Warum Gelassenheit nichts mit Stillstand zu tun hat …
Schneller, besser, effizienter – das ist das Mantra unserer Zeit.
Und irgendwo mittendrin versuchen gerade wir Frauen, alles gleichzeitig zu meistern:
Alltag, jede Menge Gefühle, viel zu viele Erwartungen – unsere eigenen und natürlich die der anderen!
Wir reden ständig über Belastung, aber kaum über Gelassenheit.
Ein schönes Wort, oder?
So ruhig, sehr wohltuend.:-)
Und trotzdem hat es mich jahrelang wahnsinnig gemacht!
Weil ich’s einfach nicht beherrschte.
Dieses berühmte Ruhen in sich selbst – ich hab es gesucht wie einen verlorenen Schlüssel.
Gefunden hab ich stattdessen Selbstoptimierungsprogramme und jede Menge kluge Sprüche.
Wie: „bleib gelassen, alles hat seine Zeit …“
Ja, gut. Nur wenn man mitten im Sturm steht,
klingen solche Sätze wie Hohn.
Es gibt da draußen unzählige Coachings, Bücher und Kurse, die dir beibringen wollen, wie du gelassen wirst..
Ich hab einiges davon ausprobiert – mit ehrlicher Absicht.
Vielleicht war ich zu ungeduldig. Oder zu sehr ICH.
Aber diese dauerhafte Gelassenheit, von der alle reden, ist mir bis heute nicht begegnet!
Mein Umdenken
Ich hab aufgehört, danach zu suchen.
Ich habs begriffen: Ich muss gar kein Vorbild finden – ich, du, wir – können selbst eins sein. 🙂
Denn wer sich seiner selbst bewusst ist, kennt seine Grenzen, seine Stärken und sein Tempo.
Und genau das ist für mich der Nährboden von Gelassenheit.
Nicht das ständige Streben nach Perfektion, sondern das stille Wissen:
Ich, du wir – müssen nicht immer funktionieren!
Gelassenheit heißt nicht, dass alles glattläuft.
Es heißt, dass du’s aushältst, wenn du etwas nicht tust oder schaffst.
Dass du sagen kannst: „Leute echt jetzt, es reicht.“
Oder: „Ich muss das jetzt bestimmt nicht sofort entscheiden.“
Kein Rückzug – sondern Klarheit
Diese Fähigkeit, ruhig zu bleiben, hat für mich nichts mit Gleichgültigkeit zu tun.
Sie ist das Gegenteil davon. Gelassenheit ist kein Rückzug. Sie ist Klarheit.
Ein leises inneres Anhalten, das nicht „schreien“ muss, um kräftig dazustehen.
Ich dachte mal, Gelassenheit wäre so ein Endzustand –
eine Art Dauerzustand erleuchteter Menschen mit Räucherstäbchen und sanfter Stimme.
Heute weiß ichs besser: Sie ist sehr viel einfacher!
Sie steckt in den kleinen Momenten, in denen du dir selbst zuhörst.
In denen du dich nicht verurteilst, weil du mal nicht perfekt reagierst.
In denen du dir erlaubst, nichts zu tun – und trotzdem zu wissen, dass du vollkommen ausreichst.
Ehrlichkeit ist immer der Schlüssel
Ich glaub, viele Frauen verwechseln Gelassenheit mit Passivität.
Aber Gelassenheit ist nicht Stillstand. Sie ist Bewegung – nur eben eine ruhigere.
Sie ist das bewusste Nein, wo du früher immer JA gesagt hättest.
Sie ist das Ausatmen, bevor du wieder losrennst. 🙂
Und NEIN, du brauchst keine Programme, keine teuren Seminare, keine Selbsthilfevideos.
Du, ich, wir, brauchen nur ein bisschen Ehrlichkeit – mit UNS selbst.
Ehrlichkeit ist der eigentliche Schlüssel.
Denn wer sich selbst ehrlich begegnet, muss sich nicht dauernd beweisen.
Ich stell mir manchmal drei einfache Fragen:
• Muss ich denn wirklich immer schneller sein?
• Ist das Ziel, das ich gerade verfolge, auch tatsächlich meins – oder hat mir das jemand eingeredet?
• Und was passiert, wenn ich einfach mal weniger mache?
Und immer wieder, wenn ich ehrlich darauf antworte, wird’s ein Stück ruhiger in mir.
Da entsteht Raum – kein leerer, sondern ein richtig lebendiger!
Darin kann Gelassenheit wachsen.
Kleine Akte der Selbstfürsorge
Das Beste daran: Sie kommt nicht mit riesen Tamtam.
Kein „Ahhhh!“-Moment, kein spirituelles „Lagerfeuer“.
Sie kommen unauffällig daher.
So leise, dass du sie beinahe übersiehst.
Aber du merkst:
Du reagierst anders.
Du ärgerst dich kürzer.
Du bist schneller wieder gut gelaunt.
Und du nimmst dich selbst wieder ernst – aber nicht schwer.
Gelassenheit ist kein Ziel. Sie ist die Begleitmusik, wenn du beginnst, dir selbst zu vertrauen.
Ein stilles Fundament, auf dem Selbstbewusstsein und Zufriedenheit wachsen.
Kein großes Konzept und kein Spektakel. Aber tragfähig. Und echt!
Vielleicht ist das am Ende das ganze Geheimnis?
„Take it easy“ heißt bestimmt nicht, alles locker zu nehmen.
Sondern zu wissen, was wirklich wichtig ist – und den Rest getrost los und liegenzulassen :-).
Das wars von mir für DICH.
Nimms locker und bis bald …



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