Psychosomatik – von vielen immer noch belächelt

Seelenleben

Unter Psychosomatik versteht man körperliche Erkrankungen und Beschwerden, die durch psychische Belastungen oder Faktoren hervorgerufen werden. Eine verständliche „Kurzerklärung“ zu diesem Wort.

Ein Thema mit dem ich mich selber nie beschäftigt habe bis es mich selber erwischte. So erwischte das ich ärztliche Hilfe brauchte. Es gab keine Stelle an meinem Körper die mir nicht weh tat. Manches war nachweisbar, vieles passte aber überhaupt nicht dazu! Es ging oft soweit, dass ich wie ein alter kranker Mensch vom Bett nicht hoch kam. Private Niederlagen und mein beruflicher Druck machten es zudem nicht einfacher. Das dies jedoch die Gründe meiner Beschwerden waren – wurde mir erst viel später gesagt und bewusst.

Psychosomatik ist die Lehre wie Körper, Geist und Psyche sich gegenseitig beeinflussen.

Alles woran ich dachte, was ich dabei fühlte, hatte Einfluss auf mein körperliches Befinden! Seele, Körper und Geist sind ein Ganzes und lassen sich nicht von einander trennen. Es heisst auch nicht umsonst: geht es der Seele gut, ist dein Körper gesünder. Wenn es der Seele schlecht geht, dann geht es auch dem Körper schlecht.

Leidet die Seele, leidet auch der Körper.

Ich kann mich noch genau erinnern als ich meinen Arzt konsultierte und er mich nach sämtlichen abgeschlossenen Untersuchungen mit runzliger Stirn ansah und zu mir sagte: „Die Befunde sehen alle tadellos aus bis auf einen leichten Bandscheibenvorfall (der durchs MR ans Licht kam) ist alles gut! Also ihre Schmerzen passen definitiv nicht dazu … Ich war eingeschüchtert und kam mir sehr blöd vor. Eine „eingebildete“ Kranke quasi.

Diesmal lies ich aber nicht locker und wechselte den Arzt. Ein Aufenthalt in der Klinik stand mir bevor. Der Arzt sah, dass ich kaum gehen konnte, mein rechtes Bein tat was es wollte, ich null Gefühl darin hatte. So etwas konnte man nicht vortäuschen! Nicht wenn einem X-Nadeln treffen und ich es nicht mal merkte. Endlich ein Arzt bei dem ich mich verstanden und gut aufgehoben fühlte. Erstmals wurde ich ernst genommen.

„Wer unter psychosomatischen Beschwerden leidet, der verspürt körperliche Symptome und Schmerzen die medizinisch nicht erklärbar sind“ sagte er. In mir kam das Gefühl auf total irre zu werden.

Lange Zeit die falsche Behandlung

Wenn Ärzte keine Ahnung haben woher die Beschwerden kommen, werden Menschen über lange Zeit „falsch“ behandelt, unnötigen und belastenden Untersuchungen ausgesetzt. Mal ganz abgesehen davon das nichts besser wird!

Ich sah zu diesem Zeitpunkt schon aus wie ein Luftballon. Aufgeschwemmt vom Kortison, blau und zerstochen von den vielen Schmerzinfusionen – im Nachhinein gesehen alles für die Katz, wie ich später erfuhr.

Ein Riesenfehler bei Behandlung von Krankheiten ist, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo doch aber beides nicht voneinander getrennt werden kann!

Gefühle wie Traurigkeit, Ärger oder Depressionen belasten den Körper. Dauern sie über einen längeren Zeitraum an, können sie zu psychosomatischen Erkrankungen führen. Angst und Einsamkeit gemixt mit Stress, schwächen unsere Selbstheilungskräfte.

Die Erkenntnis kam mit der Verlegung

Ich wurde in ein anderes Krankenhaus verlegt, mir ging es zu dem Zeitpunkt immer schlechter. Ich konnte nichts mehr essen und schon gar nicht aufstehen. Ich hatte Angst und dachte mir ich sei tot krank. Irgendwie kam es mir auch seltsam vor, dass ich ausser „viel reden“ und über mich „erzählen“ gar nichts machen musste! „Zur Ruhe kommen“, sagten sie mir. Ausschlafen, keine nervigen Untersuchungen, keine Spritzen und Säfte. Nur Menschen, die jede Stunde nach mir sahen und mit mir redeten – und das muss ich auch dazu sagen, mir sehr viele Tränen entlockten …

In der 3. oder 4. Nacht lag ich wach, konnte nicht schlafen. Gedanken quälten mich was es den jetzt mit mir alles auf sich hatte. Ich wusste, dass ich die Antwort nächsten Vormittag vom Arzt übermittelt bekam. Ich fühlte mich extrem allein gelassen und wünschte mir jemanden an meiner Seite. Meinen Kinder wollte ich da nicht mit rein ziehen und die übergeblieben Freunde konnten das nicht ersetzen was ich gerne gehabt hätte … ICH bin „hingefallen„, habe versagt, ließ mich von meinen Emotionen in die Knie zwingen.

Es war ein besonderes Frühstück für mich

„Guten Morgen Sandra“ wir wollten zu ihnen heute Morgen als Erstes. Ihre seelischen und psychischen Belastungen setzen ihrem Körper eine Menge zu, der Arbeitsstress und vergangene Krankheitsgeschichte verstärkt die momentane Situation noch.“

Das sagte man mir. Zudem steckte ich mitten in einem zweiten Burnout.

„Organisch ist nichts zu finden – jetzt sind nur sie wichtig! Körperliche Kräfte sammeln, Ruhe und eine Gesprächsteraphie wird ihnen dabei helfen es bald wieder leichter zu haben.“ So fuhr der Arzt fort.

Die Ärzte waren weg und ich begann sofort wieder zu weinen. Auf der einen Seite war ich froh keinen Magenkrebs oder so zu haben (ich hatte 12 kg abgenommen in kürzester Zeit), andererseits war ich schockiert. Psychotherapie? Facharzt? Dauermedikamente? Ticke ich also doch nicht ganz richtig? Schlimm … und wieder fühlte ich mich extrem alleine.

Positive Gefühle und Gedanken haben Auswirkung auf unseren Körper

Um alles besser werden zu lassen, müssen wir uns um eine Besserung des emotionalen Befindens kümmern! Wichtig ist es an die Genesung zu glauben und diese auch wirklich zu wollen! Zuversichtlich in die Zukunft blicken wurde mir sehr oft gesagt. Fühlst du dich wohl und bist innerlich entspannt, ist auch unsere Abwehr kraftvoll und aktiv. Wir haben über unsere Psyche einen grossen Einfluss auf unseren Körper! Wir können viel tun wenn wir krank sind, viel dazu beitragen dass es uns wieder besser geht. TUN müssen wir es jedoch alleine…

Wenn DU jetzt glaubst ich hab das alles in 0,0 umsetzen können irrst du dich! Es gab viele Rückschläge. Jedoch hab ich auch sehr viel geändert in meinem Leben. Ein Burnout wird mir nicht mehr passieren! Definitiv nicht! Ich reisse mir nämlich meinen Arsch nicht mehr für irgendwelche Leute auf, die mich schon vergessen haben bevor ich zur Tür raus bin! Ich höre mehr auf meinen Körper und versuche auch die Warnsignale wahrzunehmen. Was ich mir allerdings behalten darf sind meine immer wieder kommenden Schmerzen die sich bemerkbar machen, wenn mir etwas Sorgen oder Ängste bereitet.

Ich kann nur jeder Frau raten sich nicht „belächeln“ zu lassen. Wechsle deinen Arzt und tausche deine Freunde aus! Es dürfen nur DIE mitreden, die wissen wovon du sprichst und wie es sich anfühlt oft von Schmerzen geplagt zu werden, die aus deiner Psyche entstehen!

In diesem Sinne, sprich mit mir darüber, falls dir dieses Thema bekannt ist?!

Xo Sandra

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