Gedankengänge #35

Persönliches

Mein Körper  … die Zeit … und Ich

Es war letzte Woche, als ich einen netten Abend mit zwei, ebenso netten, Frauen verbringen durfte. Es wurde viel gelacht und jede Menge gescherzt (wie immer wenn „weiblich“ aufeinander trifft). Die Beiden haben mich inspiriert über unsere Gespräche, die für uns alle Frauen jenseits der 40+ sicher zu treffen, zu schreiben. Wenn Du Dich jetzt entschließt weiter zu lesen, heißt es aber „tapfer sein“. Dieser Beitrag beinhaltet wenig Schönes. 🙂

Der Körper und sein Alter sind nicht gerade das, was ich unter einem Dream-Team verstehe. Das Gute aber: Man gewöhnt sich an sehr vieles und die Veränderungen kommen Gott sei Dank nicht über Nacht. Obwohl … manches allerdings schon! Erst vor ein paar Tagen habe ich beim Zähneputzen eine neue Falte im Kinnbereich entdeckt. Ich wusste gar nicht, dass es  dort auch faltig wird!

Was da zunehmend zum Knittern anfängt, lässt sich nur schwer und mit einem Aufwand, oft ziemlich kostenintensiv, austrixen … wenn überhaupt. Kaum ist man „unten“ fertig, schon muss man oben wieder neu anfangen. Ich fang jetzt mal mit den leidigsten Themen in den „mittleren“ Jahren an:

Die Figur.
Ein Schwerpunkt … wörtlich zu nehmen. Wie gerne wäre ich noch genauso gelassen, richtig schlank und das durchtrainierte „Reh“ von früher. Manchmal wünsche ich mir das wirklich. Dieses Thema taucht immer wieder im Frühling auf. Zur Eröffnung der Saison sozusagen … Obwohl ich immer glaube, nun sei wirklich alles gesagt und getan, bleibt die Bauchrolle nicht nur auf den Hüften, sondern auch in den Gedanken. 😀

Und wer dieses Problemchen ebenso gut kennt weiß, dass diese „Röllchen“ von Jahr zu Jahr zutraulicher und anhänglicher werden. Die Frage die ich mir dann immer wieder selber stelle lautet: „Zu welchen Einschränkungen bin ich bereit? Wie viel ist es mir wert, wenigstens von hinten wie eine 30-Jährige auszusehen? Wie wichtig ist es für mich überhaupt? Für meine Gesundheit? Und was bringt mir das mühselige erkämpfte Figürchen dann?“

Männer will und muss ich keine mehr beeindrucken, und die Anerkennung anderer Frauen hätte ich wahrscheinlich, brauche ich aber auch nicht (mehr). Egal. Und auch egal wie alt wir werden, die aktuelle „Figurenlage“ ist einfach immer ein Thema!

Es ist außerdem sowieso nie goldrichtig. Meist heißt es auf der einen Seite: „Na, Du schaust aber jetzt richtig gut aus …“ dabei ist natürlich NICHT das Strahlen der Augen gemeint. Oder „Hallo, ein bisschen mehr würde Dir wesentlich besser stehen, Du schaust ausgemergelt aus!“ Dabei muss ich an mir selbst feststellen, dass „Fett“ gar nicht so übel ist! Gerade im fortgeschrittenen Alter und gerade im Gesicht kann ich es stellenweise richtig gut gebrachen! 🙂

Das Blöde ist nur, dass sich mein Fett nicht an „Ortsbestimmungen“ hält. Es lässt sich da nieder wo es sich so richtig schön entfalten kann und das ist leider nicht nur im Gesicht >lach<. Ich könnte jetzt auch kurz und bündig sagen: Ich bin unförmig und ich spüre meinen Bauch beim Schuhbänder binden und DAS mag ich eben nicht so gerne. Aber was soll ich tun, ich bin eben zu freundlich (oder zu verfressen), und ich öffne nur zu gerne jeder Leckerei die Tür! <3

Essen hatte für mich schon immer einen hohen Stellenwert. Ich genieße und liebe Essen. Ein Genussmensch also, jedenfalls die meiste Zeit. Die Zeit als ich noch ein sehr gestörtes Essverhalten hatte ist zwar fast vorbei, aber es klopft immer wieder mal an die Tür. Ein Mittelmaß zu finden ist für mich jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung.

Die Haare.
Ein hochsensibles Thema für Frauen! Besonders wenn man nicht zu denen gehört, die nicht wissen wohin damit weil so viel! Das leidige Haarthema, ich mag es nicht. Ich hab ehrlich kein Problem mit meinen „Silberfäden“, aber dabei bleibt es leider nicht. Es ist so, dass Haar nicht bloß grau sondern auch weniger, (noch) feiner und dünner wird. Ich frag mich oft, warum kann nicht mein Körper dünner und meine Haare kräftiger werden? Das wäre  doch genial und ein perfekter Deal oder nicht? 

Meine Vater nannte seine „feine“ Haarpracht immer japanische Seide, und die hab ich von ihm vererbt bekommen. Jetzt kommt mir sogar vor, dass ich die Geheimratsecken auch von ihm übernehme! >Händezusammenschlag<. Was natürlich die Frisurenwahl enorm einschränkt. Der wahre Alptraum beginnt dann, wenn sich der Haarverlust bis hinter die Ohren fortsetzt …

Meine Augenbrauen sind nach der Chemo nie wieder richtig nachgewachsen, also hab ich mir ein permanent Make up geleistet. Damit geht es mir gut und ich fühl mich wohl. Aber die Sache mit den Haaren … da muss ich noch abwarten und am besten so hinnehmen. Auch da hätte ich wieder einen super Deal, der mir zum Thema Haare einfällt: Ich frage mich und Dich natürlich – wer braucht irgendwo, irgend welche Körperbehaarung? Meiner Meinung nach, gehören Haare ausschließlich auf den Kopf und sonst nirgends hin! Die die ich nicht brauche wachsen und gedeihen prächtig. Würde ich sie anders einsetzen dürfen, ich hätte total prachtvolles langes und  üppiges Haar! 🙂

Ja ich weiß, es sind nur Peanuts um die es hier geht. Hauptsache man ist gesund … was ich aber auch nicht bin, aber ich bin gut gelaunt (meistens) und kann über meine Problemchen meistens scherzen, so wie heute als ich diesen Beitrag verfasst habe. 🙂

Aber eine Frage ist da noch offen: Betrifft mich zwar nicht mehr, aber dennoch verstehe ich den Grundgedanken dahinter.
Kann man einen neuen Mann einfach so seinen nicht mehr so taufrischen Körper zeigen oder sollte man lieber vorher 15 Kilo abnehmen um 15 Kilo selbstbewusster zu sein >lach<?

Ich weiß das gerade Frauen im fortgeschrittenen Alter absolut souverän damit umgehen. Natürlich haben nicht alle eine Traumfigur, aber deshalb würden sie doch nicht auf Sex verzichten. Ausserdem weiß ich (ich habs genauso gemacht), dass Frauen gerade nach einer Trennung sehr viel für sich tun. Sie kümmern sich gut um sich und sehen oft tatsächlich besser aus als in ihren Beziehungszeiten!
Damit ist eigentlich alles gesagt. Nein, auch dazu fällt mir noch ein passender Slogan ein der generell für das „älter werden dürfen“ passt:

Es ist nicht das Alter, das unsere Persönlichkeit verändert.
Eher ist es die Persönlichkeit, die darüber entscheidet, 
wie gut oder schlecht man mit dem Älterwerden fertig wird.
Amen.

Ich werde mir diese Sätze ins Bad hängen … zur ständigen Erinnerung! <3
Ich danke meinen „Inspirationen“ sprich Mädels, die schuld daran waren, euch heute mit nicht zu ernst nehmenden Problemen zu unterhalten! Danke fürs Zuhören ihr Schönen und bis ganz bald.

Xo Sandra

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