aber oft geh ich durch die Straßen und frage mich:
Wo ist eigentlich die Freundlichkeit der Leute hin?
Diese kleinen Gesten. Ein kurzes Lächeln. Ein Nicken. Ein „Bitte“ oder „Danke“, das nicht automatisch klingt.
Heute war wieder so ein Tag, an dem mir das besonders aufgefallen ist.
Und inmitten all der müden Gesichtern, gestressten Blicke und zusammengekniffenen Lippen
kam mir ein Gedanke:
Vielleicht sehen wir einfach nicht, was die Menschen tragen –
weil keiner von ihnen ein Schild um den Hals hängen hat …
Warum ist es so wichtig, freundlich zu sein?
Weil wir jeden Tag an unzähligen Menschen vorbeigehen,
ohne auch nur zu ahnen, was sie gerade durchmachen.
Keiner trägt ein Schild mit sich.
Da steht nicht zu lesen:
„Ich trauere.“
„Ich bin erschöpft.“
„Ich halte mich gerade so über Wasser.“
Und doch gibt es sie – überall.
Hinter den dunklen Sonnenbrillen.
Hinter dem „Ich hab’s eilig“-Gesichtsausdruck.
Hinter dem scheinbar genervten Blick an der Kasse.
Und vielleicht ist Freundlichkeit manchmal das Einzige,
was diese Menschen gerade heute brauchen könnten!
Ein echtes „Guten Tag“.
Ein kurzes Lächeln.
Ein Blick, der nicht wegsieht, sondern still sagt:
„Ich sehe dich. Und ich urteile nicht.“
Ich weiß, es ist nicht immer leicht.
Wenn wir selbst müde sind.
Weil die Welt uns auch ganz oft nervt.
Wenn wir das Gefühl haben, jeder lebt nur für sich.
Aber gerade dann ist es wichtig,
nicht selbst in diesen Zynismus abzurutschen,
der uns glauben lässt: „Freundlich sein bringt ja eh nix mehr.“
Weil doch: Es bringt etwas.
Vielleicht nicht für jeden.
Aber für den einen Menschen, der gerade kurz vor dem innerlichen Kippen war –
und durch dich wieder ein kleines bisschen Halt gespürt hat.
Auch wenn du’s nie erfahren wirst.
Freundlichkeit ist kein Gutmensch-Gelaber.
Sie ist leise Zivilcourage!
Und manchmal stille Rettung.
Oder einfach nur ein Pflaster für einen „offenen“ Tag.
Wir müssen und können nicht die Welt retten. Schon klar.
Aber wir können aufhören, sie uns gegenseitig schwerer zu machen.
Also ja:
Ein bisschen mehr Lächeln.
Ein bisschen mehr „Wie geht’s dir wirklich?“
Ein bisschen mehr Menschlichkeit wäre angebracht.
Einfach schon deswegen, weil wir wissen, wie sich Überforderung anfühlt!
Denn die ehrlichste Form von Freundlichkeit ist:
Ich weiß, wie das ist. Und ich will dich da nicht allein lassen.
Ich schick dir heute ein sehr BREITES Lächeln und bedanke mich, dass du mich wieder gelesen hast!
Bis bald
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