Den Schmerzen auf der Spur

Persönliches, Seelenleben

„Ich spüre doch ganz klar, dass da etwas ist, was sich nicht gut anfühlt!“ Diesen Satz oder ähnliche habe ich zig Mal zu den verschiedensten Ärzten gesagt … geglaubt, wurde mir selten. Wenn Befunde ins „Leere“ greifen. Da steht man nun und fühlt sich vollkommen alleingelassen, mit allem, was einen zu „erdrücken“ scheint. Ein Erfahrungsbericht, indem sich ganz bestimmt viele wiederfinden werden.

Man kommt sich vor, als würde man sich ausschließlich im Kreis drehen! Eine Endlosschleife, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Der Dialog mit sich selbst wird immer lauter. „Wie kann es sein, dass keiner etwas Konkretes findet? Warum fühle ich mich so mies und warum verschwinden die alten Beschwerden nicht endlich?“

Ich beschreibe nicht die Gedanken eines Hypochonders, der jedes Signal seines Körpers für eine schwere Krankheit hält! Jeder Mensch reagiert anders. Manche Menschen verdrängen, manche sind sehr sensibel und nehmen schon die kleinsten Veränderungen wahr. Ich war der „Verdränger Typ“. Ich wollte nichts von all meinen Beschwerden wahrhaben. Ich nahm Tabletten für dies und jenes … ohne Erfolg, wie Du Dir denken kannst. Irgendwann kam der Weg zum Arzt.

Nicht aufhörende Belastungen

Unser Körper reagiert auf innere Gedanken. Das Herz schlägt wie wild und der Kreislauf spielt verrückt. Der Körper verkrampft sich und damit meine ich nicht nur die Muskulatur, sondern auch die inneren Organe scheinen zu „schrumpfen“. Der Appetit ist verflogen und man fühlt sich wie versteinert.

So etwa reagiert der Körper, wenn man unter ständigen Belastungen leidet. Hat sich ein Problem gelöst oder haben wir Abstand gefunden, entspannt sich unser Körper wieder. Beispiele können folgende sein:

  • Ängste und Sorgen
  • Druck und Ärger
  • Traurigkeit
  • Ständiges Gedankenkreisen
  • Verzweiflung und Stress
  • Einsamkeit oder Unzufriedenheit
  • Erinnerungen, die nicht zu bewältigen sind und man nicht loslassen kann
  • geringer Selbstwert
  • das Gefühl nie und niemandem zu „genügen“

Nur um ein paar Beispiele zu nennen. Jeder Mensch ist individuell und so gibt es für jeden von uns unterschiedliche Belastungen, die uns einfach nicht ruhen lassen. Das Schlimme an der Sache ist, der Körper reagiert darauf nicht nur kurzzeitig, sondern dauerhaft.

Bei mir war es am Anfang nicht so schlimm. Es waren nur kleine Veränderungen, die ich wahrnahm und die sich einstellten. Nach einer Weile wurden es mehr und mehr körperliche Einschränkungen, die ich nicht mehr ignorieren konnte. Meine Beschwerden wurden auch äußerlich sichtbar. Kein Appetit, viel zu wenig Schlaf und eine Flucht in die Arbeit. All das hinterlässt Spuren an jedem von uns. Es folgten viele Arztbesuche und Krankschreibungen. Mein Leben war eine einzige „Einschränkung“ geworden …

Gefangen in den Belastungen …

Solange wir so gefangen sind, wird der Körper unter Spannung stehen. Innerlich wie äußerlich! Das bedeutet, solange wir Angst haben, wird unser Körper anfangen zu zittern. Solange Stress und Ärger hinuntergeschluckt werden, wird sich der Blutdruck nicht wirklich beruhigen. Alle Belastungen nehmen wir abends mit ins Bett und das Gedankenrad beginnt sich zu drehen … unaufhörlich. Der regenerierende Schlaf bleibt aus und wir sehen früh morgens ein zerknittertes Wrack aus dem Spiegel blicken.

Es ist physisch einfach nicht machbar, gleichzeitig entspannt und angespannt zu sein! Und so reagiert auch unser Körper auf andere Begebenheiten und Gefühle. Unser Körper reagiert IMMER auf alle Belastungen. Im Positiven wie im Negativen. Also was tun? Erst der Ausstieg aus den ganzen Belastungen ermöglicht uns wieder ein Stück Lebensqualität zurückzuerobern und somit unseren Körper zu entlasten.

Meine Perspektive:

Unser Körper und Geist sind ein sehr gut eingespieltes „Frühwarnsystem“. Mir hat mein Körper auf eine perfekte, wenn auch nicht angenehme Art klargemacht, dass ich mich auf keinem guten und vor allem unsicheren Weg befinde. Ein Weg, der mich krank macht, mich immer mehr einschränkt, gehe ich ihn weiter. Er sagte unüberhörbar STOP! Bitte geh nicht weiter.

Es gab natürlich auch eine zweite Stimme in mir, die sagte „Das kann es doch nicht wirklich sein? Was haben all meine Beschwerden mit meiner Lebensweise zu tun?“ Vielleicht kommen solche Fantasien, wenn man nicht mehr weiter weiß. Die schlauen Sätze eines einzigen Arztes konnte ich nicht annehmen. Doch er machte mich auf meine Seele und deren Bedürfnisse aufmerksam. Meine Schmerzen nahm er ernst und beendete unser Gespräch mit einem Satz: „Die Psyche von uns Menschen hat die Fäden in der Hand.“ So war es auch gewesen.

Frühwarnsystem dankend annehmen …

DAS wäre das Einfachste. Aber warum fällt es uns so schwer? WAS ist es, was uns davon abhält hinzuschauen? Was ist es, dass wir es lieber hinnehmen, nachts nicht schlafen zu können, sich ständig ausgelaugt und erschöpft zu fühlen, keinen Bissen hinunterzubekommen, jegliche Art von Schmerzen zu ertragen, Schwindel und Angstzustände hinzunehmen, konzentrationslos zu sein … alles Einschränkungen pur!

Welcher Hintergrund ist es, der solch einen Einfluss auf uns hat, dass wir sogar auf die Lebensfreude vergessen?

Ich frage das Dich, weil auch mir diese Frage damals gestellt wurde. Ich konnte sie nicht beantworten, weil es mir gar nicht bewusst war. Es brauchte (viel) Zeit und die nahm ich mir. Heute habe ich alle Antworten darauf. Sie stellten sich ein, als ich begann, an und mit mir sowie meinem Umfeld zu „arbeiten“.

  • Es ist die Angst, alles Zugeschüttete in uns könnte auf einmal an die Oberfläche kommen. Wir haben Angst, die Kontrolle zu verlieren und in ein tiefes Loch zu stürzen. Dabei ist es so wohltuend, nichts mehr unterdrücken und verstecken zu müssen!
  • Es ist die Angst, versagt zu haben. Nicht mehr wahrgenommen zu werden und weniger wert zu sein. Wir als Mensch bleiben derselbe. Ich für meinen Teil traue mich sogar behaupten, ein besserer dadurch geworden zu sein.
  • Existenzangst steht ebenso ganz oben. Denn wenn wir unseren Bedürfnissen Platz machen, ist vielleicht auch weniger Platz, um sich für Verantwortung und Lebensunterhalt zu sorgen? Ich nenne es Prioritäten setzen und ein kranker Körper kann keine gute Leistung bringen.
  • Es steht auch die Angst dahinter, verzichten zu müssen. Auf Menschen und Materielles. Mit „Verlusten“ ist zu rechnen. Wenn wir Dinge loslassen und UNS verändern, verändert sich auch unser SEIN. Unser Umfeld. Für mich gesprochen und das möchte ich unbedingt erwähnen – es ist eine Bereicherung entstanden. 😀
  • Die Angst, nicht perfekt zu sein. Dadurch entsteht die Tatsache, von anderen Menschen ungerecht oder negativ bewertet zu werden! Bei mir begann das schon in meiner Familie, manchen „Freunden“ und Kollegen in der Firma. Ich wurde ausgeschlossen, weil ich mich um MICH kümmerte. Nicht mehr das schaffte, was sie schafften. Mein Leben eben anders optimierte als sie es taten. Eine meiner BESTEN Entscheidungen überhaupt. „Die Spreu trennt sich vom Weizen“ … damit kommt auch Klarheit ins Umfeld. ›lächel‹.

Das ist natürlich meine persönliche Auflistung. Deine könnte ganz anders aussehen. Das Wesentliche ist aber, dass DU, falls Du in einem ähnlichen Zustand von Schmerzen verweilst, aus diesem Kreislauf aussteigen solltest. Ich möchte Dir damit einen Anstoß geben, um diese Muster zu durchbrechen. Einfach nicht mehr WEG, sondern HINZUSCHAUEN!

Stell Dir vor, wie positiv es sich anfühlen würde, wieder mehr Lebensfreude zu spüren? Selbstbestimmt leben zu können? Es ist immer der erste Schritt, der alles veränder(n)t (kann). ICH wünsche es mir sehr für DICH!

Xo Sandra

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