Bam. Was für eine Frage! Eine Frage, die ich mir früher sehr oft gestellt habe. Ich wollte so gern auf andere sympathisch wirken, aber genau das Gegenteil war der Fall. Ich war für andere immer die „Strenge“, die „Arrogante“ und sich für etwas „besseres haltende“. Meine Frage heute an Dich – würdest Du für Dich selbst Sympathie empfinden, würdest Du Dir begegnen?
Was genau steckt hinter dem Wort „Sympathie“?
Wenn ich es beschreiben soll, würde ich sagen, das Wort beschreibt eine spontane Zuneigung einem anderen Menschen gegenüber. Es ist das unbestimmte Gefühl einer inneren Verwandtschaft da, die mich dazu leiten kann, mich mit diesem Menschen zu verbinden, ins Gespräch zu kommen (wollen). Sympathie kann ich nicht erzwingen. Sie entsteht automatisch und grundlos. Für mich spielt dabei Empathie eine große Rolle! Je mehr sich ein Mensch in Gedanken und Gefühle eines anderen hineinversetzten und nachfühlen kann, umso sympathischer ist er für mich.
Menschen, die uns selbst sehr ähnlich sind, empfinden wir – plump gesagt – auch als sympathisch! Weil sie auf uns berechenbarer wirken. Es gelingt uns in meist sehr kurzer Zeit, ein gutes Maß an Vertrauen aufzubauen. Sympathie ist also auch Vertrauen. Bestimmt hast Du es schon oft erlebt. Du triffst jemanden und die Chemie stimmt einfach. Dann wieder, begegnest Du jemanden, der Dir vom ersten Moment an unsympathisch ist. Eigenartig, oder?
Vielleicht aber auch nicht ganz grundlos. Dieses Thema war ganz viele Jahre meines, bis ich irgendwann aufhörte, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich hatte das Gefühl, je mehr ich mich anstrengte „sympathisch“ aufzutreten, umso mehr ging es in die Hose. Mich mochte man, oder man hasste mich. Dazwischen gab es nix. „Polarisieren“ … sagt man ja dazu. ›grins‹. Also ich polarisierte, und das nicht freiwillig. Aber weg von mir.
Können wir Sympathie aus uns herauskitzeln?
Eine gute Nachricht habe ich dazu: Das geht. Es gibt aber auch immer die Kehrseite der Medaille: Es ist nicht einfach. ›zwinker‹. Ich kann jedenfalls sagen, dass sich mein „unsympathisches“ Blatt schon etwas gewendet hat. 😀
Ich habe mich immer meiner eigenen Sympathie unsicher gefühlt, und hatte große Angst vor Zurückweisung! Klar – habe ich sie schon von Kindheit an erfahren. Langsam veränderte ich mein Verhalten. Ich wurde reservierter und kühl … eine reine Selbstschutz-Maßnahme klarerweise. Damit riskierte ich umso mehr Körbe. Da half mir auch das aufgesetzte Dauerlächeln nix.
Sympathie ist irgendwie auch eine Selbstprophezeiung! Denn wenn wir meinen, dass uns andere Menschen klasse finden, verhalten wir uns auch automatisch ganz anders! Freundlich, wärmer und das hat den Effekt, dass uns unser Gegenüber tatsächlich sympathischer findet! Ausschlaggebend war, wenn ich wieder auf meine Wenigkeit zurückgreifen darf, mein authentisches SEIN. Eine Sympathieträgerin wird, glaube ich nie aus mir werden, muss es auch gar nicht! Ich habe hart an meine Kanten und Rundungen gefeilt um „echt“ zu sein, und diese Echtheit muss auch nicht jedem gefallen.
Aber, wie werden wir jetzt sympathischer?
Wir Menschen lieben und suchen beständig die Bestätigung und Zuneigung, darüber lässt sich nicht streiten. Fakt ist, wir manipulieren ständig. Es ist wirklich so! Jedes „Werben“ um Zuneigung eines Menschen oder eines Partners in spe … jede liebevolle Verführung in der Beziehung, ist letztendlich ein Manipulationsversuch. ›lach‹ Ganz klar, dahinter steckt das Grundbedürfnis gemocht zu werden! Ein tiefes und sehr authentisches Bedürfnis.
Leider gibt es auch Menschen, deren Absicht eine ganz andere ist: Sie nutzen ihr Gegenüber aus und fügen der Person gewollt Schaden zu! Aber davon möchte ich heute nicht schreiben. 🙁 Ich möchte die positive Absicht verfolgen. Kurz und gut, es nichts Verwerfliches sympathischer wirken zu wollen! Das ZIEL das wir damit verfolgen, macht den Unterschied.
Über alles wird geforscht und auch tatsächlich, über Sympathie. Und die Forschung bestätigt, dass Menschen, die sich gegenseitig „gut“ finden und mögen, ihre Verhaltensweisen gegenseitig anpassen! Was uns aber unterstützen wird, um mehr Sympathie auszustrahlen, habe ich uns hier zusammengefasst:
- Ich konnte auf meinem Weg der Veränderung immer wieder feststellen, dass ein ehrlich gemeintes Kompliment wahre Wunder bewirken können! Ich finde es keinesfalls plump, jemandem den ich gar nicht kenne, zu sagen, dass ich ihn sehr höflich und aufmerksam finde! Es ist das Grundprinzip der Sozialpsychologie, dass mir immer wieder erklärt wurde. Es bedarf ein wenig – falsch – es bedarf sehr viel Mut, es auszusprechen … jedenfalls die ersten Male. >händezusammenschlag<.
- Mit einem offenen Lächeln auf andere zugehen. Denn wenn ein anderer Mensch das Gefühl hat, dass wir ihn mögen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese Einstellung auf jeden Fall erwidert wird.
- Augen sagen mehr als tausend Worte … hinter dieser Meinung stehe ich zu 100 %. Ein wacher freundlicher Blickkontakt unterstreicht unsere Authentizität und Glaubwürdigkeit! Er signalisiert Aufmerksamkeit, im Gespräch ohnehin das Wichtigste, aber auch bei einem flüchtigen „Hallo“.
Es gibt da aber auch noch ein paar andere Methoden, die Einfluss darauf haben können, wie sympathisch wir auf andere wirken. Diese Tipps habe ich aus einer sehr interessanten Schulung mitgenommen. Der „Erfolg“ war auf meiner Seite! Besonders hilfreich und gut anwendbar, wenn Du in der Dienstleistung oder einer Führungsebene tätig bist!
- Fordere andere auf, über sich zu reden. In uns allen Menschen steckt ein kleiner Narzisst. Eine Unterhaltung fühlt sich für uns gleich um Welten wertvoller an, wenn wir über uns selbst erzählen können. Frage viel und Deine Beliebtheit wird sich verändern. Schenke Deinem Gegenüber genügend Zeit. Es macht Dich auch zu einem guten Zuhörer. 😀
- Gleich und gleich gesellt sich gern? Natürlich … meistens jedenfalls. Deshalb betone die Gemeinsamkeiten! Es macht auf Anhieb sympathisch. Natürlich sollst Du nicht das erzählen, was der andere hören möchte, bleib immer ehrlich und authentisch. Nicht „echt“ rüberzukommen wird entlarvt. IMMER! Und das mag niemand. Das Gespräch wird Gemeinsamkeiten herausfiltern und diese kannst Du dann in den Vordergrund stellen.
- Lass die Selbstaufwertung! Damit meine ich jetzt nicht, dass Du von Dir nichts halten sollst, ganz im Gegenteil – DU bist TOLL wie DU bist! Es ist tatsächlich so, dass „Ach wie bin ich toll“ Kommunikation, abstoßend auf uns wirkt. Außer, es geht um ein Bewerbungsgespräch. ›lach‹.
- Menschen, die ihre Verbindlichkeiten beweisen mag ich zum Beispiel total! Das gilt auf allen Ebenen. Ob es nun um Pünktlichkeit geht oder um Zusagen, die ein gehalten werden sollten. Ich mag Menschen auf die Verlass ist! Menschen, die ich einschätzen kann und wo ich nicht enttäuscht werde. Sei auch DU ein solcher!
- Auch mal Schwäche zeigen und dazu stehen. Es wäre ein großer Fehler sich fehlerlos zu geben. Ich kenne Menschen, die verschwenden ihr ganzes Leben bei diesem Versuch! Hallo … wir sind keine Götter. Zeige Mut zur perfekten Unperfektheit. Sprich über Deine Fehler, das ist nichts Wildes. Das können ganz belanglose Dinge sein die Dein Gegenüber vielleicht sogar sehr charmant finden kann?
Das waren die Punkte, die ich mir gemerkt und auch anwende. In Wahrheit ist es gar nicht so schwierig, sympathischer auf andere zu wirken. Oder ich kann es auch mit nur einem Satz formulieren: Verschenke DEINE Sympathie, dann kommt sie auch bestimmt zu Dir zurück! Heute kann ich sehr gut damit leben, dass mich einige eben nicht so „gut“ und sympathisch finden. Über den Rest, die sich freiwillig und gern in meiner Nähe aufhalten, bin ich allerdings sehr sehr dankbar und glücklich.
Und Du so? Wie würdest Du Dich beschreiben und „einreihen“? Ich freu mich, wenn Du mir einen Kommentar da lässt!
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