Mein Beitrag heute soll Dir Mut machen. Jeder von uns hat jede Menge Chancen in seinem Leben … sieht oder erkennt sie aber nicht. Vielleicht sieht man es doch, aber sie scheinen mehr als unbequem? Unüberwindbar oder aussichtslos? Alles ist möglich, das steht fest. Veränderungen sind zu vergleichen mit neuen Wegen und die sollten wir bereit sein zu gehen. Sehr oft werden wir ohnehin nicht gefragt, sondern gezwungen, sie zu gehen. Doch ergeben sich dadurch auch neue Chancen über sich selbst hinauszuwachsen. Ein (mein) Erfahrungsbericht. 🙂
Wege, die ich nie gehen wollte, aber trotzdem gehen musste
Ich denke, mit dieser Aussage stehe ich kaum alleine da! Ich beendete meine Ehe nach zehn Jahren und in noch sehr jungen Jahren. Entschloss mich, mit meinen damals noch sehr kleinen Kindern, mein Leben alleine aufzubauen. Ein schwieriges Unterfangen. Jahre später waren wir wieder zu einer neuen „Familie“ geworden. Jahre danach ging auch diese Kombination in die Brüche. Unvorhergesehen und sehr schnell. Nach 16 Jahren Gemeinsamkeit und einem geglaubten schönen Leben, blieb ich zurück auf einem riesengroßen Scherbenhaufen und verlor nicht nur diese Beziehung und mein so geliebtes Zuhause, sondern vor allem mich selbst.
Der Weg, der ab da vor meinem Leben lag, war so „eng“ und uneben, unüberschaubar, nicht kalkulierbar. Jeder einzelne Schritt schmerzte. Es war stockfinster um mich herum. Ständig fiel ich auf die Knie und sehr oft blieb ich liegen, weil mir einfach die Kraft zum Aufstehen fehlte. Die einschleichende Depression machte nichts einfacher. Die ersten Jahre wollte ich einfach nur zurück. Trotz allem, was passiert war. Ich wollte nicht loslassen und wollte mein altes Leben wiederhaben. Das sorgenfreie, abenteuerliche Leben ohne finanzielle Sorgen und Abhängigkeiten. Doch dieser Weg blieb mir „verschüttet“.
Ich lernte meine Hilflosigkeit von allen Seiten kennen
Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass man mit 45 Jahren so hilflos sein kann, hätte ich diesen Menschen herzhaft ausgelacht! Gelacht habe ich kaum noch und schon gar nicht hätte ich diese Aussage lustig gefunden, denn sie traf mich frontal und mit voller Wucht. Es blieb mir nichts anderes übrig, als weiterzugehen und zu atmen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich hilflos und alleine. NICHT ich hatte mich für diesen Weg entschieden, sondern das Leben hatte für mich eine Entscheidung getroffen, mit der ich nicht einverstanden war. Damals konnte ich sie auch nicht im Geringsten verstehen!
„Warum kann ich nichts daran ändern? Und WARUM habe ich so etwas überhaupt verdient?“ Meine täglichen Fragen für sehr lange Zeit.
Ich fühlte mich vom Leben im Stich gelassen
Es fühlte sich an, als wäre ich getrennt von mir. Ich wandelte wie in Watte gepackt durchs Leben. Schnappe Luft wie kurz vor dem Ertrinken. Meine Depression unterstütze all diese Gefühle nur noch mehr. Den Sinn hinter all dem konnte ich NOCH nicht erkennen. Ehrlich gesagt, bezweifelte ich, dass es überhaupt Sinn für mich machte. Alles, was sich zwischen den langen Jahren des sich Wiederfindens und Suchen abspielte, lass’ ich an dieser Stelle aus.
Was wirklich wichtig ist, ist, dass sich irgendwann – genau genommen nach etwa fünf Jahren – der Weg gabelte. Ein Weg, der nicht mehr so steinig war und mir Weitblick erlaubte! Die Luft war sauber und der Ausblick an manchen Stellen wunderbar klar. Ich ging schneller und voller Zuversicht diesen neuen Weg. Wird jetzt der große Umbruch kommen und mein Leben wieder in Ordnung bringen?
Ich verwechselte Bedürftigkeit mit Liebe
Ich war so haltlos und bedürftig, dass ich es mit Worten heute nicht beschreiben könnte. Mein einziger Wunsch war, geliebt zu werden. Was ich allerdings anzog, war die Liebe in ihrer ungesündesten Form. Ich ging sie ein … und merkte, dass sich hinter dem schönen klaren Weg nichts Gutes verbarg. Ich steckte fest. Hatte mich verfangen im Gestrüpp der bedürftigen Liebe.
Ich weiß heute natürlich, dass echte Liebe damals niemals entstehen hätte können! Es war noch ein langer Weg bis hin zur Freiheit. Ich war zu leer, um selbst Liebe geben zu können. Alles was geschah, ich tat mir selbst weh, indem ich blieb und ertrug. Hoffte? Und letztendlich die Wahrheit erkannte.
Mein Leben war an einem Tiefpunkt. Körperlich, psychisch am Ende. Meine Arbeit – weg. Mein schönes Zuhause – weg. Freunde? Ich hatte kaum noch jemanden. Meine Familie trat an dieser Stelle den Rückzug an. Ich erkannte in genau DIESER Phase aber, dass ich, wonach ich suchte, NICHT im Außen finden konnte. Ich klammerte mich an Menschen, Dinge … an etwas, dass mir im Innen fehlte! Es war LIEBE.
Ich nahm Hilfe an und ging endlich nach innen …
Nach vielen Monaten und ganz viel Unterstützung von Außen hat sich meine Tür in mir geöffnet und ich machte mich auf eine Reise. Ich begegnete meinen alten Wunden, meinen noch nicht verheilten Blessuren … aber da war auch noch etwas anderes zu sehen: Da waren sie, meine STÄRKEN und meine vergessenen WERTE!
Der schönste Weg, den ich bis dahin gegangen war, war der Weg zu mir selbst. Alles, was ich dazu brauchte, war meine Selbstliebe. SELBSTLIEBE … was für ein großes Wort! Es war die Zeit gekommen, wo ich keine Beweise mehr brauchte, um mich liebenswert zu finden. Ich musste nichts im Außen tun, um mich zu mögen, sie war einfach da. Die Selbstliebe. Sie war ja schon immer dagewesen, nur hatte ich sie nicht angenommen … nicht annehmen können! Alles, was ich getan habe, war mich so zu nehmen wie ich bin. Ziemlich unperfekt, aber umso authentischer. ›lächel‹
Eine Mission wurde geboren
Ich lernte in der langen Zeit der persönlichen Heilung und Weiterentwicklung ganz viele tolle Frauen kennen. Alle mit ähnlichen Geschichten, deren Leben aus diesen Gründen aus der Bahn geworfen hat. Es waren starke Frauen dabei. Taffe Weibsbilder, die sich plötzlich von sich selbst entfernt hatten. Die Trauer, die Angst und die Unsicherheit sind „Zerstörer“ der Extraklasse, wie ich beobachten musste. Damals reifte in mir ein Gedanke, anderen Frauen helfen zu wollen. Sobald ich es selbst geschafft hatte, wieder im Leben Fuß zu fassen. Für SIE zu schreiben … meine Gedanken über viele Themen zu teilen. Denn wir sind NIE alleine!
Ich wusste damals, dass ich auf einem sehr guten Weg war, aber je wieder richtig glücklich zu werden, und eine neue echte Liebe zu finden, das lag in weiter Ferne.
Nun, ich habe es geschafft … BEIDES.
Schlusswort und mein persönliches Fazit
Ich habe mich erst durch diese tiefe Krise und schmerzerfüllte Zeit, kennenlernen dürfen. Mich als Mensch. Meine Werte, die mir etwas bedeuten und meine Hilflosigkeit, die mich beinahe um meinen Verstand gebracht hat. Aber auch meine Stärken, denn ohne diese, hätte ich gar nichts geschafft! 😀
Auch wenn ich diese Wege mit Sicherheit niemals freiwillig gegangen wäre, bin ich heute DANKBAR für diese Erfahrungen, die ich in dieser Zeit machen durfte! Jede einzelne davon hat mich geformt. Und wenn ich etwas aus dieser Zeit und diesem Schmerz gelernt habe, dann das:
VERTRAUE DEM LEBEN. Es weiß ganz genau, welcher Platz für Dich der Richtige ist. UND es gibt immer jemanden, der für Dich da sein wird …
Abrunden möchte ich meinen Beitrag mit einem Musikvideo einer Lieblingsmusikerin. Laura Pausini. LO SI inklusive deutsche Übersetzung 🙂
Ich schon
Ich bin da
Ich bin da
Vielleicht brauchst du nur zwei
Ich bin da
Ich bin da
Wenn du lernst zu überleben
Und akzeptierst das Unmögliche
Niemand glaubt es
Ich schon
Ich weiß es nicht
Welches dein Schicksal ist
Aber wenn du willst
Wenn du mich willst
Ich bin da
Niemand hört dich
Ich aber schon
Wenn Sie nicht mehr wissen, wohin
Ich bin da
Ich bin da
Renn weg oder erhöhe die Barrieren
Ich bin da
Ich bin da
Wann man unsichtbar ist
Ist es schlimmer als nicht zu leben
Niemand sieht dich
Ich schon
Welches dein Schicksal ist
Aber wenn du willst
Wenn du mich willst
Ich bin da
Niemand hört dich
Ich aber schon
Wenn man sich liebt, dann weiß man
Man braucht Charme und Wirklichkeit
Manchmal reicht es, was es braucht
Das Leben vor sich
Ich weiß es nicht
Welches Schicksal gehört dir?
Aber wenn du willst
Wenn du mich willst
Ich bin da
Niemand sieht dich
Ich schon
Niemand glaubt es
Ich aber schon
Du sprichst mir so sehr aus dem Herzen!
Ich danke dir!
Liebe Isa,
Menschen, die ähnliche Lebenswege gegangen sind, finden sich in diesem (meinem) Beitrag wieder und das finde ich wunderbar, weil es uns zeigt, WIR sind NICHT alleine mit unseren Erfahrungen.
Ich danke Dir und wünsche Dir nur das BESTE!
Herzlichst SANDRA