MEIN WEGBEGLEITER …
Die letzten drei Wochen hatten ja oberste Priorität für mich. Viele Tage ausschließlich für mich und meinen Körper. Mir hierher Arbeit mitzunehmen, wollte ich nicht. In den letzten Tagen ist mir aber etwas passiert, das ich unglaublich „besonders“ empfand, mir von meinen Gefühlen und Gedanken eine kurze Notiz machte, und es heute mit Dir teilen möchte. 🙂
Bei all dieser Ruhe hier, konnte ich meine Gedanken „fliegen“ lassen und meine ganze Aufmerksamkeit, meinem Begleiter schenken. Nochmal zurück zum Anfang:
Seit etwa 1,5 Stunden bin ich nun unterwegs und genieße die Stille hier im angrenzenden Wald. Alleine bin ich allerdings dieses Mal nicht. Ein Zitronenfalter ist seit einer ganzen Weile schon, immer in meiner Nähe. Mal vorne, mal hinter mir … immer da. Als würde er mich verfolgen. ›lach‹
Irgendwo an der letzten Weggabelung ist er mir aufgefallen und seit dem wich er mir nicht mehr von meiner Seite. 🙂
Schritt für Schritt, auf den schmalen Wildpfaden liefen und flogen wir gemeinsam dahin. Ich hob meinen Fuß – er faltete sein Flügel. Immer greifbar in meiner Nähe.
Wir Menschen werden von so vielen Dingen verfolgt, war mein Gedanke. In unseren Träumen, im Gedanken und auf unseren Spazierwegen. Nach einer Weile setzte ich mich auf einen Baumstamm und das zitronengelbe kleine Ding, nahm tatsächlich neben mir auf einem Moospolster Platz, mitten im Wald in voller Ruhe. 😀 Ein Wald, indem nach einem viel zu langen Winter, endlich wieder Farbe zurückgekehrt war.
Es ist ganz ruhig und ich erinnere mich, wie wichtig es ist, auf die unscheinbaren und kleinen Dingen, die um uns sind, achtzugeben. Mein Fokus liegt auf dem gelben kleinen „Klecks“, der so filigran seine zerbrechlichen Flügel unter Kontrolle öffnen und schließen konnte. Unglaublich, wie viel Schönheit so ein Waldstück bieten kann.
Es scheint mir so, als würde mein flatternder neuer Freund es genauso genießen wie ich. Wir beide scheinen hier die Einzigen weit und breit … bis auf die Vögel, die hier ihre Melodien von Baum zu Baum schicken. Immer dieselben Töne, die ausreichen, um mich für einige Momente „abwesend“ zu fühlen. Der gelbe Wirbelwind flattert wild vor meiner Nase und ich muss lachen. Es fühlt sich beinahe so an, als würde er mir sagen wollen: „Komm, es reicht, wir gehen weiter …!“
Ich folge der Aufforderung und dem Weg, der erkennbar ist. ER, fliegt mit. ›lach‹
Mal scheint die Sonne zwischen den Bäumen durch. Der Wind ist angenehm warm und erzählt bestimmt so seine Geschichten, für die, die hinhören. Der Schmetterling und ich genießen unser Umfeld in vollen Zügen. Mir gelingt es, jeder Empfindung nachzugehen. In diesem Moment beneide ich den kleinen Falter, um seine Flügel … was für ein Gefühl das sein muss, fliegen zu können?
Ein ganzes Stück folgen wir beide dem von der Sonne erleuchteten Weg – der gelbe Klecks immer in Sichtweite. Auf einem Holzstoß lasse ich mich erneut nieder und starte ein Experiment: Ich strecke meine Hand aus und wünsche mir, dass sich der mein Begleiter darauf niederlässt. Als sei es das normalste auf der Welt, nimmt ER mein Angebot anstandslos an … lässt sich nieder und schließt seine Flügel.
ICH fühle mich wie ein kleines Kind. Grinsend sitze ich da … betrachte ihn ganz genau und traue mich kaum zu atmen. Er bleibt.
All das passiert zwischen dem Grün der Bäume, dem hellen warmen Licht der Sonne und dem blau-weißen Himmel. 😀
Der Kleine ist ein geduldiger Zuhörer, denn er bleibt, als ich ihm ein paar Dinge aus meinem Leben erzählte, in der Hoffnung, dass mich kein anderer Mensch überrascht. ›lach‹. Plötzlich verlässt er meine Hand und fliegt los in den Wald hinein. Ich bin es diesmal, die ihm folgt. Es ist ein Weg, den ich nicht kannte. Am Ende des Weges breitete sich eine wunderschöne Aussicht vor mir aus!
Der gelbe Falter kreist plötzlich über meinen Kopf wild umher. So als würde er sagen: Hey, genieße diese Aussicht, hier kommen nur ganz wenige her …! Und dann … dann fliegt er davon. Der Sonne entgegen.
Alles wirkt so friedlich und besonders auf mich. Wo er nur hin will, mein kleiner Wegbegleiter?
Mit einem Lächeln im Gesicht mache ich mich wieder auf den Weg. Zurück nach Hause, OHNE zu wissen, wo Zitronenfalter im Frühling so hinfliegen …
Zu Hause angekommen bestätigt sich eines meiner Lieblingszitate:
Im Alltäglichen das Wunderbare sehen und erkennen. Wo immer wir auch sind – seien wir GANZ dort!
So schön, dass Du mich heute auch begleitet hast, und uns auf diesen Ausflug gefolgt bist. ›lächel‹.
Ich wünsche Dir eine gute Zeit und ganz viele solche Momente, wie ich es in diesen Tagen erleben durfte!
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