Es scheint eine sportliche Disziplin (geworden) sein: Kritisieren … alles und jeden, aber vor allem UNS selbst. Das Erschreckende ist, die meisten merken es schon gar nicht mehr! Die Menschen, WIR, nehmen es kaum noch wahr, wie „schändlich“ wir mit uns umgehen. Wie schlecht wir zu uns selbst sprechen. Es ist der innere Kritiker, der andauernd etwas zu nörgeln hat, uns mit seinen stillen Dialogen runterzieht. WIE sehen wir uns von innen … und WIE spiegelt uns das nach außen?
Wie siehst DU Dich …
Ohne Selfies scheint das Leben gar nicht mehr zu „passieren“. Ich beobachte ständig, wie sich Menschen allen Altersgruppen andauernd und überall in Pose schmeißen, um sämtliche Momente ins „rechte“ Licht UND natürlich sich selbst für andere Menschen online zu zeigen. Die Frauen immer mit Schmollmund und die Männer bitte seehr lässig! Und bevor es in die Welt hinaus gepostet wird, muss es zusätzlich noch optimiert werden, was das Zeug hergibt. Mit Farben, Aufhellern, virtueller „Schönheitschirurgie“ … Falten weg, Nase kleiner, Haare dunkler, Augen blauer und der Teint im Gesicht sollte auch perfekt aussehen. Schließlich unterliegt all das einer strengen und kritischen Bewertung … von uns selbst UND den fremden Menschen, die uns wahrscheinlich niemals kennenlernen werden. ›zwinker‹
Frau, Mann versucht sich so darzustellen, wie sie sich am liebsten selbst sehen würden, UND wie einen die anderen sehen SOLLEN. Wie auf Hochglanz wird das eigene Selbst „aufpoliert“. All das ist nicht nur ein Generationsthema, sondern es findet in allen Altersgruppen statt.
Ich hatte längere Zeit Schreibkontakt mit einer Frau Mitte 40. Ich kannte sie nur von ein paar Bildern online. Nach langer Zeit, endlich ein Treffen auf das ich mich wirklich freute. Nur leider erkannte ich sie nicht. Bis dahin habe ich gar nicht gewusst, was am Smartphone, tatsächlich alles machbar ist! Auf nettes Nachfragen, „Warum zeigst du dich nicht so wie du bist? Du bist doch toll so wie du aussiehst?“ Kam nur ein lautes „Niemals!“
Da ich solche Situation sehr oft erlebe, wollte ich das Wort Selbstbild bzw. SELBSTKRITIK etwas genauer auseinandernehmen. Ich habe mir meine eigene Meinung darüber gebildet … auch mein eigenes ICH beleuchtet. Wie sehe ich mich von innen und wie spiegelt mich das nach außen? WIE WIRKEN WIR auf unser Umfeld?
Das eigene Selbstbild …
Ganz ehrlich? Ich habe zu 90 % keine Ahnung wie ich wirklich auf andere wirke. Zum einen war es harte Arbeit, mir genau DIESEN TEIL von mir abzugewöhnen, da ich mein halbes Leben nur darauf geachtet habe, dass mich die anderen perfekt wahrnehmen. Es war mir so wahnsinnig wichtig, was andere von mir hielten und dachten! Ich „kaschierte“ und „retuschierte“ mein INNEN & AUSSEN wie ein Selfie … alles nur Trug und Schein. 🙁
Dabei hinterlassen wir so viel mehr als Äußerlichkeiten. Wir hinterlassen mehr als einen benutzen Kaffeebecher am Arbeitsplatz, unsere getane Arbeit, den Geruch unseres Parfums, ein aufgesetztes Lächeln oder ein überschminktes Gesicht und ein paar überbearbeitete Selfies.
Jeder von uns hinterlässt Spuren in den Herzen anderer. Es ist unsere ECHTHEIT, ein Lächeln … die einzigartige Ausstrahlung. Unser Sein, unsere Sprache … die Worte, die wir verwenden und die vielleicht gerade im richtigen Augenblick ausgesprochen werden. Dazu brauchen wir kein Programm, das uns optimiert. Es würde uns auch nicht weiterbringen. Meine Frage also: Woher kommt die ständige Selbstkritik, die uns unglücklich macht?
Warum kritisieren wir dauern an uns herum …
Ich nehme so gerne die kleinen Menschen als perfektes Beispiel. 😀 Wenn ich daran denke – wenn sie beginnen ihre tollpatschigen Hände, ihr dickes Bäuchlein und jedes Körperteil an sich zu entdecken … welche Freude sie dabei haben! Nichts davon stört sie, … ist falsch oder nicht schön genug! Sie sind happy mit dem, was sie vorfinden. Herrlich, ich finde Kinder sind so großartig, und sie spiegeln uns jeden Tag! Die Kleinen unter uns sind restlos begeistert von ihrem Selbstbild. ›lach‹
Leider verändert sich das, wenn „wir“ älter werden. Die Zeit beginnt und das Messen mit anderen beginnt. Die Selbstablehnung ist mit der Entdeckung des eigenen ICH’s verbunden. Und wir beginnen uns selbst zu kritisieren. Die eigenen Bewertungen fallen teilweise schlecht aus. Zu klein, zu dick, zu lange Beine, zu große Nase … das Muttermal stört auch, … es ist ein Fass ohne Boden, denn dabei geht es NUR um Äußerlichkeiten. Und wenn wir in uns hineinschauen?
Wie alt müssen wir werden, um uns selbst zu akzeptieren?
Lach. Ich selbst bin da leider ein sehr schlechtes Beispiel, denn wie mit allem in meinem Leben, war ich auch hier sehr spät dabei. Mit 51 Jahren wurden mir meine Äußerlichkeiten egal. Mir war es nicht mehr wichtig, WAS andere in mir sahen, WIE sie mich sahen, OB sie mich überhaupt sahen und wie über mich geredet wurde. ICH war vollkommen im Reinen mit mir. Ich bin wie ICH bin. Und das ist gut.
Aber nochmal die Frage: WAS muss geschehen, um uns selbst annehmen zu können? Wie sehr müssen wir geliebt werden, um uns zu akzeptieren? Es ist immer die Angst – ich würde sagen, es ist die Ur-Angst, nicht liebenswert zu sein. Nicht gut genug zu sein … nicht auszureichen und zu befriedigen, nicht schön genug zu sein, nicht klug genug zu sein u.v.a.m …
Erst wenn wir uns in unserer Einzigartigkeit erkennen – so wie wir sind, unser strahlendes Leuchten erkennen, ändert sich alles! Es wird alles einfacher. Denn wir sind nicht mehr auf unsere „Fehler“ fokussiert. Wir hinterfragen nicht ständig unsere vielleicht Ungeschicklichkeit, unser nicht Wissen, unsere Macken, unser Aussehen.
Kritik ist wie eine riesige unbekannte Sucht, von der jeder Mensch Abstand halten sollte. Selbstkritik lähmt und macht auf Dauer krank. Und das Schlimme ist – wir erschaffen uns diesen Zustand selbst!
Schau in den Spiegel …
Dein Spiegel zeigt Dir so viel Wunderbares! Denkst DU auch dasselbe von Dir? Wie ist Dein authentisches Bild von Dir? Wenn wir uns selbst gegenüber offen und ehrlich begegnen, uns so zeigen wie wir tatsächlich sind, kann absolut nichts mehr schiefgehen. Liebevoll, achtsam und ehrlich. Das sind die Spuren, die wir hinterlassen … und JA, mit Sicherheit gibt es Menschen, die uns gerne „anders“ haben möchten, aber ist das wirklich wichtig? Wessen Leben leben wir? Das eigene oder das der anderen?
Persönliches:
Ich bin ganz ehrlich zu Dir, ich musste all das auch erst lernen. Ich hatte lange Jahre ein großes Problem mit mir und meiner Art zu leben. Ich hasste mich und ich hasst die Welt. Ich wollte mein Leben auflösen. Mit dysfunktionalem Verhalten, das mich sicher zerstört hätte, wäre ich nicht laut „hilferufend“ zu den richtigen Stellen gegangen. Ich dachte immer, ich bin nicht liebenswert und nicht genug. Ich hätte das beinahe mit meinem Leben bezahlt. Kritik, sie kann zur Sucht werden, ich weiß es.
Heute mag ich mich. Alle meine „Fehler“, denn sie machen mich aus. Mit meinen optischen Eigenheiten ›lach‹, vertrage ich mich in der Zwischenzeit auch. Wir sind ein Team. Ich habe viele Jahre gebraucht, mich anzunehmen. Es hat sehr lange gedauert, bis ich den Satz „Ich liebe Dich“ über meine Lippen gebracht habe, wenn ich dabei mein Spiegelbild betrachtet habe. 🙂 Ich weiß noch wie mir die heißen Tränen dabei über die Wangen gelaufen sind. Das war der Tag, an dem ich eine wunderbare Beziehung zu mir selbst begann …
Du wurdest reich beschenkt …
Fang damit an, Dich INNERLICH zu optimieren. Du hast alle Werkzeuge mitbekommen. Hinterlasse richtige Spuren … echte und authentische! Gestalte mit „Schablonen“ Dein eigenes Leben … bunt und farbenfroh. Im Trend bist DU damit IMMER! DU bist fantastisch, lasse Deine innere Schönheit strahlen, sodass Dein innere Kritiker geblendet ist. ›lach‹. Und noch etwas zum Abschluss:
ES GEHT NICHT DARUM, WIE ANDERE UNS SEHEN. ES GEHT DARUM, WIE DU DICH SELBST SIEHST!
Pass gut auf Dich auf.
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