Geschichtenliebe #11

Inspiration

November

Nass, kalt und still. Die Tage werden kürzer und der Nebel liegt tiefer, unser Jahr steuert dem Ende zu. Der Monat November, ein Monat den viele Menschen nicht mögen, weil er sich so ungemütlich und traurig präsentiert. Das ständig nass-kalte Wetter mit zu vielen Viren und genauso viel schlechter Laune. Laut Umfrage – das Stiefkind aller Monate.

Ja und jetzt komme ich daher und möchte dir diesen unbeliebten Monat von der schöneren Seite zeigen. 🙂

Inzwischen weiß jeder ich bin ein absolutes Sonnenkind, nur verbringe ich nun mal die kalte Jahreszeit zu Hause und versuche diesem unbeliebten Monat etwas Positives abzugewinnen. Es ist doch so wie bei allem im Leben – alles eine Frage der Ansicht oder?

November: Er hat die Farbe von heissen Maroni und warmer Schokolade, riecht manchmal nach gereiftem Wein und Weihrauch. Der November ist für mich wie eine große weiche Wolldecke, in die ich mich so richtig einkuscheln kann. Es gibt Düfte, die ich ausschließlich zu dieser Jahreszeit tragen kann weil es genau solch Kuschelwetter dazu braucht. Meine Stapel Bücher laden mich mehr denn je ein sie zu lesen und Kerzen, Teekannen und selbst gestrickte Socken haben Hochsaison … Sei ehrlich jetzt … klingt das so schlecht? Wie wäre es diese ruhige Zeit vor dem Weihnachtsstress einfach mal zu geniessen?

Genug getippt. Viel Freude jetzt beim Lesen 🙂

Novembergeschichte

Der November ist gekommen und viele Menschen sahen grau auch dort, wo bunte Farben das Bild beherrschten. „Im November ist alles trist“ sagten sie. „Die Gesichter der Menschen. Das Wetter. Die Natur. Das Leben.“ „Wer grau sehen will, verliert den Blick auf das Bunte“ widersprach ein Mann. Und schnell zog er seine knallbunte Jacke an. Seine Großmutter hatte sie ihm einst aus vielen bunten Wollresten gestrickt und „damit du immer fröhlich sein kannst im Leben“ gesagt. „Ich begreife es nicht, dieses Grau des Novembers.“

„Ich auch nicht, murmelte der November. „Warum macht man aus mir einen unliebsamen und humorlosen Kerl? Totenmonat nennt man mich.Ich fühle mich aber nicht tod. Auch nicht übellaunig, müde, krank und hässlich!“ Er blickte auf sein graues Gewand, das im Licht der Sonne geheimnisvoll wie von Diamanten bestickt funkelte. „Sie sehen nicht, was sie nicht sehen wollen?“ murmelte er. Bekümmert sahen auch seine Monatskollegen auf ihn herab.

„Sollen wir ihn trösten?“ fragte der der Juni. „Wir können ihm ein buntes Wettertheater schicken“, überlegte der April. „Oder Schnee“ warf der Januar ein. „Mit fröhlich tanzenden Schneeflocken.“ „Falsch“ widersprach der September. Damit zeigt ihr ihm nur seine vermeintlichen Unzulänglichkeiten, und das würde meinen Herbstbruder noch mehr betrüben. Er ist so bescheiden. Lasst ihn weiter auf seine ruhige Weise durch die Lande ziehen und wenn doch der ein oder andere Mensch seine schöne und liebenswerten Seiten entdeckt, wird ihn das umso mehr freuen.“

Die  Monate nickten zustimmen. Dann blickten sie wieder zum November hinab. Still und leise zog der mit seinem weiten Nebelumhang über die Städte, Dörfer und Wiesen, Felder und Wälder und sorgte dafür, daß die Natur zur Ruhe kam.

Elke Bräunling

Eine Geschichte die uns ebenfalls ein wenig zur Ruhe bringen soll und falls dir der Name „November“ noch immer nicht gefällt – du darfst ihn auch umtaufen 🙂 … eine ruhige angenehme Zeit wünsche ich DIR, bis bald wenn es wieder heißt: #Geschichtenliebe, die 12.

Xo Sandra

Jetzt bist Du gefragt!

Hast Du Anregungen, Ergänzungen oder weitere Tipps für mich und andere Leserinnen? Dann freue ich mich auf Deinen Kommentar.

Ich möchte mit FrauenPunk viele Frauen erreichen und freue mich wenn Du diesen Artikel teilst und weiterempfiehlst. Ich bin Dir für jede Unterstützung dankbar!

Teile diesen Artikel mit Deinen Freundinnen …

4 Kommentare

  1. Gudrun Winklhofer

    Worte, die mir aus der Seele sprechen.. Doch, ich mag den November! Und weil ihn so viele hassen, habe ich ihm vor Jahren schon eine meiner märchenhaften Geschichten gewidmet. Und einen kleinen November-Text hab‘ ich gerade zu Monatsbeginn geschrieben, nachdem ich die ersten Maroni-Stände gesehen hab‘ (Maroni liebe ich nämlich auch!)…
    Liebe Sandra, ich folge Deinem Blog schon länger und möchte jetzt endlich einmal DANKE sagen für die wunderbaren Texte!
    Liebe Grüße aus Salzburg sendet Dir
    Gudrun

    Antworten
    • sandra

      Guten Abend Gudrun!
      Zuerst vielen lieben Dank für deine netten Zeilen. Ich freu mich immer wie ein kleines Kind, wenn ich sehe das meine
      Geschichten und Artikel gefallen! 🙂 Und ich kann dir versichern … es werden noch sehr viele folgen.
      Ja und das eine steht fest: Jede Jahreszeit, jeder Monat hat etwas schönes an sich. November, Dezember sind meine
      persönlichen Kuschel-Monate mit all den Dingen die DIR scheinbar auch gefallen. 🙂
      Es liegt an uns, wie wir die Dinge sehen und was wir daraus machen. Und nun wünsche ich dir noch einen gemütlichen
      Abend und schick dir liebe Grüße nach Salzburg … das ich übrigens sehr sehr mag! Sandra

      Antworten
  2. Doris Forster

    Liebe Sandra,
    deine Worte tun einfach gut, tolle Geschichte! DU hast vollkommen recht und somit hab ich den heutigen grauen Tag mir gleich mal zum „Kuscheltag“ gemacht.
    Danke für deinen Denkanstoß ?

    Alles Liebe Doris

    Antworten
    • sandra

      Abend Doris …
      Danke dir , das sollte mein Ziel sein! Es scheint zwar heute die Sonne,
      aber der Abend wird trotzdem ein richtiger November- Kuschel Abend werden :-),
      und genau so einen wünsche ich dir!
      Bis bald und liebe Grüße Sandra

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert