Geschichtenliebe #40

Inspiration

Keine Zeit für einzigartige Schönheit?

Was bist Du für ein Mensch? Bleibst Du stehen, wenn Du in der Innenstadt Musiker siehst, die ihr Können verschenken? Wechselst Du die Straßenseite oder nimmst Du Dir die Zeit kurz (oder lang) stehenzubleiben um zu lauschen …, sofern es Dir gefällt? Nun ich bin jemand, der sich am liebsten auf den Boden setzen würde und bis zum Ende zuhört! Meine Frage an Dich: Kannst Du Schönheit in Deinem alltäglichen Umfeld zu einem unangemessenen Zeitpunkt wahrnehmen?

Meine Geschichte beruht auf eine wahre Begebenheit. Sie hat mir Gänsehaut bereitet und ich finde sie wert mit Dir zu teilen. 😀

An einer U-Bahnhaltestelle in Washington DC spielte ein Mann an einem kalten Januar Morgen 2007 für 45 Minuten auf seiner Violine sechs Stücke von Bach. Während dieser Zeit benutzten etwa 2000 Menschen diese Haltestelle, die meisten auf dem Weg zur Arbeit. Nach etwa drei Minuten bemerkte ein Passant die Musik. Für ein paar Sekunden verlangsamte er seine Schritte, um dann schnell wieder seinen Weg zur Arbeit fortzusetzen.

Vier Minuten später: Der Geiger erhält seinen ersten Dollar. Eine Frau wirft ihm einen Dollar in den Hut, ohne ihr Tempo zu verringern.

Sechs Minuten später: Ein junger Mann lehnt sich gegen die Wand, um zuzuhören, dann blickt er auf seine Uhr und setzt seinen Weg fort.

Zehn Minuten später: Ein etwa dreijähriger Junge bleibt stehen, aber seine Mutter zieht ihn fort. Das Kind bleibt erneut stehen, um dem Musiker zuzuhören, aber seine Mum treibt ihn an und der Junge geht weiter. Mehrere andere Kinder verhalten sich gleich, aber alle Eltern – ohne Ausnahme – drängen ihre Kinder zum schnellen Weitergehen.

Nach 45 Minuten: Der Musiker spielte, ohne abzusetzen. Nur sechs Menschen insgesamt blieben stehen und hörten für kurze Zeit zu. Circa 20 Leute gaben ihm Geld, aber gingen in ihrem normalen Tempo weiter. Die Gesamteinnahme des Mannes waren 32 Dollar.

Nach einer Stunde: Der Musiker beendete seine Darbietung und es wurde still. Niemand nahm Notiz und niemand applaudierte. Es gab keine Anerkennung. Niemand wusste es, aber der Violinist war Joshua Bell, einer der größten Musiker der Welt. Er spielte eines der komplexesten und schwierigsten Musikstücke, die je geschrieben wurden, auf einer Violine im Wert von 3,5 Millionen Dollar.

Zwei Tage zuvor spielte Joshua Bell vor einem ausverkauften Haus in Boston dasselbe Stück zu einem Durchschnittspreis von 100 Dollar pro Platz.

Joshua spielte inkognito in der Untergrundstation. Auftraggeber dieses sozialen Experiments über Wahrnehmung, Geschmack und Prioritäten war die Washington Post.

Fazit: Wenn wir nicht einmal einen Moment Zeit haben, anzuhalten und einem der besten Musiker der Welt zuzuhören, während er eines der wundervollsten Musikstücke auf einem der schönsten Instrumente spielt, die je gebaut wurden … wie viele andere Gelegenheiten verpassen wir, während wir durch unser Leben hasten?

Xo Sandra

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