Geschichtenliebe #68

Inspiration, Persönliches

Die Geschichte, die ich heute mit Dir teile, ist eine wahre Geschichte und hat mich sofort abgeholt, als ich sie gelesen habe. Ich hoffe, es geht Dir genauso. 🙂 Ich wünsche Dir 2 Minuten Lesespaß. ›zwinker‹<

FEHLER MACHEN EMPATISCH – Aafs Einsichten …

Wir saßen im Auto, wo es sich oft gut reden lässt, als mich mein Sohn (zehn Jahre) fragte: „Was soll das eigentlich heißen, AUS FEHLERN WIRD MAN KLUG? Das stimmt doch gar nicht!“ Daraufhin versuchte ich ihm zu erklären, dass man zwangsläufig jedes Mal Fehler macht, wenn man irgendetwas Neues lernt, und dass diese Fehler einem dann oft zeigen, wie man etwas verbessern kann.

Er verdrehte die Augen, denn das war ihm natürlich längst klar. Ich glaube, er meinte, dass man nicht unbedingt aus jedem Fehler etwas lernt. Womit er natürlich recht hat. Kinder machen sowieso nicht gerne Fehler, und in der Schule haben sie ja auch negative Konsequenzen.

Ich wünschte, ich hätte ihm neulich im Auto schon erklären können, was ich eine Woche später las, als ich wieder einmal durch ein Buch meiner Lieblingsautorin C. Sittenfeld blätterte. Ihr erster Roman handelt von den Erlebnissen eines jungen Mädchens aus einer amerikanischen Mittelschichtfamilie, das eine fiktive Eliteschule besucht. Mein Blick fiel auf einen eindrucksvollen Satz: „We have to make mistakes, it´s how we learn compassion.“ Das war’s. Wir müssen Fehler machen, denn so lernen wir, Mitgefühl für andere zu empfinden.

Das ist der Sinn von Fehlern! Es erinnert mich daran, wie oft ich mich vergeblich abgemüht hatte, etwas zu erlernen. Meistens etwas, das mit körperlicher Geschicklichkeit zu tun hatte. Ich kann weder selbst Auto fahren noch Schlittschuhlaufen. Ich kann auch nicht Inlineskaten, Bock springen oder die Krähe beim Yoga machen. Ich bin einfach ungeschickt, es ist ein Wunder, dass ich Purzelbäume schlagen und Rad fahren kann! Wenn ich anderen erkläre, was ich alles nicht kann, reagieren sie oft mit Sprüchen wie: „Du musst es nur ernsthaft versuchen!“  Dabei habe ich das durchaus getan.

Ich hatte ein Jahr lang zweimal pro Woche Fahrstunden, habe einen Schlitzschuhkurs für Erwachsene besucht, der Bruder einer Freundin versuchte einen halben Sommer, mir das Inlineskaten beizubringen, und ich hatte zwölf Jahre Sportunterricht bei sehr geduldigen Lehrern. Alles zwecklos …

Das ist nicht weiter tragisch, aber es trifft mich jedes Mal, wenn andere behaupten, es sei quasi meine Schuld, dass ich etwas nicht kann, mir fehle einfach der Wille. Es tut weh, weil sie kein Mitgefühl mit mir haben. Ganz selten einmal treffe ich jemanden, der beispielsweise auch nicht Autofahren kann und das beruhigt mich jedes Mal zutiefst! Denn dieser Mensch versteht MICH und ich verstehe IHN.

Wir brauchen uns nicht wegen unserer Mängel, wegen unserer „Fehler“, zu rechtfertigen. So sind wir nun mal. Und genau DAS lernen wir aus gescheiterten Versuchen. Sie lehren uns, mehr Verständnis für andere aufzubringen.
Und vielleicht – hoffentlich – auch für UNS SELBST!

Aaf Brandt Corsitius

Ich liebe Aussagen, die etwas Bedeutungsvolles auf den Punkt bringen. Einige von ihnen sollten ruhig zum „Sprichwort“ werden, finde ich. 🙂
Das war meine Juni-Geschichte. Ich wünsche Dir noch einen wunderschönen Rest-Monat und freue mich, wenn wir uns wieder lesen!

Xo Sandra

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