leise und unmerklich.

Und bis dahin?

Bitte bleibt!
An der Seite derer, die sich selbst gerade wieder mal verloren haben.

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Xo Sandra

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