Wie selbstbestimmt lebst Du eigentlich? Ist Freiheit wichtig für Dich und wenn ja, wie frei bleibst Du trotz äußerlicher Einflüsse, Zwängen und Erwartungen Deiner Mitmenschen? Freiheit … was ist das? Dieses Wort beinhaltet so wahnsinnig viel. Sie bietet uns die Möglichkeit zur Selbstentfaltung und zur Selbstverwirklichung und darüber hinaus. Für mich ist „frei sein“ ein ganz wichtiger Punkt in meinem Leben geworden um das Leben führen zu können, das sich richtig anfühlt.
Selbstbestimmt leben zu können ist für mich wahrer Luxus! Abhängigkeit habe ich schon immer gehasst. Tun was andere sagen, erfüllen was andere erwarten, denken wie die Masse denkt … ja nicht „selbständig“ arbeiten und SEIN. Ich kenne nicht sehr viele Menschen, die das gerne tun, dennoch machen sie es so und versuchen nicht auszubrechen, weil es einfach unpassend ist. Früher sagte man, frei zu sein bedeutet kein Sklave zu sein. Heute meinen wir mit Freiheit die Möglichkeit zu haben, uns selbst zu verwirklichen, wir können uns nach allen Richtungen entfalten so fern wir die unsichtbaren Handschellen absägen.
Warum?
Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, warum wir es gut finden wählen zu gehen und damit mitbestimmen dürfen?
Warum wir eine Demokratie besser finden als eine Diktatur?
Warum wir es toll finden, dass es im Supermarkt nicht nur eine Sorte Wurst, sondern eine ganze Theke davon gibt? Wobei mir ja das Sortiment an „Leckerlis“ wichtiger ist, aber das nur nebenbei.
Ja also, hinter all dem steckt ein menschliches Grundbedürfnis. Nämlich das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Freiheit. Wir wollen in unserem Leben einfach selbst entscheiden!
- Wir wollen unseren Beruf selbst wählen
- Unseren Partner frei wählen
- Die Urlaubsplanung selber übernehmen
- Unser Essen selbst bestimmen
- Ja und wer am Abend die Fernbedienung als Erstes in der Hand hat, ist am Sofa der Boss ›lach‹
Entscheiden zu können ist uns ein wichtiges Anliegen. Ein großes (Grund)Bedürfnis.
Selbstbestimmt zu leben, bedeutet frei zu sein
Selbstbestimmt zu leben bedeutet automatisch Freiheit zu wählen. Die Freiheit zu haben, wie wir mit unserer Zeit haushalten. Die Freiheit, was wir mit unserem Geld anstellen. Die Freiheit, wo und wie wir wohnen möchten. Es gibt aber auch Menschen in unserer Gesellschaft, die bestraft werden. Um das gleich richtig zu tun, entziehen wir ihnen die Freiheit und sperren sie hinter Gitter. Wir nehmen ihnen das Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit, obwohl wir wissen, dass das richtig hart ist und schrecklich ist.
Es gibt ja auch Länder, in denen Freiheit grundsätzlich ein Fremdwort ist. Diese Menschen sind besonders schlimm dran und sie haben die Tendenz, irgendwann auszubrechen oder zu kollabieren. Eine normale Reaktion, weil wir Menschen nach Freiheit streben und wenn es sein muss, auch dafür kämpfen.
Wir brauchen Freiheit wie die Luft zum Atmen
Das Freiheit ein wichtiges Grundbedürfnis ist, sagte ich ja schon. Wenn ich in meiner Freiheit eingeschränkt werde, passiert es, dass ich ziemlich grantig und unausstehlich werde. Und das war schon als Kind so und ich kann behaupten, dass ich sehr viel eingesperrt war sprich Hausarrest hatte.
Zu Beginn unseres Lebens gibt es noch nicht viel Selbstbestimmung. Unsere Eltern sagten uns, wo es lang geht, was zu tun ist. Sie nahmen uns viele Entscheidungen ab: Du gehst zur Schule, räum deinen Schreibtisch auf, iss dein Gemüse auf, du musst um zehn zu Hause sein …
Als Kind werden wir eingeschränkt. Und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich mich auf meine Volljährigkeit freute. Für mich war das Freiheit pur! In den darauffolgenden Jahren gehen wir dann eine Verpflichtung nach der anderen ein. Und mit jeder dieser Verpflichtungen, schrumpft unsere Selbstbestimmung. Wir beschneiden unsere Freiheit selbst, ohne es richtig zu merken. Zwar nicht immer, aber erstaunlich oft!
Und irgendwann reicht uns die Illusion der Freiheit. Wir verdrängen, dass wir nicht mehr frei sind.
Familie – das schönste Gefängnis das es gibt!
ICH habe mich selbstbestimmt für meine Familie, für meine Kinder entschieden. Folge dessen auch für die Augenringe und schlaflosen Nächte. Für das frühe aufstehen und das tägliche befüllen der Jausendosen. Und viele ganz viele andere Dinge, die ich freiwillig hätte niemals getan. 😀
Ich habe es getan aus Liebe zu meinen süßen Terroristen und aus trockenem Pflichtgefühl! Dabei gibt es zwei Kategorien von Eltern: Geborene Eltern lieben es. Die anderen ertragen es geduldig.
Richtig interessant wird es bei der Berufswahl. Wir wählen eine Ausbildung, ohne uns ausreichend mit uns selbst und unseren Stärken und Vorlieben beschäftigt zu haben. Wir verdienen gutes Geld was super ist. Wir erfüllen uns unsere Wünsche. Wir hängen uns richtig rein und verdienen noch mehr. Kaufen oder nehmen uns eine größere Wohnung, ein zweites Auto und legen uns ein teures gesellschaftsfähiges Hobby zu.
Die meisten merken dabei kaum, was sie da wirklich machen. Sie verhadern sich nach und nach in ein Netz aus finanziellen Verpflichtungen. Ein Netz, das uns völlig unfrei und fremdbestimmt leben lässt.
Die Zeit zurückdrehen? Leider nein
Wir können nicht einfach sagen: Egal, ich fange noch mal von vorne an. Ich beginne eine neue Lehre, ich möchte nur noch 30 Stunden die Woche arbeiten, ich bleibe zu Hause und kümmere mich um Kinder, Haus, Hund und Katze. Und überhaupt will ich nicht mehr Sandra, sondern Vivian genannt werden. Sorry, wer A sagt, muss auch B sagen. Die finanziellen Verpflichtungen müssen bedient werden. Jede langfristige finanzielle Verpflichtung schränkt unsere Selbstbestimmung massiv ein.
Ich kenne nur sehr wenige, die es schaffen, die eigene Selbstverwirklichung über ihre Bequemlichkeit und ihr Sicherheitsbedürfnis zu stellen. Was ich damit sagen will ist, viele viele Menschen hängen in einem Job fest, der sie langweilt, keineswegs erfüllt oder sogar krank macht.
Besuche ich solche Menschen in ihren Wohnungen, finde ich am Parkplatz ein schickes Automobil, an der Wohnwand einen fetten Bildschirm und alles was an Elektronik so angeboten wird. Aber welchen Preis zahlen sie dafür? Wir opfern unsere tägliche Lebensqualität und unsere Träume, unsere Erfüllung auf dem Altar der Luxusobjekte.
Dazu kommt, dass die Freude bei diesen Menschen nur kurz anhält. Shoppen ist die neue Religion unserer Zeit. Das ist so. Aus jeder Zeitung, aus dem Fernseher oder Radio wird verlautet: „Wenn Du glücklich sein willst, musst Du dies und das kaufen …“
Leider haben wir verlernt zu spüren, was uns wirklich glücklich macht!
- Ein gutes Gespräch ist kostenlos.
- Die Ruhe in der Natur. Gratis.
- Unsere Kinder im Arm halten. Auch umsonst. Jedenfalls das „im Arm halten“. ›lach‹
- Mit unserem Herzmensch mal einen Nachmittag im Bett verbringen. Hey, kostenlos … manchmal nicht folgelos. ›zwinker‹
Das Ende meiner Gedanken
Machen wir uns einfach bewusst, dass uns Menschen die Selbstbestimmung wertvoll ist. Überprüfen wir unsere Entscheidungen und Verpflichtungen, ob es sich auch wirklich lohnt, unsere Selbstbestimmung dafür einzuschränken! Ich habe viel zu lange ein fremdbestimmtes und eingeschränktes Leben geführt. Ich hatte alles, war aber nie wirklich glücklich.
Ich habe mir meine Freiheit zurückerobert. Ein Prozess der steinig und schmerzhaft war. Ich habe mein Sicherheitsdenken überwunden. Ich habe mich von so vielen Dingen und Menschen „losgeschnitten“. Ich musste mich in Verzicht üben und habe mich unzähligen schwierigen Gesprächen gestellt.
Aber am Ende winkte mir die Freiheit zu. Viele Möglichkeiten und das Glück … das mein Leben heute ausmacht. <3
„Meine Freiheit begann dort, wo ich aufhörte, anderen Menschen zu folgen.“
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