Introvertiert bedeutet im Umgang mit anderen Menschen eher verschlossen zu sein. Introvertierte Menschen halten sich eher im Hintergrund. Sie beziehen ihre Energie aus der Ruhe und aus dem notwendigen „Allein sein“. Besonders Künstler und kreative Menschen und ich 🙂 gelten sehr oft als introvertiert. Darüber hinaus wird Menschen, die introvertiert sind aber auch Zivilcourage, scharfsinniges Denken, anderseits aber auch Eigensinnigkeit und geringe Teamfähigkeit zugesagt. Sie arbeiten gerne alleine oder mit Gleichgesinnten. Da ist auf jeden Fall was dran.
Introvertiert zu sein, finde ich völlig ok!
Fragst Du Dich auch manchmal weshalb Du Dich unter vielen Menschen nicht wohl fühlst? Du nach der getanen Arbeit ein dringend starkes Bedürfnis verspürst, die Türe hinter Dir zu schliessen und einfach nur allein zu sein? Auch Dein Freundeskreis im Vergleich zu anderen eher „winzig“ ist und Du Dich auf Partys eher verloren fühlst und nie richtig weißt was Du eigentlich reden sollst?
Ich kann Dich auf jeden Fall gleich mal beruhigen: DU bist völlig OK! Du gehörst zu den Menschen, die ihre Energie aus sich selbst heraus holen und nicht aus der Interaktion mit anderen. Es reicht Dir eine, ich nenne es jetzt mal „minimal-stimmulierende“ Umwelt? Der Freundeskreis ist klein? Gut, dafür sind es aber auch wirklich erlesene Menschen und kein Franz & Hans! Wir, und ich zähle mich genauso dazu, Individualisten haben da unsere eigenen Möglichkeiten uns auf gewisse unausweichlichen Verpflichtungen vorzubereiten …
Hier ein paar Möglichkeiten
Vormittag ein Meeting, abends eine Party … In Wirklichkeit interessiert Dich der immer gleiche Small-Talk nicht. Die angekündigten Meetings bei denen nie etwas herauskommt und immer dasselbe besprochen wird und bei den Partys, wo ebenso immer der gleiche Quark beredet wird und jeder nur besser-schöner und klüger sein will! Manchmal geht es jedoch nicht anders: wir müssen „antreten“.
Für Meetings gilt als Vorbereitung
- Stell Dir die Frage was Du selbst dabei erreichen möchtest.
- Agenda Punkte durchgehen.
- Wer ist anwesend?
- Bereite Dich vor, indem Du Dir relevante Artikel oder Mails genau durchliest!
- Nimm Dir vor aktiv teilzunehmen, auch wenn es dann nur halb so viel wird.
Für die Partys, die Du/wir ja so lieben, >zwinker< gilt beinahe dasselbe. Lege Dir ein paar interessante Geschichten zurecht, die Du anbringen kannst. Schau wer eingeladen ist und denk Dir einfach es sind nur ein paar Stunden! Der einzige Unterschied zu den Meetings ist der: Du darfst etwas trinken, das enthemmt irgendwie und macht das Ganze oft erträglicher. Ausserdem einfach mal losquatschen, egal ob beim Meeting oder auf der Party, ist ein gutes Rezept! Auch ohne viel nachzudenken das sagen was einem auf der Zunge liegt. Es ruiniert nicht sofort Deinen Ruf, falls das Gesagte nicht 100% durchdacht war. 🙂
Introvertierte haben viele Stärken – nutze sie!
Deine Mitmenschen sind manchmal beeindruckt was Du alles mitbekommst! Du beobachtest ohne Anstrengung, während die anderen es gar nicht registrieren! Teile es mit, die Umwelt braucht Deinen Daten-Input. Ausserdem wird an Dir geschätzt dass Du ein sehr guter Zuhörer bist und nicht zu denen gehörst, die sich selber am liebsten reden hören! Es wird Dir vielleicht gar nicht bewusst sein, aber Deine Umwelt nimmt dich als sehr verlässlich und einen sehr durchdachten Menschen wahr. Setze deine Stärken bewusst ein, dadurch bleibst Du Dir selber treu und Du fühlst Dich gut in Deiner Haut!
Zusammengefasst, Du bist und hast
- eine grosse Beobachtungsgabe,
- bist verlässlich,
- besitzt Empathie und Menschenkenntnis,
- durchdacht,
- „Bullshit“ gibt es bei Dir nicht,
- Individualismus pur.
Fazit des Ganzen
Wir werden leider sehr oft als ungesellig und arrogant dargestellt oder eingeschätzt. Das ist definitiv totaler Quatsch! Das werden alle Menschen dementieren können die uns besser kennen, also zu den „Erlesenen“ gehören. Das Wort Randgruppe hört sich für mich irgendwie „ansteckend krank“ an … Nix da – WIR sind in Ordnung nur eben etwas leiser, laute Menschen gibt es ohnehin genug! Haben wir jedoch das richtige Gegenüber können wir bis in die frühen Morgenstunden plaudern und haben auch unseren Spass daran. Durch unsere hochsensible Empfindungsgabe, spüren wir den anderen mehr als normal üblich. Gespräche über neue Ideen und Gefühle lieben wir, dynamische Präsentationen vor viel Publikum sind ebenso (meistens) kein Problem. Die kleineren Gruppen oder der herkömmliche Small-Talk macht den Introvertierten eher Schwierigkeiten und das ist nicht schlimm. 🙂
Also – es ist völlig in Ordnung introvertiert zu sein!
Früher habe ich mir gewünscht „anders“ zu sein … heute bin ich froh darüber genauso zu sein wie ich nun mal bin. 😀 Das von Dir selbst sagen zu können wünsche ich Dir auch.
Liebe Sandra
manchmal stelle ich mir vor ich wäre introvertiert und geheimnisvoll. Doch kaum bin ich unter Menschen vergesse ich meinen Vorsatz und habe die Klappe offen. Schnattere und gackere und denke dann später „meine Güte, könnte ich vielleicht einmal etwas ruhiger auftreten?“ liebe Grüße Gabi
Hallo Gabi,
So ist jeder Mensch eben verschieden. Ich bin mir auch gar nicht sicher ob introvertiert mit geheimnisvoll etwas zu tun hat? Die Erfahrung die ich gemacht habe war eher die, als affektiert und „komisch“ abgestempelt zu werden.
Und obwohl ich beruflich mit jeder Menge Menschen zu tun hatte – war ich Privat und ausserhalb meiner Dienstzeiten eine „stille“. Und jetzt wo ich die Möglichkeit habe, mir mein Umfeld auszusuchen, ist es noch etwas verschärfter geworden :-)!
Aber stell Dir mal vor es würde ausschließlich introvertierte Menschen geben? Die Welt wäre sehr leise … also schnattere ruhig weiter und bleib so wie Du bist!
XO Sandra