Träume – das Unterbewusstsein lässt grüßen

Seelenleben

„Die Tür öffnet sich, ich bin außer Atem und viel zu spät erschienen. Alle starren mich an und ich weiß, dass gerade irgendetwas anders läuft als sonst. Ich versuche ganz locker zu sein, als mein Blick an mir herunterwandert und ich feststelle: Ich bin nackt. Splitterfasernackt stehe ich in einem Seminarraum voller Menschen. Panik kommt hoch und ich schrecke auf und mir wird wieder einmal klar, dass ich sicher und immerhin im T-Shirt in meinem Bett liege …“

Nur ein schlechter Traum …

Zum Glück nur ein schlechter Traum. Die Erinnerung daran ist spätestens nach der ersten Tasse Kaffee schon wieder weg. Wenn ich an meine Träume denke – und ich träume tatsächlich jeden Tag, aber nicht so „harmlose“ Dinge ›lach‹! Meine Träume reißen mich nachts oft schweißgebadet, mit klopfendem Herz und ohne Orientierung aus dem Schlaf! Meist sind es dieselben Träume und Handlungen. Und ICH kann behaupten, schon am frühen Morgen beim Frühstück richtige „Storys“ erzählen zu können. Oft begleiten sie mich durch den Tag … bis sich alles irgendwann nachts … wiederholt.

Was bleibt ist die hartnäckige Frage, was möchte mir dieser Traum sagen? Mich begleiten schon seit meiner Kindheit sehr intensive Träume. Selten waren es schöne Dinge gewesen, die Nachts in meinem Geiste auftauchten. Ich habe mich damit viel in meinen Therapien auseinandergesetzt. Was passiert, wenn wir schlafen? Intensive Träume finden nicht während der gesamten Nacht statt, sondern hauptsächlich in der REM-Schlafphase. (Es ist eine der 4 Schlafphasen in unserem Schlafzyklus und wird auch die geistige erholsame Phase genannt). In dieser Phase entstehen die lebhaftesten und intensivsten Träume.

Unser Gehirn macht nachts „Inventur“

Am Tag begegnen uns so viele Themen, die wir nicht sofort verarbeiten (können), deshalb wird nachts inventiert. Unser Gehirn nimmt sich alle Erfahrungen noch einmal vor. Es sortiert und verarbeitet. Unser logisches Zentrum ist in dieser Zeit off. Als Produkt dieses geistigen Prozesses entstehen dann diese (manchmal) wirren Träume. Es erscheinen Szenen aus unserem Alltag kombiniert mit Bildern und Erinnerung, dazu werden unsere Sehnsüchte oder unsere Ängste darübergestreut. Einfach erklärt.

Man sagt, dass sich die schönen und weniger schönen Träume die Waage halten. Denke ich an meine Träume, kann ich mir das so gar nicht vorstellen. Die Erklärung dazu: Albträume sind immer spektakulärer und deshalb erinnern wir uns eher an sie. Tja, die Studierten müssen es ja wissen. ›lach‹

Aber warum haben wir Albträume?

Mit dieser Frage habe ich schon viele Menschen „gelöchert“. Träume sind der Spiegel unseres Tages. Eine Antwort, die ich damals bekommen habe. Erleben wir im Alltag viel Stress oder Angst, haben wir immer wieder negative Träume. Unterdrückte Wünsche, können nachts lebendig werden. Genauso ist es mit unseren Gefühlen. Ihr zu Hause ist im limbischen System, ein sehr alter Teil unseres Gehirns, der sich aus mehreren Strukturen zusammensetzt. Diese dort wohnenden Gefühle sind während eines Angsttraums besonders aktiv.

Fakt und ganz sicher ist: Die Gründe dieser Albträume, sind immer in unserem Leben zu suchen. Gründe können auch Traumata in der Vergangenheit sein. Stress in Beziehung und Job. Ungeklärte Konflikte, aber auch einfach der Gruselfilm des Vorabends.

Nach einem traumatischen Erlebnis tauchen Angstträume im Rahmen einer PTBS (posttraumatischen Belastungsstörung) auf. Das ist unter anderem meine Diagnose und diese sollte unbedingt in die Hände eines Psychotherapeuten gelegt werden!

Wir brauchen auch schlechte Träume

Na ja, ehrlich gesagt, würde ich auch ganz gut OHNE auskommen. Ein Angsttraum ist immer unangenehm. Und trotzdem sind sie für unsere geistige Gesundheit unentbehrlich. DAS habe ich gelernt. Hätten wir keine Träume, würden wir auch weniger kreativ und leistungsfähig sein. Ganz einfach deshalb, weil unser Gehirn sämtliche Möglichkeiten „durchspielt“. Es ist OHNE kontrollierendes Bewusstsein flexibler! Deshalb wird in unseren Träumen nicht nur Gänsehaut, sondern auch viele gute Ideen geboren. 😀

Angstträume festigen auch unsere Identität. Diffuse Gefühle werden in konkreten Bildern und Geschichten verwandelt. So können sie verstanden und verarbeitet werden. Würde es eine gezielte und punktgenaue Behandlung mit Medikamenten für Albträume geben, hätten unsere Emotionen keinen Ausdruck mehr und es würde über kurz oder lang der Wahnsinn einziehen.

Alle Träume haben eine Bedeutung

Die Ursachen geben uns wichtige Hinweise über uns selbst. Es funktioniert nur leider nicht wie bei einem Lexikon. Aufschlagen, lesen und Bescheid wissen. Ja, das wäre cool, und ich würde mir das sehr oft wünschen! Ist ab er nicht der Fall. Nicht jede Tür in einem Traum will uns sagen, dass wir einer neuen Chance gegenüber stehen oder so. Traumdeutung gelingt nur, wenn wir Lebenserfahrung & Vergangenheit einbeziehen!

Kluge Menschen wie C.G.Jung und Sigmund Freud sind die Pioniere auf diesem Gebiet. Ihre Erkenntnisse bilden heute die Basis der tiefenpsychologischen Therapieeinrichtungen, die auch ich besucht habe. Damals wurde uns auch aufgetragen, ein Traumtagebuch zu führen. Mit diesem ganz einfachen Tool kannst Du lernen, Deine Träume zu deuten. Es ist sogar so, dass immer wiederkehrende Albträume dadurch weniger werden können.

Aber ganz egal wie aufregend, beängstigend oder wunderbar unsere Träume sind – wir sind immer in unserem sicheren Bett! Etwas, das Schlafwandler nicht behaupten können! ›lach‹

„Ein Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest eingeschlossen sind, als es erscheint …“

F.Hebbel

Da mich das Thema gerade wieder mal selbst fest im Griff hat, besser gesagt meine Träume, wollte ich meine Gedanken dazu mit Dir teilen. Vielleicht ja auch gerade Dein Thema. Ich wünsche Dir ausnahmslos wunderschöne Träume!

Xo Sandra

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