Ist es Dir nicht auch schon mal so in Deinem Leben ergangen, dass Du besondere Momente erlebt hast, die danach Dein Leben verändert haben? Vielleicht sind wir uns dessen im ersten Moment gar nicht bewusst, aber nimm Dir doch mal die Zeit und denke darüber nach … was sich möglicherweise schon alles ergeben hat in Deinem Leben und an die Momente dich im Nachhinein in irgend einer Form verändert haben?!
Diesmal habe ich eine sehr lebensnahe Geschichte gefunden die ich Dir wiedermal nicht vorenthalten möchte. Nimm dir ein paar Minuten, suche Dir einen angenehmen Platz, lehn Dich zurück und genieße diese Geschichte. 😀
Das Licht des Lebens
Da saß ich nun auf der dreckigen Kante eines Hochhauses und schaute hinab auf den grauen Alltag und in die Tiefe, die da vor mir lag. Ich hatte mir extra ein möglichst hohes und wenig gesichertes Haus gesucht. Es sollte mir den Weitblick geben, mich wieder zu finden und mein Leben neu ordnen zu können. Dieses Haus war perfekt dafür! Gerade anonym konnte ich über den Müllplatz vom Hinterhof ins Haus gelangen. Niemand schien sich hier zu kennen oder gar für den anderen zu interessieren. Ich hatte hier schon mal ein paar mal gesessen und in die Tiefe geblickt und dabei mein Leben bedauert .
Wie bin ich bloß hier her gekommen? Klar hier herauf – über den Fahrstuhl und durch das defekte Schloss auf das Dach … aber in diese Situation? Mein Leben wurde ordentlich durcheinander gerüttelt! Verluste, Trennungen, Enttäuschungen, viele Unsicherheiten was meine Zukunft betraf und jetzt dieser schmerzliche Liebeskummer. Er bestand aus tiefen Schmerz, mal Wut, Enttäuschung, wüsten Vorwürfen und oft auch Hoffnungslosigkeit. Und dann die Trauer, neben dem Mann auch einen besonderen Menschen verloren zu haben, der mich tief berührt hatte.
Er hatte sich so entschieden und ich sollte es akzeptieren. Und so pendelte ich immer wieder zwischen Wut und Enttäuschung, Traurigkeit und vergessen wollen, zwischen kämpfen und aufgeben und loslassen. Ich hatte mir auch schon mal vorgestellt, von hier oben zu springen, ein letztes Mal unglaubliche Freiheit zu spüren, den selbstbestimmten freien Fall. Dann würden er und die andere schon merken, wozu sie mich gebracht hatten. Hatten SIE es wirklich? Aber es waren da ja auch noch andere. Meine Familie und Freunde. Ich würde Schmerz erzeugen, wie ich ihn doch selbst erlebe und keinem anderen wünschte! Und doch stellte ich mich am Rand und sah hinab.
Heute war ein Tag an dem ich alles in Frage stellte. Wäre nicht alles besser ohne mich? Liebt mich denn überhaupt jemand? Wie soll es weitergehen? Wann hört dieser Schmerz auf? Plötzlich wurden meine Gedanken durch eine Stimme unterbrochen. „Was machst du hier?“ hörte ich eine kindliche Stimme fragen. Die Sonne schien aus der Richtung, aus der ich die Frage vernommen hatte und blendete mich. Ich meinte aber, einen kleinen Jungen erkannt zu haben. Ich wollte gerade darüber nachdenken, wie er wohl hier her gekommen war und wer er war … als er seine Frage wiederholte. „Ich … ah schaue mich hier nur mal um.“ versuchte ich meinen Aufenthalt hier auf dem Dach zu erklären.
„Hier oben findest du nichts, was du nicht auch unten finden würdest.“ sagte er neunmalklug. „Woher willst du denn das wissen?“ flauste ich ihn an. „Du siehst sehr traurig aus“ entgegnete er mir. „Naja …. manchmal ist das Leben auch traurig und anstrengend“ gab ich ihm zur Antwort. Er lächelte mich an und streckte mir seine Hand entgegen „Komm mal mit. Vertrau mir.“ Ich weiß es bis heute nicht warum ich aus irgend einem Grund, seine Hand nahm … und in dem Moment spürte ich, wie mich eine unglaubliche Wärme durchströmte. Es fühlte sich so an, als würde ein warmes gleißendes Licht – all meine Gedanken, Sorgen und Ängste auslöschen und heilen. Ich fühlte eine tiefe Liebe und Geborgenheit in mir! Ich fühlte mich in diesem Moment so sehr gehalten, sicher und zuversichtlich, wie wohl noch nie in meinem Leben.
Ich schloss vor lauter Dankbarkeit einen Moment die Augen, wo sich alles richtig und leicht anfühlte. Vielleicht war es die Sonne die mich gewärmt und geblendet hatte, vielleicht waren es Glückshormone, die dadurch ausgeschüttet wurden … ich kann nicht sagen für wie lange ich meine Augen geschlossen hielt, aber als ich sie wieder öffnete, stand ich alleine auf dem Dach. Ich hatte Tränen in den Augen und war zutiefst berührt.
Diese Liebe und Wärme spüre ich noch heute – in schweren Momenten, die immer wieder mal kommen. Sie sind ein Teil von mir geworden und ich teile sie gerne und so oft wie mir möglich ist. Das Leben ist ein so wertvolles Geschenk. Früher habe ich manche Tage bedauert, wenn ich aufwachte. Heute weiß ich , wie dankbar ich für jeden Tag bin, den ich erleben darf. Und an schweren und schmerzlichen Tagen, strecke ich manchmal meine Hände der Sonne entgegen … und erinnere mich an mein „Lebens-Licht“ und bin so sehr dankbar, dass es in mir leuchtet! 😀
Gerade in schwierigen Phasen unseres Lebens, sollten wir uns an die schönen Dinge und Momente im Leben erinnern! Es schreibt sich sicher einfacher als es ist. Aber es stimmt! Manchmal wird einem aber durch schwierige Ereignisse erst klar, was wirklich wichtig ist im Leben! Oftmals sind es sogar ganz winzige kleine, unspektakuläre Begebenheiten, wie beim Fahrradfahren die Nase in den Wind zu strecken und den Alltag für einen Moment auszublenden.
Ich hoffe ich habe Deine Geschmack getroffen und konnte Dich wieder mal zum Nachdenken verleiten. >zwinker<
Alles Liebe, pass auf Dich auf und bis bald.
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