Gedankengänge #46

Persönliches

Tierapie

Tiertherapie oder tiergestützte Intervention wie man ordentlich sagt, habt mich die letzten zweieinhalb Monate, zweimal die Woche begleitet. Diese Erfahrung hat einen hohen Stellenwert in meinem Leben bekommen! Es ist mir so wichtig, dass ich heute meinen Gedankengang dazu nutzen will, etwas „Aufklärungsarbeit“ zu leisten. Ohne Fachausdrücke oder „Arztlatein“ … einfach frei raus. 🙂

Kleine Einleitung vorweg

Die, die mich schon etwas länger begleiten, wissen ja, dass ich mich in einer langen geplanten Therapie befinde. Das Ende ist aber bereits in Sichtweite.
In unser aller Leben geschehen manchmal unvorhergesehene Dinge. Wir nehmen sie hin. Wir müssen sie akzeptieren. Oft sind auch körperliche und seelische Verletzungen dabei.

Nach vielen Jahren des „Mitschleppens“, treten SIE aber plötzlich wieder mehr an die Oberfläche. Meistens dann, wenn alles im „Kasten“ ist. Sprich – die Kinder sind groß und führen ihr eigenes Leben. Man selbst hat endlich eine Richtung im Leben gefunden, die sich gut und klar anfühlt … die Zeit zum Durchatmen ist da und wir stehen in den besten Lebensjahren. <3

Und plötzlich BAM, platzen sie wieder auf … die seelischen Verletzungen. Verlangen plötzlich gesehen und versorgt zu werden! Dieser Zustand wird zu einer besonderen Belastung. Diese Belastungen sind jedoch anders als Stress im Job oder Terminkollisionen. Und so kommt es, dass einen eine seelische und körperliche Erschütterung überrennt! Begleitet von großer Angst, Hilflosigkeit und Gefühlsverlust, um nur ein paar Eckpunkte anzuführen. Diese Umstände führten dazu, dass ich mich entschlossen habe, eine spezielle Therapie zu beginnen.

Natürlich ist mir bekannt, dass es viele Frauen gibt, die dieselben Probleme mitbringen. Für all diejenigen sei gesagt: Es ist nicht abnormal in solch ein Gefühlschaos zu kommen! Es ist auch kein Zeichen von Schwäche! Es ist ein Signal dafür, dass das Gehirn bemüht ist, Erlebtes zu verarbeiten. Also eine natürliche Reaktion unseres Körpers und unserer Psyche auf ein oder mehrere zutiefst belastende Erfahrungen …

Das Erkennen ist der erste Schritt zur erfolgreichen Bewältigung durch eine kompetente Unterstützung von außen!
Nun ja … und dafür habe ich mich entschieden <3 … Einleitung Ende. 🙂

„Tieraphie“ oder Tiergestützte Intervention

Ich bin hier in den Genuss gekommen, eine solche, für mich erstmalige Therapie, zu machen und kennenzulernen. Und ich bin sowas von dankbar dafür!

Zu Tieren habe ich seit Kindheit an schon immer einen ganz besonderen Draht. Natur und Tiere sind einfach eine fantastische Kombi finde ich. Hunde, Katzen, Hasen und natürlich Pferde …, wenn ich davon umgeben war, fühlte ich mich schon als Kind pudelwohl. ›lach‹

Pferde waren immer mein absoluter Traum gewesen! Allerdings musste ich mir das Reiten „verdienen“! Der Geruch von Weide, Pferdeäpfeln und Leder, war damals etwas ganz Spezielles für mich. Mit dem Älterwerden kam die Arbeit, die stressige Zeit. Eine andere Freizeitgestaltung und auch andere Interessen.

Vor drei Jahren allerdings haben mein Herzmensch und ich uns entschlossen, uns zu „vergrößern“. Unsere MONJA, eine Pitbull Diva wurde zu meiner Medizin. Es änderte sich unglaublich viel! Ein Jahr darauf folgte Hund zwei. AMON, unser Pausenclown und Kampfschmuser <3, ein American Bulli! Ab diesen Zeitpunkt war nochmal alles anders – positiver geworden! Dass Tiere einen ganz besonderen Einfluss auf mich hatten, war mir wieder ganz bewusst geworden.

Sehr erfreut war ich natürlich, als mir eine Therapieform hier in der Klinik angeboten wurde, die ich nur aus dem Fernsehen kannte. Tiergestützte Maßnahmen, die mich zum Strahlen brachten. Vier Stunden pro Woche, nix wie Schweine, Stall, Weiden, Blue, der Hütehund und natürlich Pferde!

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die Tiere nicht mögen. Es gibt aber auch Menschen, für die ein Leben ohne Tiere nicht lebenswert ist! Je nach Erfahrung und Prägung. Ich bin davon ganz fest überzeugt, der Genesungsprozess kann für viele „kranke“ Menschen durch den Kontakt mit Tieren schneller gefördert werden.

Tiere wirken natürlich nicht biochemisch oder instrumental auf kranke Organe oder auf den Organismus, sondern sie stärken und bereichern das Gefühl von Beziehungen. In meiner dieser Therapie, wurden alle Register gezogen, um mit einem positiveren Abschluss nach Hause zu gehen. Das Arbeiten mit dem Pferd brachte mir so unglaublich viel! Tief verschüttete Emotionen kamen langsam an die Oberfläche!

Pferde haben ein großes Maß an Kommunikationsbereitschaft. Sie reagieren sehr sensibel auf die Gefühlszustände von uns Menschen. Pferde spüren, wenn gesprochene Worte und unsere Körpersprache nicht übereinstimmen! Schauspiel, ist also nicht … 😀  Diese Begleitung durch das Pferd ist ein ganzheitliches Ansprechen von Körper, Geist und Seele.

Es ist eine Teamarbeit ohne Druck und Wertung! Im Vordergrund steht die Begegnung mit dem Tier und der Aufbau einer ganz besonderen Beziehung. Es werden alle Bereiche wie Empfindung und Wahrnehmung angesprochen. In meinem Fall war es ein großer Schritt nach vorne! Gefühle nicht nur zu kennen, sondern auch wieder zu spüren, Emotionen ein Ventil geben zu können … meine Tränen hatten wieder „Arbeit“. Und meine körperlichen Schmerzen traten stark in den Hintergrund, wenn ich am Hof sein durfte! Außerdem half es mir meine Konzentration und meine Aufmerksamkeit wieder ins Gleichgewicht zu bringen! <3

Fast alle Wahrnehmungen sind psycho-emotionaler Natur. Daher kann eine solche Therapie eine Verbesserung in vielen Dingen bringen! Ich betrachte es als eine weitere Persönlichkeitsentwicklung. Es stärkt das Vertrauen in sich selbst!

Es ist eine heilende Wirkung von Pferd zu Mensch, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen möchte.

Stella, mein Pferd in der Therapie

 

Danke STELLA, du SCHÖNE. Du warst für mich wie ein geduldiger, liebevoller, wunderschöner Spiegel.
Äußerlich zart und klein … innerlich aber eine riesige Persönlichkeit …
Ich werde dich so sehr vermissen … und da laufen auch schon wieder die Tränen …

Es gibt Phasen, in denen wir die Stille der Tiere brauchen, um uns von der Vergangenheit zu erholen!

Falls Du vielleicht noch Fragen dazu hast, schreibe mir gerne, es gibt so viel darüber zu erzählen.
Ich wünsche Dir ein warmes Gefühl im Herzen und eine gute Zeit, pass auf Dich auf.

Xo Sandra

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