„Ertragen“, weil es sicher scheint

Lebensstil, Persönliches, Seelenleben

Heute schreibe ich für Menschen, die sich nicht vorstellen können, ihr gewohntes Leben hinter sich zu lassen. Frauen, die resigniert haben, weil es für sie den Anschein macht, dass nichts anderes möglich scheint außer zu ertragen. Jede gedanklich durchgespielte Veränderung bedeutet Gefahr und Überforderung. Oft kommen auch noch andere Gedanken und Gefühle dazu, die jeden anderen neuen Weg ausschließen. Findest Du Dich in den paar Zeilen jetzt schon wieder? Dann bitte ich Dich, zu bleiben.  Es geht wieder einmal tiefer …

Auch in meinem Leben waren es die inneren Widerstände, die mich darin hinderten zu „verändern“. Der Wunsch nach Ruhe und einfach seinen Frieden haben wollen und finden. Nichts hatte Sinn. Wie sollte das auch alles funktionieren? Die Kinder, keine kinderfreundlichen Arbeitszeiten und keine andere Wohnung, die alleine leistbar war. Schnell wurden diese Gedanken verworfen und der Satz: „Es ist einfach wieder einmal nur ein schlechter Tag, das wird wieder anders werden …“ waren sofort zur Stelle und somit war alles beim Alten. Und ganz egal ob Kinder oder nicht, solche Momente gibt es auch in reiferen Jahren. Ertragen, weil es die sicherste Option scheint, ist keine Seltenheit.

Was ist es, was Dich in Dein gewohntes Leben zurückfallen lässt?

Du kennst diese Momente? Dann frag Dich, was Dich immer wieder aufs Neue zurückhält, obwohl Du doch am liebsten ausbrechen willst? Was hält Dich gefangen in diesem Kreislauf? Ist es Ohnmacht … Verzweiflung … Scham oder gar Gewalt und Selbstverleugnung? Glaube mir, ICH war in diesem Kontext zu Hause und weiß wie sich all das anfühlt.

Mein Leben war „selbstgebaut“ sagten viele. „Jeder bekommt das, was er verdient“, sagte mein Vater. Ich glaubte diesen Mist auch noch! Aber hat jemand „verdient“, dass er schlecht behandelt wird? Dass er belogen wird? Die Krankheit, einen „ausloggt“? … ich denke nicht. Ich hielt an der Meinung anderer fest und ertrug alles. Es war die Angst, die mich festhielt, und …

  • Meine Familie, die nie richtig hinter mir stand.
  • Die Eltern, die ich nicht enttäuschen wollte.
  • Der „gute“ Ruf, den ich nach außen wahren wollte.
  • Die ungewisse Zukunft, die auf mich zukam.
  • Das Gefühl, es nicht zu schaffen und wieder zu versagen.
  • Das Nicht-Wahrhaben-Wollen!
  • Letztendlich die Hoffnung, dass alles wieder besser werden wird.

Menschen, die diese Situation kennen, leben ihr Leben im Traum und schmieden „Fluchtpläne“. Raus aus den Gefühlen der Ängste und des täglichen Erlebten. Und so vergehen Monate, Jahre ohne eine positive Veränderung. Oft wird es sogar noch schlechter. Alleine schafft man es dann oft gar nicht mehr, auszubrechen … abzubrechen. 🙁

Natürlich sind nicht alle Schicksale gleich. Jeder Mensch geht anders damit um. Jeder einzelne Lebensweg ist so individuell, dass man nichts verallgemeinern darf! Aber ich weiß, dass die Angst und das fehlende Selbstwertgefühl, die vielen Gewohnheiten uns in eine Art „Starre“ bringen und somit den Blick für einen Ausweg verbauen.

Ich hatte obendrauf noch ein riesengroßes Problem mit alten eingefleischten Glaubenssätzen. „Ich bin kein guter Mensch und ich habe ja nichts anderes verdient!“ Und da war auch noch mein Stolz, der verhinderte mich vor anderen pur und echt zu zeigen … zu sagen wie es mir geht! Ja, und natürlich war da die gegebene Sicherheit. „Lasse ich alles so wie es ist, weiß ich wenigstens, was mich erwartet. Denn wer weiß, was auf mich zukommt, wenn ich mich auf meine „Träume“, auf eine Veränderung einlasse? Geht alles schief, dann habe ich alles verloren.“  Das war mein Kopfkino pur.

Die Angst für das Vorhaben auch noch bestraft zu werden

Oft sind für Veränderungen keine helfenden Hände da. Hände, die einen auffangen könnten. Wie auch, wenn keiner wirklich Bescheid weiß? Noch mehr Ablehnung der Familie oder Freunde ist nicht auszuhalten. Die größte Angst aber ist das Bewusstwerden der tatsächlichen Situation des eigenen Lebens! Denkt man darüber nach, wie viele Baustellen einen einfach festhalten! Jede dieser Baustellen scheint wichtig zu sein und am Ende wissen wir gar nicht mehr, wo wir mit dem „Aufräumen“ anfangen sollen. Und so wird der Berg immer größer und überrollt uns gänzlich. Somit wird jede Hoffnung auf ein schöneres, besseres Leben zertreten und lässt einen wieder in den alltäglichen Trott der alten Gewohnheiten zurückfallen.

Meine Liebe, ich habe es erfahren. Es sind NICHT die geglaubten Tatsachen, die über uns einbrechen, sondern es sind einzig und alleine unsere Gedanken und Gefühle dazu! Die Wortspielerei wie „vielleicht, könnte, sollte, aber und wenn“ sind nicht relevant und wir hängen viel zu viel an diesen Worten, die unsere, DEINE, Zukunft verbauen.

Veränderung wird immer belohnt

Heute weiß ich das mit Garantie. Aushalten statt leben ist keine Option … niemals! Egal, in welcher Lebenslage man ist. Es ist zuerst sehr wertvoll, wenn Du die Situation erkennst, in der Du nicht mehr sein möchtest. Ich hatte das erkannt, nur fehlte mir das notwendige Selbstwertgefühl, um es alleine in die Hand zu nehmen und in die Veränderung zu gehen. Ich vertraute mich fremden Menschen an, die genau DAFÜR „gemacht“ wurden. 🙂 Es wurde in einem perfekten Rahmen gemeinsam daran gearbeitet, das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Die Angst vor möglichen Unebenheiten zu relativieren. Da waren sie … die helfenden Hände, die nur darauf warten, dass auch DU sie nimmst!

Es ist ein Prozess der, ganz klar, MUT verlangt. Es sollte der Mut immer stärker sein als unsere Angst! Das sage ich mir bis heute. Ich hatte diese „Hände“ mehrmals in meinem Leben gebraucht. Mut, war nicht mehr notwendig – ich wusste, es wird alles gut werden. Ich hatte viel zu viel Zeit mit der Angst verbracht und mit dem Gedanken „was werden die anderen von mir denken?“. Die Menschen denken sowieso ihre Gedanken, egal was passiert, also?

Ertrage nicht, sondern lebe Dein Leben … es ist nämlich zu schnell vorbei um nur „auszuhalten“. >dankbar lächel<

Ich wünsche Dir heute Kraft & Mut, um Dein Leben in die Hand zu nehmen. Und wenn die Qual Dich wieder zu erdrücken scheint, lese mich. Ich bin da. 🙂
Von Herzen nur das Beste …

Xo Sandra

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