ICH liebe die Einsamkeit und bin glücklich, wenn ich Zeit nur für mich habe. Aber Einsamkeit richtig betrachtet, ist nicht dasselbe wie ab und zu gern Alleinsein. Das Alleinsein ist ein zunehmendes Phänomen in unserer immer individuelleren werdenden Gesellschaft. Die daraus resultierende Einsamkeit ist nicht unbedingt gut für uns. Zu wenig soziale Kontakte in unserem Leben, können uns nicht nur sehr traurig, sondern sogar krank machen. In meinem Beitrag heute möchte ich meine Gedanken darüber gern mit Dir teilen! Außerdem, warum es absolut gerechtfertigt ist, Trennungsschmerz mit Süßem zu bekämpfen. 🙂
Bereit?
Ich weiß, dass die meisten Menschen eine glückliche soziale Bindung weit über Wohlstand und oder sogar Gesundheit stellen. Kontakte mit vielerlei Menschen sind ungeheuer wichtig für unser Wohlbefinden. Wir sehnen uns nach Kontakten zu anderen Menschen, weil sich Einsamkeit von Natur aus nicht richtig anfühlt. Schon unsere Vorfahren kannten dieses bedrängendes Gefühl und gaben viel, um es zu verhindern.
Unser Körper signalisiert uns Einsamkeit
Fühlen wir uns einsam, ist das ein Signal unseres Körpers. Er lässt uns wissen, dass es gut wäre, sich mit anderen zu connecten. Es funktioniert genau wie bei einem Hungergefühl: Unser kluger Körper teilt uns mit, „Hey, es ist Essenszeit“. Oder eben eine Freundin oder Freund anzurufen. Ignorieren wir dieses Bedürfnis nach sozialen Kontakten, hat es zur Folge, dass wir immer mehr in die Isolation fallen.
Nicht nur bei uns Menschen funktioniert das so. Sehen wir uns in der Tierwelt um, werden wir feststellen, dass der Zusammenhalt noch heute über Leben und Tod entscheiden kann. Wölfe z.B. bilden Rudel, um erfolgreicher jagen zu können und ihre Beute teilen sie mit schwachen, verletzten und alten Rudelmitgliedern, die sonst keine Chance hätten zu überleben. Sorry, ich bin abgeschweift, aber es ist dennoch ein gutes Beispiel. 🙂
Das Gute ist, Einsamkeit ist heutzutage für uns Menschen nicht mehr lebensbedrohlich, wie es damals in der Steinzeit war! Viele Menschen finden es sogar sehr angenehm, etwas Zeit für sich alleine zu haben. Betonung liegt allerdings auf ab und zu. Die Auswirkungen sollten dabei aber nicht unterschätzt werden. Zu viel Isolation kann zu einem Problem werden, sobald wir uns mangels sozialer Kontakte für längere Zeit unglücklich fühlen. WIE sich diese Probleme entwickeln, hängt davon ab, wie wir unsere Einsamkeit wahrnehmen.
Warum fühlen sich manche so einsam?
Ich kenne es aus eigener Erfahrung: Ich bekam genügend Einladungen zu irgendwelchen Partys und trotzdem fühlte ich eine unstillbare Einsamkeit in mir! Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass es da Menschen in meinem Bekanntenkreis gab, die das ganze Wochenende mit einem Buch ALLEINE am Sofa liegend verbrachten – OHNE einsam zu sein und den menschlichen Kontakt zu vermissen! WARUM fragte ich mich damals, haben wir nicht ALLE das gleiche Bedürfnis nach Nähe zu anderen?
Wir haben zwar alle das Bedürfnis sich mit anderen zu verbinden, unterscheiden uns aber darin, wie STARK dieses ist. Viele Menschen sind glückliche „Eigenbrötler“ und vermissen den Kontakt mit anderen absolut nicht. Andere lieben das Gefühl und die Atmosphäre eines „Bienenstocks“! 🙂 Sie würden ohne ihren überdimensionalen Freundeskreis wahrscheinlich zugrunde gehen. Auch solche Menschen konnte ich kennenlernen, war ich ja auch einige Zeit mittendrin gewesen.
Der Grund ist unsere Gene beeinflussen zu einem großen Teil, inwieweit wir soziale Kontakte in unserem täglichen Leben brauchen. Manchen Menschen ist das Gefühl der Einsamkeit also prompt in die Wiege gelegt worden, anderen eben nicht. Wie wir aber mit dem Alleinsein umgehen, wird aber auch dadurch beeinflusst, wie wir von anderen Menschen wahrgenommen werden!
Menschen denken in Schubladen. Und Personen OHNE viele soziale Kontakte, zurückhaltende Personen, die hauptsächlich alleine gesehen werden, stecken wir in die Schublade mit der Beschriftung: „Wenig liebenswert“ – OHNE je ein Wort mit ihnen gesprochen zu haben! Sobald wir Informationen über einen Menschen haben, passen wir unser Verhalten entsprechend an. Manchmal ist es sinnvoll, ja, aber ganz oft ist das Verhalten dem Menschen gegenüber nicht richtig! Wir gehen unbegründet auf Distanz, wonach sich diese Person noch stärker zurückgewiesen fühlt und immer mehr vereinsamt!
Ständige Einsamkeit macht krank
Sich einsam zu fühlen, ist ein unschönes Gefühl, aber Einsamkeit kann auch wirklich an der Gesundheit „nagen“. Es ist nicht überraschend, dass Einsamkeit sehr oft mit Depression auftritt! Zwei unterschiedliche Phänomene kommen aufeinander zu: Die Einsamkeit hat sich entwickelt, damit wir erkennen, WENN wir unser Verhalten verändern müssen. Sie sollte uns motivieren wieder mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
Eine Depression hingegen schaltet uns förmlich aus. Sie macht uns teilnahmslos, man steht sich selbst im Weg und verhindert dadurch, dass wir unsere Situation AKTIV ändern können. Das heißt es kann schwerwiegende Folgen haben, wenn uns Einsamkeit & Depression zugleich belasten!
Ich: Meine Einsamkeit wurde mir erst richtig bewusst, als ich schon tief in meiner depressiven Phase gefangen war. Die eigentliche Funktion der Einsamkeit, wie oben beschrieben, ging mir verloren und anstatt soziale Kontakte zu suchen, Anschluss und Unterstützung zu finden, verzog ich mich immer tiefer in mein Loch und war in dem quälenden Gefühl der Einsamkeit regelrecht gefangen …
Einsamkeit hat Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden
Vor allem – und das habe ich am eigenen Leib erfahren, die Qualität des Schlafes! Ruhe und Erholung wird zum Fremdwort! Dinge, die wir so dringend brauchen. Das bedeutet jetzt nicht, dass einsame Menschen weniger schlafen, aber die Qualität und die Erholungsphase IM Schlaf, wird mitunter stark eingeschränkt. 🙁 Einsamkeit schwächt auch unsere Fähigkeit zur Selbstregulation.
So und jetzt eine Frage: WAS ist das „Allheilmittel“ bei Herzschmerz, Traurigkeit und Stress? Weißt Du’s? Schokolade! Was ist eigentlich der Grund, warum wir nach der ersten Trennungsphase oft das Bedürfnis haben, nach Keksen, Schoki oder Eis zu greifen? Und warum können wir uns in diesen Situationen so verdammt schwer kontrollieren?
Es geht mir selbst immer so. Wenn ich emotional aufgewühlt bin, esse ich zuerst gar nichts … bis ich mich dann im anderen Extrem verirre. Nämlich ins ungesunde Süße! Liebeskummer & Co verfliegt zum Glück irgendwann. Aber einsamen Menschen geht es andauernd so! Ich weiß zu mit Sicherheit und aus eigener Erfahrung, dass ein ungesunder Lebensstil häufig eine Begleiterscheinung von Einsamkeit und oder Depression ist! Ganz einfach, um den Schmerz der Einsamkeit und oder Traurigkeit auszugleichen. Man sehnt sich nach Belohnung … eine Befriedigung auf andere Art!
Auch nach Fehlschlägen nicht entmutigen lassen!
„Alles ist schlecht und alle sind gegen mich“ … diese Gedanken kommen einsamen Menschen sehr oft. Es ist ihre Grundhaltung zum Leben, die leider nicht richtig ist und schon gar nicht der Wahrheit entspricht! Dabei hilft eine positive Lebenseinstellung ganz automatisch dabei, uns weniger einsam zu fühlen! Wir Menschen sollten uns auch angewöhnen, nicht immer sofort zu verurteilen, wenn jemand anderer Meinung ist. Missverständnisse geraten immer mehr außer Kontrolle, kommt mir vor. Es fällt mir auch nicht immer leicht, aber wir sollten versuchen, die Menschen in ein besseres Licht zu stellen.
Ändern wir unser Denken und Verhalten, nehmen das auch unsere Mitmenschen wahr. Eine optimistische Einstellung ruft auch bei JEDEM anderen ein positiv verändertes Verhalten hervor. Positiv denkende Menschen fühlen sich selten einsam. Genauso ist ihnen soziale Isolation ein Fremdwort! Daher: OPTIMISMUS ist der beste Weg, um dem Teufelskreis der EINSAMKEIT zu entkommen!
Fazit der ganzen Geschichte:
Es ist ein biologisches Grundbedürfnis, uns mit anderen „kurzzuschließen“. Befriedigen wir dieses Bedürfnis nach sozialen Bindungen nicht, werden wir unglücklich und im schlimmsten Fall auch krank. Sind wir erstmal einsam, wird es immer schwerer uns aus dieser Lage zu befreien, da Menschen LEIDER dazu neigen, Einsame noch mehr zu meiden. Mit einer optimistischen Einstellung und gesunder Initiative können wir dagegen aber vorgehen! 🙂
Auch wenn ICH heute lieber „alleine“ bin, tatsächlich weniger sozialen Kontakt im Gegensatz zu früher brauche und pflege, bin ich NICHT einsam! Einsam habe ich mich damals gefühlt, wo viele Menschen um mich waren! Selbst in meinen Partnerschaften war ein Gefühl von Einsamkeit dagewesen. Sich selbst zu entdecken, zu lernen seine echten Bedürfnisse wahrnehmen ist ein wunderbares Geschenk und lässt uns unser individuelles Leben leben. <3
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