Wir und unsere Töchter oder wir und unsere Mütter, keine andere Beziehung prägt uns so tief. Natürlich gibt es sie immer wieder – die wunderbare harmonische Mutter-Tochter Beziehung! Aber in sehr vielen Fällen wird diese Beziehung mit enttäuschten Erwartungen, Kränkungen und Schuldgefühlen begleitet. Viele Töchter leiden an ihren Müttern, aber auch umgekehrt.
Mit diesem Artikel merke ich in welchem Alter ich mich eigentlich schon befinde, Wahnsinn! Selbst Mutter von 2 erwachsenen Kindern, mein Sohn Dominic mit 29 und meine Tochter Marlene mit 25 Jahren. Heute habe ich beschlossen mir dieses Verhältnis mal genauer anzusehen.
Meine Beziehung zu meiner Mutter
Hmm, schwierig … ja das wars eigentlich schon. Eine Mutter soll Wärme und Geborgenheit für ihre Tochter über haben, sie in ihrem Dasein unterstützen, so akzeptieren wie sie ist. Und sie sollte stolz auf sie sein. Eine Tochter möchte von ihrer Mutter Mutterliebe – die höchste Form der Liebe … bekommt sie aber nicht.
Zeit meines Lebens lauf ich dieser Liebe hinterher, vielleicht liegt es daran es selbst nicht besser zu können? Oder daran, dass einem die eigene Mutter (Oma) schon sehr früh genommen wurde? Oder, oder, oder …
Das Gefühl zu haben, nichts was man tut ist gut – egal was man angeht, kein schönes Gefühl … Ich weiß eigentlich bis heute nicht ob ich meiner Mutter egal bin oder ob sie es doch nur „gut“ meint?! Ich denke mir sehr oft wenn ich nur stiller werde, wird vielleicht alles gut … wenn ich mir diesen Satz jetzt genauer anschaue steckt eine Menge Resignation – Selbstaufgabe und Unterordnung darin. 🙁
Wie sieht es bei meiner Tochter und mir aus?
Wir Mütter spielen im Leben unserer Töchter immer eine grosse und wichtige Rolle! Eine „Glucken“ Mutter war ich nie, zudem musste ich die Kleine schon sehr früh in den Kindergarten stecken. Selbstständigkeit herrschte im Haus! Im Nachhinein gesehen hat es beiden zur sehr frühen Selbstständigkeit verholfen. Manchmal sind sie darüber dankbar und manchmal bekomm ich es auch vorgehalten.
Eines wusste ich jedenfalls: ICH wollte alles anders machen, meine Kinder anders erziehen – anders war es mit Sicherheit! Ob es besser oder schlechter war, sei dahingestellt. Auf meine Beiden bin ich jedenfalls sehr stolz 🙂 !
Ein Freundinnen-Tag mit meiner Tochter
Da es ja hier um unsere Prinzessinnen geht, haben Marlene und ich wieder mal einen Tag miteinander verbracht und uns dabei begleiten lassen. Ich hab sie zu diesem Thema befragt, wie sie eigentlich unser Mutter/Tochter Verhältnis so sieht und wir haben dabei einen herrlichen und lustigen „Freundinnen-Tag“ erleben können!
Marlenes Antwort auf meine Frage, wie sie so unser Verhältnis sieht und wie sie ihr „erwachsen“ werden unter meinen Flügeln empfunden hat …
Sie lachte auf meine Frage, war aber im nächsten Moment doch sehr ernst geworden:
„Wenn ich drüber nachdenke bin ich in erster Linie darüber dankbar, das du uns sehr früh zur Selbstständigkeit erzogen hast, auch wenn ich es hasste den Geschirrspüler öfter auszuräumen als mein Bruder … wir hatten so unseren Deal untereinander, aber am Schluss war immer alles erledigt. In der Pubertät kann ich mich erinnern, hatten wir mal eine kurze Zeit ein kleines „Rangordnungsproblem“ 🙂 … gemocht hab ich auch, dass du nie die klassische Mutter warst. Andere Elternteile wirkten auf mich im Vergleich zu dir sehr alt und langweilig!“ 🙂
„Du warst streng auf deine Weise, und ich bin dir sehr dankbar, dass du mir den frühen Weg nach Wien zu gehen ermöglicht hast, diese Zeit war sehr wichtig für mich … das einzige woran ich mich erinnere und was ich mir oft anders gewünscht hätte, war das du zu viele Entscheidungen unserem „Dad 2″ überlassen hast, aber wahrscheindlich musste das so sein …“
„Jedenfalls find ich es sehr gut so eine junge (jung gebliebene) Mum zu haben! Sehr oft spreche ich mit meinen Kundinnen darüber was wir beide schon alles für Blödsinn getrieben haben … denk an unsere gemeinsamen Urlaube z.B. ggg.“
„Wir gehen gemeinsam auf Partys (wäre übrigens wieder mal Zeit!), lachen und weinen gemeinsam und wenn ich dich brauche, weiß ich das du da bist für mich! So denke ich soll es auch sein …“
„Unser Verhältnis ist ein sehr lockeres freundschaftliches und harmonisches aber mein Respekt dir gegenüber ist immer gegenwärtig. Klar ganz ohne Zoff gehts auch nicht immer, aber da ich die Klügere bin geb ich ja meistens nach!“ 😀
„Ich bin stolz auf dich Mam … aber ich wünsche mir kürzere Wiedersehens-Pausen … das sollte doch möglich sein.“
… JA das sollte es
Wenn ich mir diesen Tag nochmal durch den Kopf gehen lasse, muss ich ehrlich zugeben das ICH diejenige bin, die sehr sehr dankbar sein kann, eine so taffe „Göre“ auf die Welt gebracht zu haben … Jedenfalls der Tag war lustig und auch interessant für mich zu hören wie es um UNS steht. 🙂
Jürgen (er hat die tollen Fotos von uns gemacht), hatte jedenfalls genug zu tun mit uns Beiden und dabei ebenfalls eine Menge Spass.
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