Gedankengänge #51

Persönliches

DARF es auch mal einfach sein?

Es ist schon ein paar Monate her, als ich mich mit ein paar Frauen, darunter auch Freundinnen, unterhalten habe. Wir saßen gemütlich in einer Runde zusammen. Schlürften Tee und aßen „verbotene“ Lebensmittel wie Schoki, Gummibären und Kekse. Irgendwann kam das Gespräch über Arbeit, Business und die Zukunft auf. Wir redeten über Dinge, die gut und weniger gut laufen. Wo wir Schwierigkeiten haben und welche Ziele und Pläne jede von uns für die nächsten Monate hat.

Es war eine interessante Gesprächsrunde entstanden, die sich beinahe wie „abgesprochen“ gestaltete. Die Pläne der Frauen waren beinahe identisch: Abnehmen, mehr Sport, anderer Job, mehr Zeit für sich und immer der eine Satz zum Schluss:

„Ja schauen wir mal, wenn das immer so einfach wäre!“

Ich machte das Schlusslicht mit den Fragen und Antworten. Meine Antwort viel gegenüber den anderen Antworten sehr knapp aus. „Ich hab einige Wünsche, an denen ich stetig arbeite, das wisst ihr ja und das war’s auch schon. Diese Antwort war kein Highlight. Ich erntete große Augen und noch größere Verwunderung …

„Wie soll das gehen, sein Leben ohne konkrete Pläne und Ziele zu leben? Was ist mit Business und Arbeit? Keine Arbeit kann ohne Plan funktionieren! Und das sagst gerade du, die so strukturiert rüberkommt?“ Und so entstand die nächste Gesprächsrunde. 😀

Eine meiner neuesten Erkenntnisse ist nämlich die. Ich glaube die Ziele und Pläne immer nur eine Art „Sicherheit“ waren die ich in Wirklichkeit gar nicht benötige, um irgendwas zu erreichen oder zu tun! Dass das Arbeiten viel kreativer und produktiver ist, wenn wir uns auf das konzentrieren, was uns Freude macht und gerade ansteht. Und ich glaube oder nein ich bin mir sehr sicher, dass wir unserem inneren „System“ vertrauen können, weil es ganz genau weiß, was wichtig ist. Auch wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist, Dinge zu tun, Dinge zu verändern oder es lieber sein zu lassen!

Ich glaube, ich habe mit meiner Ausführung und Sicht der Dinge ziemlich Staub hochgewirbelt. Alleine deshalb schon, weil ich diesen einen Satz: „Ja schauen` wir mal, wenn das immer so leicht wäre …“ weggelassen habe. 😀

Eine der Frauen meinte schließlich: „Weißt du, deine Sicht der Dinge fühlen sich „richtig“ an, wenn ich dir so zuhöre, aber es ist viel zu einfach!“ Alle anderen sagten nix, aber sie nickten „laut“.  Ja und da war er wieder dieser „bescheidene“ Satz den ich so gar nicht leiden kann. 🙂

Warum muss es immer anstrengend und schwierig sein?

Warum darf es nicht mal auch einfach sein? Warum darf unser Job, unsere Beziehung, unser Tun und Sein nicht auch mal leicht sein? War meine Frage. Und die Gegenfrage kam wie aus der Pistole geschossen: „Wenn es so einfach geht, warum machen es dann nur so wenige?

Ich habe darüber nachgedacht und dabei sind mir einige Punkte als Erklärung eingefallen. Meine Eltern haben andauernd diesen Satz gesagt: „Zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen“. Oder diese Pony-Hofgeschichte. „Das Leben ist kein Pony-Hof“. Oder zum Beispiel: „Was du mühelos erreichst, ist gewöhnlich auch nicht der Mühe wert.“

Der erste Punkt:

Bestimmt kennst auch Du solche „Weisheiten“, die sich über Jahre so stark bei uns eingeprägt haben, dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen. Wir nehmen sie hin. Vielleicht haben wir auch Angst davor, etwas falsch zu machen, wenn wir uns nicht ausreichend anstrengen.

Der zweite Punkt:

Ich selber meinte ja auch immer, wenn ich nicht alles kontrolliere und fest in meinen Händen habe, dann läuft alles aus dem Ruder. Es würden dann Dinge passieren, die ich nicht möchte und es würde alles in einem Chaos enden. Die Tatsache war aber immer: Dinge passieren. Missgeschicke, Krankheiten, Unfälle und viele Fehler. Sie passieren, wir können sie nicht kontrollieren. Und nur weil wir „Pläne“ haben, heißt das noch lange nicht, dass alles nach Plan laufen wird.

Der dritte Punkt:

Ich glaube wir haben Angst die Zügel des Lebens etwas lockerer zu lassen! Ich selber bin ein Parade-Beispiel dafür, mich mit Dingen beschäftigt zu haben, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben. Anstatt sich in der Gegenwart aufzuhalten! Warum haben meine Eltern so reagiert, was habe ich damals falsch gemacht, was hätte ich besser machen können und wie werde ich in zehn Jahren leben usw. Die ganze Zeit beschäftigen wir uns alle mit Dingen, die wir nicht beeinflussen konnten oder können.

Und genau DIESE Beschäftigung mit unveränderbaren und unvorhersehbaren Dingen macht das Leben nicht einfacher! Wir merken es  nur nicht.

Leichtigkeit bedeutet doch, dass Leben so zu nehmen wie es ist. Wir haben alle viel zu viel Panik, dass etwas passieren könnte, wenn wir nicht aufpassen. Wir wollen Gewissheit über die Zukunft haben, wollen ja keine Fehler machen und wollen alles perfekt haben. Pass auf jetzt kommt er: „Ja, wenn das alles immer so leicht wäre …“ Diesen Satz habe ich aus meinen Gedanken entfernt! Ich will und brauche ihn nicht mehr!

Leichtigkeit stellt sich ein, wenn wir bei allen Auf und Ab’s mittun. Wenn wir die Dinge so akzeptieren wie sie sind. Wir nicht dagegen ankämpfen und wir keine Angst vor den Ergebnissen haben! Egal ob wir Kritik oder Jubel einsacken. Wenn wir uns mit Leichtigkeit durch unser Leben bewegen, werden wir auch offen sein für ganz viele Möglichkeiten.

Daher stellt sich oft gar nicht die Frage: Darf es überhaupt einfach sein? Sondern: Sind wir mutig genug, unserem Leben mit Leichtigkeit zu begegnen?

Danke das Du mich in meinen Gedanken besucht hast. Bleib neugierig, lebe Deine Leidenschaft und lass es gerne mal einfach sein. ›lächel‹

Xo Sandra

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