Wer regelmäßig Yoga praktiziert, weiß wie gut diese indische Wissenschaft vom Leben, für Körper, Seele und Geist ist. Aber auch als „nicht Yogi“ ist diese besinnliche Weihnachtsgeschichte die auf wahren Tatsachen beruht, lesenswert! Sie trifft den Zeitgeist auf den Punkt. Nimm Dir eine kleine Auszeit … und gehe anschließend lächelnd und kopfnickend, Deinen Tätigkeiten wieder nach. 🙂
Eine besinnliche Yogastunde
Zwei Wochen vor Weihnachten trafen sich vier Yogaschüler zu ihrer wöchentlichen Yogastunde mit Lucie, der Yogalehrerin, in einer kleinen Stadt bei Wien. Lucie war eine erfahrene Yogameisterin und versprühte stets den erleuchtenden Glanz auf ihre Yogins und Yogis. Lucie war einfach ein Schatz.
Beim Sonnengruß gab es die ersten Unsicherheiten und eine allgemeine Unruhe machte sich im Raum breit. Lucie seufzte. „Was ist den los heute, ihr seid alle so fahrig und gar nicht bei der Sache.“ Ihre sanften Augen schweiften über die Yogaschüler.
Marlene, eine ehrgeizige Karrierefrau, überzeugter Single, legte gleich los.
„Ich krieg den Kopf nicht klar, dieses „Scheiss Weihnachten.“ Meine Mutter ruft mich täglich in der Arbeit an, was ich essen will und jammert mich voll, weil Vater sich nicht im Haushalt betätigt. Sie will den Christbaum heuer rot statt gold schmücken und die Kekse sind ihr zu hart geworden und blablabla … Ich will das alles nicht mehr hören.
Susi, Hausfrau und Mutter zweier kleiner Kinder.
„Geht mir genau so, ich frage mich wozu ich den Terror noch mitmache. Ich schaffe mich kaputt im Advent, mache alles schön und am Heiligen Abend plärren die Kinder die Bratensoße ist nicht gelungen und mein Mann macht auf alles ist gut.
Gerd, Beamter, geschieden, pflegebedürftige Eltern.
„Ich darf meinen Kindern Geld überweisen und sie die Feiertage nicht sehen. Ich sitze bei meinen alten Eltern und höre mir Verdauungsprobleme und sonstige Krankheitsgeschichten an. Ich glaube ich hau ab.“
Kerstin, Lehrerin im Ruhestand, Witwe, keine Kinder.
„Ich denke mir jedes mal, warum tue ich mir das jedes Jahr an? Ich sitze alleine vorm Christbaum und bedaure mich selbst. Eigentlich könnte ich am Palmenstrand liegen oder ein Wellnesshotel genießen.“
„Setzt euch alle hin“, sagte Lucie und alle nehmen gehorsam Platz. „Ich mache euch einen Vorschlag. Ich fliege am 23.12 nach Pune, Indien. ich mache dort eine Yoga Meditationsseminar. Ihr könnt mitkommen und den ganzen Stress hier zurück lassen. Kein Weihnachtsterror und keine lästigen Verpflichtungen. Wie schaut aus?“ Lucie lächelte sanft in die Runde.
„Nein, das kann ich meinen Eltern nicht antun, sie lieben Weihnachten und ich ja eigentlich auch. Es ist ja dann immer ganz nett bei ihnen und die Feiertage machen wir auch immer einen schönen Ausflug zusammen“ sagte Marlene.
„Um Himmels Willen, ich kann meine Familie nicht alleine lassen.Die Kinder glauben ja noch ans Christkind und wenn das Glöckchen bimmelt und die Kleinen kommen ins Wohnzimmer mit riesigen Augen, den Anblick will ich auf gar keinen Fall vermissen … es ist so süß“, sagte Susi.
„Wer weiß was nächstes Weihnachten ist, meine Eltern haben ja nur noch mich und sie waren immer für mich da. Ich koche für sie und sie sind so dankbar wenn ich komme. Sie sind halt meine Eltern und lieben mich“ sagte Gerd.
„Irgendwie ist es doch zu Hause am schönsten und ich will am heiligen Abend in die Messe gehen, da treffe ich viele Bekannte und meine Nachbarin freut sich immer so , wenn ich am ersten Weihnachtsfeiertag zu ihr auf eine Tasse Tee komme“, sagte Kerstin.
Lucie lachte fröhlich. „Obwohl ihr alle Weihnachten so schlimm findet, fallen euch aber viele Gründe ein, es doch zu feiern.“ 🙂 Ich höre überall Liebe, Fürsorge und Freude heraus. Lasst euch das durch den selbsterzeugten Stress nicht kaputt machen! Versucht jeden Tag in Ruhe und voller Zuversicht die Tage zu meistern. Seid achtsam mit euch selber. Mehr müsst ihr nicht tun … dann wird es sicher ein schönes Fest für euch alle werden.“
Marlene, Susi, Gerd und Kerstin grinsten sich gegenseitig an. Lucie hatte ihnen wieder mal den Spiegel vorgehalten und die Situation liebevoll entschärft. Sie ist eben auch eine Meisterin für gestresste Seelen. „Wir sollten heute mal unsere Yoga Verbiegungen ausfallen lassen und lieber irgendwo einen schönen Drink zu uns nehmen. Was meint ihr?“ schlug Lucie vor.
Alle Yogins und Yogis waren einverstanden und machten sich gut gelaunt auf den Weg ins Café „Nirwana“ und verbrachten dort einen besinnlichen Abend …
Eine so passende wahre Geschichte, geschrieben von Barbara Pronnet.
Ich wünsche Dir ganz viel Zufriedenheit, keine Hektik … nur Vorfreude. Ein schönes Fest DAS wünsche ich Dir.
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