WIR sind nicht unsere Gedanken!
Dieses mal geht es um meine Gedanken im Allgemeinen. Manchmal treiben sie mich beinahe in den Wahnsinn! Zu viel geht mir dabei durch meinen Kopf. Es passiert mir immer wieder, dass sich dumme zu nichts nutze Gedanken in meinem Kopf festfahren und mich aus dem Gleichgewicht bringen. Einfach links liegen lassen … das wär cool, würde ich es besser beherrschen. 😀
Die meiste Zeit in meinem Leben verbringe ich mit Dingen die mir Spaß machen, ich bin eine positive und, ich würde auch behaupten, kreative Frau, die sich an allem erfreuen kann, Dankbarkeit verspürt und genau das auch versucht weiterzugeben! Wie gesagt … meistens. Letzte Woche allerdings hatte sich meine positive Einstellung und meine gute Laune von mir verabschiedet. Es ging um einiges das ich vorhatte zu tun. Es stand ein Online-Seminar an, die Vorbereitungen dafür mussten getroffen werden. Schließlich will man sich ja nicht blamieren! Und das war schon mein Keyword zu der Sache … blamieren! Ich habe das noch nie gemacht, ein „alter“ Frischling sozusagen. Was werden sich da die anderen denken? Was wenn in einer Fachsprache gesprochen wird die mir nichts sagt? Oder noch schlimmer – wenn ich das Tempo das vorgegeben wird nicht halten kann? Mein fester Entschluss dabei zu sein stand schon Wochen zuvor fest, bombenfest, doch plötzlich fragte ich mich ob es denn überhaupt noch Sinn machte, dabei zu sein, Neues zu lernen und meinem Ziel ein kleines Stück näher zu kommen? Die Angst und meine Unsicherheit waren festt in meinen Gedanken verankert. #scheissgefühl!
Doch das war aber noch nicht alles, auch der nächsten Sache blickte ich zunächst nicht unangenehm entgegen, im Gegenteil. Monja, unsere Hündin, steckt mitten in der Pubertät und braucht dringend ein paar Lektionen unter der Anleitung eines Fachmannes – ich würde ja sagen „Hundeflüsterer“. 😀 Wobei mir auch bewusst ist, dass ICH mehr lernen muss als meine Diva! Ich bin in vielen Dingen nicht konsequent genug und daraus könnten Schwierigkeiten entstehen die keiner haben will! Ein Einzeltreffen wurde ausgemacht, die Schwierigkeiten besprochen, Monja und ich wurden vorgeführt . Die Stunde bestand aus Anweisungen und Übungen, es war eine einzige Katastrophe! Es klappte nichts. ICH wurde ständig korrigiert, Jürgen war dabei und sah uns zu… und plötzlich, da waren sie wieder … meine Gedanken die in etwa so gingen: „Warum nimmt sich diese Frau keinen Schoßhund für die Handtasche? Sie kann keine Befehle geben und ihr Hund wird sie nie ernst nehmen …“ Monja machte viel nur nicht das was ich von ihr verlangte. Nun war Partnerwechsel angesagt, nun war Jürgen mit ihr an der Reihe. Monjas Aufmerksamkeit war vollstens bei Jürgen und als ich dann noch hörte „Jaaa so muss das ausschauen …“ war es vorbei bei mir. Meine Gedanken gaben mir richtig Stoff. Der Tag war gelaufen, ich kam mir so dämlich vor, dachte nur daran wie es wohl die nächsten Tage sein wird wenn wir mit anderen auf dem Trainingsplatz sind. Die halten mich sicher alle für unfähig usw…
Ja und zu guter Letzt, zweifelte ich und machte mir Gedanken über die neu erstellte Facebook Gruppe für FrauenPunk. Bin ich zu langweilig mit meinen Themen? Mögen die Frauen mich nicht leiden? Bin ich etwa aufdringlich? Was, was, was … Grübelschleifen über Grübelschleifen.
Drei unterschiedliche Themen von denen ich meinte nicht gut genug zu sein um es auf die Reihe zu bringen! Ich schreibe über genau diese Dinge für andere da ich auch wirklich zu 90% in der Lage bin, Sachen positiv anzusteuern und jetzt? Alles vergessen, verlernt und ausradiert? Ich suchte ein Buch und aus dem Buch viel mir eine Karte entgegen auf der stand „Nimm deine Gedanken nicht so ernst“.
Ich musste schmunzeln, da es sich immer wieder bestätigt – es ergibt sich immer das Richtige im richtigen Moment. Nimm deine Gedanken nicht so ernst, du bist nicht deine Gedanken … klingt für mich immer etwas witzig, immerhin bin ICH es ja die denkt und infolge sind es auch MEINE Gedanken?! Dabei erinnerte ich mich an diverse Gespräche, die ich in der Achtsamkeitsgruppe geführt habe. Unser Gehirn, und ich im Speziellen, versucht ständig alles zu erklären, zu verstehen und genau auf dem Grund zu gehen. Warum ist das so? Weshalb passiert dies und das? Und wie soll ich das Ganze einordnen? Eine logische Sache finde ich. Das Problem dabei ist aber, dass wir uns von den Gedanken und all den Sätzen und den daraus resultierenden Gefühlen, oft komplett mitreißen lassen! Im Klartext heißt das: Wir halten nicht genug „Abstand“ zu unseren Gedanken.
Genau so ist es. Denn ich hatte mich auf jedes dieser Vorhaben gefreut, war davon überzeugt und ich wollte es zu 100%! Vorfreude total war in mir. Aber was geschah? Meine doofen Grübeleien versauten mir die Stimmung und holten meine Selbstzweifel wieder ans Tageslicht! Übrig geblieben ist ein Satz, nämlich – ICH schaffe nichts, was werden sich die anderen von mir denken.
Gedanken entschärfen 🙂
Und plötzlich hat mir dieser Satz „Nimm deine Gedanken nicht so ernst“ wieder einiges in Erinnerung gerufen! Ich habe mich an die Zeit erinnert als ich in einer Krise steckte, in solchen Phasen können Gedanken zu einem besonderen Feind werden! Jeder wird das kennen, man geht eine bestimmte Situation immer und immer wieder im Geiste durch und versucht verzweifelt herauszufinden, was man hätte besser oder anders machen können! Es ist ein Verhalten das alles andere als hilfreich ist. Man stürzt sich nur noch tiefer in diese belastende Situation … das Problem bleibt also.
Stattdessen sollten wir unseren Gedanken die Macht nehmen! Die ständigen Bewertungen die wir in uns tragen, denken wir in Dauerschleife, müssen weg. Hätte ich mir nach der missglückten Hundestunde gesagt: „Ja was solls, es war für uns beide etwas Neues, meine Aufregung hat sich auf Monja übertragen und es wird mit viel Übung jedes Mal ein klein wenig besser werden, deshalb sind wir hier …“! Aber nein, stattdessen begann ich gleich zu bewerten. „Ich schaff das nie, ich bin keine Rudelführerin, ich bin schwach, usw … Es sind genau diese Bewertungen, die einen ganzen Schwanz negativer Gefühle mit sich brachten und mich Zweifeln ließen. Von der Laune – spreche ich jetzt mal gar nicht! 🙂 Fakt ist, unsere Probleme und negativen Gefühle wachsen wenn wir uns auf sie fokussieren!
Bewertungen sind ein Muster und wir Menschen steigen viel zu schnell darin ein! Wir sollten lernen neutral zu bleiben und auch neutral zu denken. Vermeiden wir Bewertungen, verbessert sich die Grundstimmung in uns. 🙂 Während ich das hier tippe, und mir immer wieder meine drei „Baustellen“ dazu einfallen – Webinar, Hundeschule und meine Frauengruppe, betrachte ich es jetzt, mit einer gewissen Distanz. Es sind unnötige Sorgen und viel zu ernste Gedanken dahinter! Dabei hilft mir immer wieder das Schreiben … Ich bin mein innerer Beobachter, der keine Bewertung abgeben soll über das was gerade passiert. Nur so gelingt es, den Mustern in meinem Kopf näher zu kommen ohne mich von meinen Gedanken vereinnahmen zu lassen!
In dem Satz „Nimm deine Gedanken nicht so ernst, DU bist nicht deine Gedanken …“ steckt eine Menge Wahrheit. Wir brauchen nicht auf sie einzugehen, denn meistens führen sie uns sogar auf einen ganz falschen Weg und machen uns unnötig nervös! Warum ich bei manchen Dingen zweifle ist sicher menschlich. Alle anderen Gedanken zum jeweiligen Thema haben für mich heute keine Bedeutung mehr, denn sie sind reine Spekulation. Den ICH/DU bist nicht deine Gedanken und die Chefin in meinem/deinem Kopf, bin/sind immer wir … und das, finde ich ausgesprochen beruhigend! 🙂
Wir sind nicht unsere Gedanken und unsere Gefühle, sondern nur der, der in uns die Veränderung beobachtet.
Danke dass DU wieder bei mir warst, in meinen heute etwas chaotischen Gedankengängen! Wir lesen uns demnächst wieder, bis bald und eine geniale Zeit für dich.
Liebe Sandra, spontan kann ich sagen es macht mir Spaß deinen – wie du sie nennst – diesmal chaotischen Gedanken zu folgen 🙂 und ich bin erleichtert dass diese Action nicht nur in meinem Kopf abgeht *muss herzhaft lachen* Danke dafür und auch wieder den neuen Anstoß de eigenen Gedanken nicht zu ernst zu nehmen auch wenn sie lästig sind wie Gelsen die einem vom Schlafen abhalten wollen…mein Kopf gehört mir und nicht den Gedanken…wenn’s in der Praxis nur auch so einfach wär,was?
Mit Hundeerziehung kenn ich mich nicht so aus…aber deinen Blog den mag ich und die Facebook Gruppe bestimmt auch obwohl i da grad erst reingeschmöckert hab. Meinen Respekt hast du für diesen Mut eine Gruppe zu machen trotz der Gedanken die dich daran hindern wollten. Das Beste für deinen Weg als Bloggerin und viele Erfolgserlebnisse denn die gleichen alle Zweifel wieder aus!
Abend Manuela 🙂
Meine Gedanken sind manchmal schlimmer wie Gelsen! 🙂 Es freut mich aber das auch du
solch Gedanken Flick-Flacks kennst. Deshalb wollte ich auch meinen #Gedankengängen
einen fixen Platz auf meinem Blog schenken. 😀 (für Geübte >lach<) Ich möchte ja nicht unbedingt über mich jetzt schreiben, aber Stellung zu deiner Nachricht nehmen ... die mich wirklich sehr sehr freut! Anerkennung ist etwas Neues für mich und ich bin noch sehr ungeübt darin. Ich merke jedoch das es mich sehr berührt und dafür möchte ICH DANKE sagen. 🙂 Meine Ziele, meine Träume habe ich klar vor Augen und ich hatte die Möglichkeit viele unschöne, schmerzhafte und traurige Stationen in meinem Leben positiv zu bewältigen. Aus eigener Kraft und mit starkem Willen. Und all das möchte ich weitergeben ... auf meine lebensbejahende Art. 🙂 Schön dass du bei mir bist, bis bald und alles Gute für DICH! Nochmal Glückwunsch zu deinem Gewinn 🙂 XO Sandra