Tipps und Tricks vom „Buffet“

Inspiration, Seelenleben

In den vielen Jahren Psychotherapie, hat sich ein ganz schön mächtiger „Werkzeugkoffer“ voller Techniken angesammelt, die mir und natürlich anderen Menschen geholfen haben, die unterschiedlichsten Probleme zu bewerkstelligen. Da viele Tipps bis heute ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geblieben sind und NICHT nur psychischen erkrankten Menschen helfen, möchte ich Dich heute zu meinem freien „Buffet“ einladen. Weil es das Leben von uns allen leichter und besser macht. 🙂

Vielleicht bist Du Dir jetzt noch unsicher, weil Du noch nie eine Therapie gemacht hast und alles irgendwie geheimnisvoll klingt? Du kennst es aus Serien – jemandem geht es schlecht, er legt sich auf die besagte Couch, spricht eine Stunde mit dem Therapeuten und danach geht es ihm besser. Klingt ja auch etwas „magisch“, ist es aber nicht. In Wahrheit ist die Psychotherapie eine Wissenschaft, die sich mit den Jahren immer weiter entwickelt hat. Sie bietet viele kleine, aber sehr wirkungsvolle Techniken, die viele Patienten unterstützen, ihre Probleme zu meistern und im besten Fall, ihre Erkrankung zu heilen.

Tipps und Tricks für jedermann

Vielleicht leidest Du an Ängsten, Unsicherheit oder zu viel Stress? Auch dabei können Dir diese Methoden helfen, Deine Lebensqualität wieder in Schuss zu bekommen. Meine Psyche ist, na ja, ich sage mal sehr gut versorgt, aber viele Techniken und mitbekommene Tipps sind bis heute Teil meiner Alltagsroutine. (Wenn ich sie denn brauche). 🙂 Um es auch gleich zu Beginn klarzustellen – was ich Dir heute hier zu „naschen“ anbiete, ist kein medizinischer Rat, ich möchte Dir nur einige Denkanstöße zukommen lassen. Legen wir los?

Wenn ich Dich fragen würde, was würdest Du Dir, rein psychologisch betrachtet, wünschen? Würdest Du gerne selbstbewusster sein? Entspannter und glücklicher durch Dein Leben marschieren? Mehr Durchsetzungskraft haben? Was wäre es? Nun, wenn Du einen solchen Wunsch hast, solltest Du ihn konkret formulieren können. Nur so kannst Du es auch kontrollieren, ob Du ihn am Ende auch erreichst.

Solche konkreten realistischen Ziele sind wichtig, wenn Du eine psychische Veränderung in Deinem Leben hervorrufen willst. Beispiel: Nehmen wir mal an, Du möchtest wieder glücklicher werden. Woran würdest Du erkennen, dass Du glücklich bist? Stell Dir doch gedanklich Deine glückliche Zukunft vor – wie würde ein Tag im glücklichen Zustand aussehen? Vielleicht denkst Du beim Aufwachen NICHT an Deine Sorgen, Deine Termine und Du bleibst entspannt, wenn Deine Kinder oder Dein Partner wieder alles stehen und liegen gelassen hat? Vielleicht freust Du Dich so richtig auf Deinen freien Tag, weil Du planst, ihn NUR für Dich zu nutzen?

Wunderbar … schreib Dir Deine eigene Geschichte inklusive einzelner Schritte, die Du dazu unternehmen solltest. So ist es nämlich viel wahrscheinlicher, dass Du Deinem Ziel näher kommst! 🙂

Du kannst auch ganz anders …

Bestimmt hast Du sie auch … Verhaltensweisen, die Dich an Dir nerven. Jeder von uns hat so seine individuellen „Ticks“, die nicht notwendig wären. ALLE haben wir solche Marotten! Ganz einfach, weil wir Gewohnheitstiere sind. Das Gute daran, wir können auch ganz anders, da wir sie ändern können!

Im Prinzip ein sehr einfacher Trick: Trete einen Schritt zurück und beobachte Dich wie ein Forscher selbst. Notiere Dir, WAS Du siehst. WANN ist Dein Verhalten kontraproduktiv? Was ist Deine Strategie dahinter? Funktioniert sie oder ist sie für die „Katz“? Und wenn NEIN, WARUM nicht?

Es ist so offensichtlich wie auch verrückt: beim nächsten Mal und in derselben Situation, versuche mal eine ganz andere Strategie. Setze dabei den „Forscherblick“ ein. Durch die Distanz wird Dir vieles offensichtlich klar angezeigt, was Dir OHNE Reflexion verborgen bleibt! Es ist ein Lernprozess, der seine Stunden braucht, verzweifle also nicht, wenn es zu Beginn nicht so einfach ist. 🙂

Du entscheidest wie Du Dich fühlst …

Komm, steigen wir noch ein wenig weiter in die Tiefe unserer Psyche. Was ist der Grund der meisten Verhaltensweisen? Genau, unsere Gefühle! Auch auf dieser Ebene kannst Du jede Menge dafür tun, damit es Dir besser geht. Du musst erstmal die Grundlagen Deiner Emotionen verstehen. Wir gehen immer davon aus, dass es einen bestimmten Auslöser dafür gibt. Beispiel: Irgendjemand nimmt Dir die Vorfahrt. Dein unbewusstes Glaubenssystem sagt Dir leise: „So ein Idiot! Der glaubt, die Straße gehört ihm!“ Diese, genau diese, Vorstellung macht Dich wild. NICHT das Verhalten des rücksichtslosen Autofahrers.

Willst Du Deine Gefühle besser verstehen und beeinflussen, musst Du auf die Zwischenschritte achten! Du gehst wieder einen Schritt zurück und beobachtest das Ganze aus der Distanz. Du könntest Dir z.B. vor Augen führen, dass es nicht mit Absicht passiert ist und dieser Mensch im Gedanken versunken war … Probleme, Sorgen, die ihn beschäftigen? Wie würde dann Deine Reaktion und Dein Verständnis aussehen?

Eigentlich muss ich an dieser Stelle wirklich schmunzeln. 😀 Ich war Zeit meines Lebens eine „laute“ Autofahrerin! Ich nahm hunderten Menschen die Vorfahrt, und ärgerte mich, wenn der Fahrer vor mir bei orange schon stehen blieb! Ich hatte für nichts Verständnis, mir ging alles zu langsam oder zu schnell. Dazwischen gab es nichts. ›lach‹. DAS war einmal, heute bin ich und ich glaube es selbst ja kaum, sehr entspannt. Was ich sagen will – es funktioniert. Der Kopf behält seinen Teint und der Kreislauf bleibt stabil. ›lach‹.

Du musst eigentlich gar nichts …

Du willst deprimierende Gedanken loswerden? Es gibt da noch eine Technik, die auf der Sprache basiert. Sie holt Dich aus der Opferrolle heraus und bringt Dich ins Handeln. Hast Du Dir schon mal selbst zugehört, wie Du mit Dir selbst redest? Wie Du mit Freunden oder Partner sprichst?

Viel zu oft sagen wir „Ich muss“, „Verdammt ich muss noch dies und das.“ Vielleicht ist es eine genaue Beschreibung Deines Tages, aber sie ist auch nicht ungefährlich. Denn schon das Wort MÜSSEN setzt in unseren Köpfen eine Menge negativer Assoziationen frei! Wir denken dabei an Zwang, an Druck an Stress. Es ist doch so, wer etwas MUSS, der hat keine Freiheit! Lass dieses Wort einfach weg. Ersetze es durch MÖCHTE! Dieses Wort löst ein komplett anderes Gefühl in uns aus, das auch unser Unterbewusstsein beeinflusst. So fühlen wir uns als Herrin oder Herr der ganzen Lage. ›zwinker‹

Du musst keine Angst haben …

Ich bin ein Mensch, der vollgestopft von Ängsten war. Ganz verschwunden sind sie nicht, aber ich kann heute gut damit leben. Meine Ängste bestimmten damals meinen Tag. Lange Zeit so schlimm, dass ich nicht mal die Wohnung verlassen konnte. Wenn Du möchtest, kannst Du, wie ich, einen Plan erstellen. Dazu schreibst Du Dir auf, vor welchen Situationen Du Angst hast. Ordne sie nach Schweregrad.

Beispiel: Wie gesagt, ich hatte unter anderem Angst, unter Menschen zu gehen. Ich bekam keine Luft und es war mir zu schnell, zu laut und zu unsicher gewesen. Meine Aufgabe bestand darin, zunächst mal NUR ins Treppenhaus zu gehen … die Stockwerke runter zu laufen. Ein schlimmes Gefühl. Als ich das nach längerer Zeit geschafft hatte, sollte ich versuchen, eine öffentliche Straße zu betreten. Bis ich irgendwann und lange Zeit später, in den Supermarkt spazieren sollte. Anfangs mit Begleitung und so lange, bis ich es schaffte, tatsächlich NICHT fluchtartig das Geschäft zu verlassen, sondern mich bei der Kasse anzustellen. Es klingt für Menschen, die das nicht kennen, sicherlich übertrieben, allerdings war es für mich die größte Herausforderung überhaupt. 😀 Panikattacken kamen danach noch lange, aber ich habe es dadurch geschafft, wieder unabhängig für mich zu sorgen.

Klingt anstrengend? Ist es auch. Geduld und kleine Schritte sind erforderlich, um wieder ins normale Leben zurückzufinden.

Jeder Mensch hat vor irgendwas Angst! Ob Vorträge halten, Zahnarzt, Dunkelheit oder Schlangen … nur um ein paar Beispiele zu nennen. Aber das ist auch okay, denn ohne Angst wären wir schon alle tot. Die Methoden, die es in der Verhaltenstherapie gibt, sind vielseitig. Im Prinzip sind sie aber leicht erklärt. Sich als Betroffener mit dem Auslöser seiner eigenen Ängste auseinandersetzen und sich dem stellen ist die einzige Möglichkeit, die Angst vor der Angst zu verlieren!

Aus Erfahrung weiß ich, dass jede Angst irgendwann dadurch abnimmt oder sogar ganz verschwindet! Ständig in Angst zu leben, kann unser Körper nicht auf Dauer aushalten. Also sei mutig, Du musst keine Angst haben!

Schlusswort:
Damit wäre ich auch schon am Ende angekommen. Wie Du sicher bemerkt hast, basieren die Techniken darauf, dass Du Dich von Deinem Verhalten, Empfindungen UND Gedanken distanzieren sollst und sie mit Abstand, mit dem „Forscherblick“, betrachten solltest. 🙂
Im Prinzip macht ein Therapeut auch nichts anderes. Sich selbst zu therapieren, davon halte ich wenig, aber die Methoden können helfen, ausgeglichener und zufriedener zu werden.

Probiere das eine oder andere aus und schaue einfach, ob es zu Dir und für Dich passend ist. Vielleicht scheint es Dir auf den ersten Blick merkwürdig, aber Du kannst NICHTS verlieren … NUR gewinnen. Betrachte die Tricks als „Buffet“. Nimm Dir was Dir schmeckt … jederzeit. 🙂

Alles Gute auf Deinem Weg und wenn Du magst, freue ich mich sehr, wenn Du mich teilst!

Xo Sandra

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