Wir fühlen uns manchmal so deprimiert, dass uns das Leben einfach nur noch leer und unsinnig erscheint. Ich sehe es als einen Erschöpfungszustand, bedingt durch unsere Traurigkeit, der ohne um Erlaubnis zu fragen bei uns einzieht. Werden wir gefragt was eigentlich mit uns los sei, ist die Antwort: „Ich bin nur müde“ Obwohl wir eigentlich traurig sind. Das sind Gefühle und Emotionen die uns Frauen nur allzu bekannt sind.
Traurigkeit, wie lange wirst Du bleiben?
Gerade die „trostlosen“ Tage lösen manchmal in uns etwas aus. Ohne Grund, es fehlt die Sonne, dass Licht das uns hilft, unsere Gedanken positiv zu halten. Traurigkeit kann selbstverständlich sehr viele Ursachen haben. Wenn wir zum Beispiel einen Verlust erlitten haben, wenn wir ein Ereignis negativ bewerten, oder wenn wir ein bestimmtes Ziel eben nicht erreicht haben. Gründe gibt es unzählige! Es ist ein Gefühl das uns allen vertraut ist und immer wieder mal in unserem Alltag vorkommt.
Ich war früher sehr oft traurig … ich machte mir viel zu viele Gedanken um zu viele Dinge, die ich in Wahrheit sein hätte lassen sollen. Ich nahm alles sehr persönlich und das machte mich hilflos und traurig. Es war ein Zustand der mich auch sehr müde machte! Wenn ich nach dem „Warum“ forschte und im Internet nach Erklärungen von Traurigkeit suchte, schleuderte mir Mr. Google sofort das Wort Depression vor meine Augen.
Traurig zu sein, bedeutet aber nicht immer unter einer Depression zu leiden! Diese, ich nenne es mal „gedrückte Grundstimmung“, hat auch oft ein seelisch schmerzliches oder aussichtsloses Ereignis hinter sich. Das kann die Lebensfreude richtig dämpfen und zu einer Lebenskrise führen. Bei mir traf Letzteres zu und das stürzte mich in Wellen immer wieder kehrender Traurigkeit, was mich sehr müde machte.
Diese Phasen gehören zu unserem Leben
Phasen der Traurigkeit gehören aber leider zu einem normalen und gesunden Leben dazu. Es ist keine Krankheit und sollte auch nicht sofort als Depression bewertet werden! Traurigkeit sollte als Fähigkeit gesehen werden, sich mit aussichtslosen oder belastenden seelischen Ereignissen, auseinanderzusetzen.
Erst dann wenn man eine unendliche anhaltende Niedergeschlagenheit und Traurigkeit verspürt und ein massiver Erschöpfungszustand in den Vordergrund tritt, ist das ein Zeichen dafür, dass eine krankhafte Ursache für den Gemütszustand verantwortlich ist.
Wir lassen uns manchmal viel zu oft von außen beeinflussen und vergessen dabei, dass Traurigkeit und Depression nicht dasselbe sind. Solange es nicht unser Leben dirigiert! Und so paradox es jetzt vielleicht klingen mag … aber diese Traurigkeit hilft uns zu wachsen und vorwärts zu kommen. Wir sollten unsere Traurigkeit also nicht unbedingt als bedrohlich ansehen.
Aber warum fühlen wir uns so müde wenn wir traurig sind?
Wie ich ja gleich zu Beginn geschrieben habe, sagen wir Frauen nicht „ich bin traurig“ wenn uns jemand anspricht, sondern „ich bin nur müde …“. Diese Aussage bedarf keiner weiteren Erklärung, die uns eventuell unangenehm sein könnte. Der Weg zum Arzt wird nichts bringen da physisch alles in Ordnung sein wird. Es ist tatsächlich so, dass manche Gefühlslagen keine „Medizin“, sondern einfach nur Licht, Sonne, frische Luft und Zeit benötigen.
Traurig zu sein zieht uns eine Menge Energie ab. Sie macht aus uns ein „müdes Bündel“. Der Umgang mit anderen Menschen ist anstrengend. Der Lärm unserer Außenwelt stört uns und ich kann mich noch gut erinnern, mir war eine einsame Ecke lieber als das allgemeine Chaos auf den Straßen. Dieses Sparprogramm in unserem Körper ist aber auch sehr nützlich und hat seinen Zweck:
Es regt die Selbstwahrnehmung an. Unser Köpfchen sagt uns, dass es an der Zeit wäre stehenzubleiben. Innezuhalten und nachzudenken. Wir sollten bestimmte Aspekte in unserem Leben reflektieren!
Traurigkeit verdient Deine Aufmerksamkeit
Traurig zu sein bedeutet, dass wir uns für eine kurze Zeit müde und isoliert fühlen werden. Das ist vollkommen in Ordnung. Traurigkeit können wir nicht mit Vitaminen vertreiben, wir müssen zum wahren Kern unseres Problems vordringen. Deine Traurigkeit verdient in diesem Moment Deine vollste Aufmerksamkeit und Du darfst ihr auch erlauben, etwas länger zu bleiben.
Es ist sehr wichtig diese Emotionen anzunehmen, stehen zu bleiben und darauf zu schauen, was uns traurig macht. Unseren Verstand unklar erscheinen lässt oder uns beunruhigt. Tun wir das nicht, wird die Traurigkeit wachsen und dann hat Dr. Google recht mit seinem Vorschlag „Depression“. Wenn wir aber mit diesem Gefühl arbeiten, können wir als Mensch wachsen!
Sieh die Traurigkeit als Deine innere Stimme
Zusammenfassend möchte ich noch sagen, dass es immer wieder Abschnitte in unserem Leben geben wird, in denen die Müdigkeit mehr emotionaler als körperlicher Natur sein wird. Deshalb sollten wir die Traurigkeit nicht sofort als eine zu behandelnde Erkrankung sehen. Sehen wir sie als eine innere Stimme, der wir zuhören müssen! Sie ist eine wertvolle und sehr nützliche Emotion, die wir nutzen können, um daran zu wachsen .
Traurig sein liegt zwar nicht gerade im Trend, aber ich habe für mich festgestellt, dass mir die Traurigkeit in meinem kreativen TUN hilft. Aus ihr entstehen Texte, Impulse, Bilder und Ideen. Wenn ich mich „traurig“ sein lasse, ist das eine unerschöpfliche Quelle für mich. Wir können uns im „Traurigsein“ sehr nah sein. <3
Ich wünsche Dir wenig Traurigkeit … und falls sie doch mal vorbeischaut, hör ihr zu was sie zu sagen hat.
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