Jeder kennt es, wir jammern alle auf sehr hohem Niveau! Und wenn es wir nicht selber sind, tun es die Anderen, zumindestens sehr viele. Unentwegtes, unzufriedenes Nörgeln. Meist sind es immer wieder die selben Ursachen über die wir uns unzufrieden äussern.
Dauernde Unzufriedenheit macht das Leben nicht angenehm. Im Gegenteil. Zu mir wurde mal gesagt, als ich mich ebenfalls in dieser Welle befand: „Jammer nicht – TU was dagegen!“
Was auch vollkommen richtig gewesen war. Natürlich wird es immer Situationen geben in denen WIR keinen direkten Einfluss darauf haben Dinge zu ändern oder zu beeinflussen. Dann wäre die radikale Akzeptanz von nutzen. Annehmen – Hinnehmen.
Ausserdem kann so eine ständige Unzufriedenheit ziemlich nerven, vor allem wenn man sich bei jedem Treffen mit Freunden oder der Freundin, anhören muss, wie scheisse wieder alles gerade ist – sein wird oder gerade läuft!
Ich hab mich auch immer etwas infiziert gefühlt … mich selbst dabei ertappt, wie ich auf einmal auch begann zu jammern und unzufrieden zu werden. Das tat mir nicht wirklich gut.
Warum sind wir unzufrieden?
Ich finde die Lebenseinstellung ist ausschlaggebend. Wer als Kind oder Jugendlicher immer die selben Sätze wie: „Warum kannst oder kapierst du das nicht? Das funktioniert sowieso nicht, du bist noch viel zu jung und verstehst es nicht.“ und viele ähnliche Aussagen mehr hört, wird es im späterem Leben schwer haben die positive Einstellung zum Leben finden und sehr oft an sich zweifeln!
Wenn wir immer nur DAS sehen, was passieren könnte und vielleicht falsch laufen wird, haben wir keinen Blick für die Chancen, die uns das Leben und der Alltag so vor die Füsse wirft. Wir denken negativ.
Wenn wir uns immer auf Dinge fokussieren, die wir nicht besitzen und haben, sind wir klarerweise so lange unzufrieden, bis wir das, den oder sonst was, endlich dann unser Eigen nennen können. Aber die Freude ist nur von kurzer Dauer, da schon das nächste Objekt der Begierde ins Auge gefasst wird.
Unzufriedenheit in der Partnerschaft? Auch das ist vielleicht dem einen oder anderen bekannt. Wir alle wollen einen Partner der perfekt zu uns passt. Mr. oder Mrs. Perfect muss es sein. Auf Dauer einen mittelmässigen Partner an seiner Seite zu haben, kommt ja mal gar nicht in Frage! Nein – „besonders“ muss ER oder SIE schon sein, schliesslich sind wir ja auch einzigartig (meinen wir)!
Anfangs ist immer alles gut, doch dann schleicht sie sich wieder an … langsam … die Unzufriedenheit. Es könnte ja irgendwo da draussen noch was „Besseres“ geben. Plötzlich wandeln wir was anfangs positiv war, ins Negative um. Uns fallen auf einmal nur mehr die Fehler des Anderen auf. Wir ärgern uns endlos … und das Gute vom Partner erreicht uns schon gar nicht mehr. Läuft etwas nicht richtig wird das sofort wahrgenommen. Das was in Ordnung ist, dem schenken wir keine Bedeutung mehr. Es wird zur Selbstverständlichkeit. Leider ist das ein allgemeines Problem unserer Zeit. Unzufriedenheit kann man auch selbst „züchten“.
Auch das permanente gleichstellen oder vergleichen mit Menschen, die „mehr“ besitzen als wir, jünger und schöner sind, mehr Erfolg haben im Job und in der Gesellschaft, mehr Freunde haben und beliebter sind als vielleicht wir, all das gibt uns wieder das Gefühl klein und minderwertig zu sein. Also auch da wieder – wir sind mehr als unzufrieden.
Sehr oft sehen wir uns auch ganz anders als unsere Mitmenschen. Wir halten uns für NICHT GUT GENUG. Es wird uns ja jeden Tag aufs Auge gedrückt das WIR dem gesellschaftlichen Bild nicht gerecht werden. Was totaler Blödsinn ist und von der Realität weit entfernt! Ausserdem verlangen und erwarten wir viel zu oft zu viel von unseren Partner, Freunden, Familie und im Job. Hier kommt auch das Wort PERFEKTION in die Zeilen, ein Wort das einen beherrschen kann 🙁 .
Unzufriedenheit ist nicht notwendig um uns mehr anzustrengen. WIR glauben es sei so. Gesagt wird: „Ohne Unzufriedenheit, gibt es bei keinen Ehrgeiz. Denn wenn wir mit allem zufrieden sind, strengen wir uns nicht mehr an und können folglich nichts mehr erreichen!“ Worte, die aus unserer so tollen Gesellschaft entsprungen sind.
Fakt ist den meisten Menschen fehlt einfach der Mut und die Sicherheit, Situationen mit denen wir nicht klar kommen und glücklich sind, zu ändern.
Raus aus den alten Schuhen, rein in ein Paar Neue … aber die könnten „drücken“.
Wir wollen ja auch niemanden verletzen, der gesicherte Arbeitsplatz könnte deswegen verloren gehen, unangenehm aufzufallen, wenn wir anderer Meinung sind als die restlichen 80%. DAS könnte alles passieren!? Und dennoch ist es für jeden Einzelnen von uns möglich seine Unzufriedenheit in positive Zufriedenheit umzumünzen. Sobald du deine Anhaltspunkte weisst, die dich unzufrieden machen, ist das der 1. Step dagegen anzukämpfen und es zu verändern.
Jetzt sind wir wieder am Anfang, bei der Lebenseinstellung. Halte dir vor Augen, was in deinem Leben gut läuft. Wenn du dir deine Erfolge vor Augen hältst, dann hast du mehr Power um das „Problem“ zu lösen. DU hast sehr viele Einflussmöglichkeiten auf DEIN Leben und schon jede Menge erreicht. Und bitte bleib realistisch! Dinge die unerreichbar oder nicht kontrollierbar sind – lasse sie ruhen. 🙂
Ein Sprichwort sagt
„Es sind nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge.“
Ein Thema das uns alle immer wieder mal einholen wird … zumindest wenn wir ehrlich zu uns selbst sind.
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