Entsorgen, entrümpeln, ausmisten … wer kennt das nicht?! Eine Arbeit die vielen nicht einfach von der Hand geht und mir immer schwer fällt!
Fragen wie: „Was brauch ich noch? Was passt mir noch? Sollte ich das doch nicht noch aufheben? Das war doch so teuer?“ All diese Fragen machen mir das Entsorgen dann noch schwerer, was auch dazu führt das Ganze sein zu lassen und aufzuschieben.
Ich hänge auch an alten Sachen
Vor einigen Jahren konnte ich von meinen Klamotten, Accessoires und allem was dazu gehört noch leichter „Abschied“ nehmen. Die nächste Fuhr hatte ich ja schon im Auge oder sie hing schon für mich im Laden reserviert. Schon aus Platzgründen musste ich dies regelmässig tun! Jetzt hat sich alles etwas verändert. Mein Schrank quillt über trotz Entrümpelung bei meiner Übersiedlung, aber mich von Sachen zu trennen fällt mir schwer. Selbst alte Shirts, Teile von denen ich weiß, dass ich sie nicht mehr tragen werde (aber sie waren ja so teuer!), kann ich nicht so einfach weggeben. Und so kommt es, dass die Kästen und Laden aus allen Nähten platzen.
Es herrscht dadurch auch manchmal Unordnung
Irgendwelche Sachen kommen ja ständig dazu und so kommt es, dass mir eben der Platz für eventuell Wichtiges fehlt. Erst seit kurzem bin ich dabei mir etwas mehr Platz zu schaffen und damit mehr Ordnung zu bekommen. Es geht mir nämlich auf die Nerven, jedesmal wenn ich etwas suche oder brauche, zuerst alles umzuschichten bis ich es dann endlich in der Hand habe!
Dabei ist mir aufgefallen, dass ich mir jetzt sehr oft die Frage stelle: „Warum mach ich das eigentlich? Weshalb behalte ich so vieles was ich nicht mehr brauche? Das Chaos und das „zu viel “ besitzen wird zur Belastung!
Der äussere Ballast verhindert das Wünsche umgesetzt und Potentiale entfaltet werden
Auch wenn es nicht leicht fällt sich von den Habseligkeiten zu trennen, bewirkt die Vorstellung, sich von all dem nicht mehr Notwendigen, zu befreien ein Gefühl der Erleichterung und schafft innerlich Raum für neue Ideen! Dahinter steht die ganz persönliche Frage deiner Lebensqualität. Nämlich: „Wie möchte ich wirklich leben? Im Überfluss oder im Minimalismus? Was macht für dich das Leben lebenswert? Das herauszufinden ist nicht einfach in einer Welt des Überflusses!
Unterscheide und Entscheide
Das Wesentliche des Entsorgens ist das Erkunden der eigenen Bedürfnisse. Wer seine Vorlieben und Wünsche, seine inneren Widersprüche kennt, tut sich leichter zu erkennen was wichtig und was unwichtig ist. Diese innere Klarheit hilft mir dabei, Entscheidungen zu treffen und dadurch ein zufriedeneres Leben zu führen.
Meine zentrale Frage war: Was gehört HEUTE zu meinen Leben?
Und was brauche ich HEUTE um glücklich zu sein? Was ist in meinem Leben nach hinten gerutscht? Wie schauen heute meine Interessen aus? Brauche ich all das Vorhandene dazu? Stell dir diese Fragen und bewerte NEU. Du wirst dabei bemerken das dadurch dein Leben ein anderes „neues“ Profil erhält. Ein Profil das sich im Laufe eines jeden Lebens verändert. So bin ich HEUTE – und das alles ist mir HEUTE wichtig!
Es liest sich einfach, ist aber ein längerer Lernprozess
Keiner wird von sich behaupten können „Jetzt sofort wird alles anders“! Im Gegenteil, es sind viele kleine Handlungen und Entscheidungen im Alltag notwendig um eine allmähliche Veränderung sichtbar werden zu lassen. Veränderung passiert in sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dem einem gelingt es schneller, dem anderen werden Steine in den Weg gelegt, die er erstmal beiseite arbeiten muss – das dauert natürlich länger. Ausserdem ist es eine Wesensfrage. Manchen Menschen machen Veränderungen Angst, sie fürchten den Herausforderungen nicht gewachsen zu sein! Es wird dazu führen, dass sie Veränderungen jeglicher Art vermeiden werden. Das Allerbeste wäre ein anderer würde sich darum kümmern.
Alles was einmal wichtig war …
Viele Menschen (ich gehörte dazu) … die zum „Behalte ich lieber noch“, neigen wollen die gesammelten Gegenstände, egal um was es sich handelt, behalten weil sie ihre Vergangenheit festhalten möchten. Es war ja mal so schön … es wird symbolisch in Form von Bildern, Kleidern, Büchern, Datenansammlungen, Dekomaterial oder Erinnerungsstücken aufgehoben. „Was ICH gesammelt habe, bin ICH, es macht meine Identität aus.“ Das war auch ein Teil meiner Gedanken!
In Wirklichkeit bin ich jedoch schon sehr viel weiter als mir bewusst war …
Entsorgen bedeutet auf die vielen Etappen seines Lebens zurück zu blicken
Ausmisten bedeutet also mich über die vielen schönen und auch weniger schönen Erfahrungen und Begegnungen zu freuen. Dankbar darüber zu sein. Auch JA zu sagen was der neue Abschnitt jetzt zu bieten hat. Den Wandel der eigenen Veränderung zu bewundern und sich im Fluss des Lebens einzubinden …
Das Leben ist aufregend … nimm es an und stehe deinem INNEREN nicht im Wege!
Das mit dem Ausmisten fällt mir nicht so schwer, denn ich halte meine Auswahl bewusst bescheiden. Alles passt in einen normalen Kleiderschrank. Erst in den Weihnachtsferien habe ich ausgemistet und mit meiner Tochter jede Menge Zeug zu einem Flüchtlingsheim gebracht. Dort hing ein Wunschzettel einer Familie, die für alle Mitglieder Wünsche aufgeschrieben hat. Da bekommt das Wort Dankbarkeit gleich ganz andere Dimensionen, die gleichermaßen beschämten sind, wenn man daran denkt, wie wenig achtsam und dankbar man selbst ist.
Liebe Grüße,
Yvonne
Hallo Yvonne, dein Kommentar hat mich etwas berührt! Ich finde es eine super Aktion
die du da gemacht hast!Ich kenn es in ähnlicher Form von der „Schuhschachtel-Aktion“.
Angefüllt mit Sachen die Bedürftige Familien eben so brauchen.
Das hab ich mit meinen Kindern früher immer gemacht.Dinge mit denen schon lange nicht
mehr gespielt wurde, wären aber plötzlich wieder interessant geworden…Kindern Achtsamkeit
Dankbarkeit zu lernen ist eine enorm wichtige Sache. Deshalb bekommt dein „handeln“ von mir
viele Daumen hoch! 🙂
Ich danke dir für deinen schönen Kommentar und wünsche dir/euch eine gute Achtsame Zeit!
Glg Sandra