Ich gebe die Frage gleich mal weiter: Wie sieht es bei DIR aus? Hast DU dich das auch schon mal gefragt? Gehörst DU auch zu den Menschen, die es sofort machen würden, wenn jemand bei der Türe herein kommen würde und DIR ein One-Way-Ticket in die Hand drücken würde und dazu sagt: „Packe das Notwendigste und suche dir dein Ziel aus … du kannst den Rest deines Lebens dort verbringen …“? Schenk mir bitte ein JA, dann komme ich mir nicht so ganz verrückt vor!
Es holt mich immer wieder ein
Schon als Kind war ich so. Ich war eines dieser Kinder die nie von einer Schul- oder Ferienwoche nach Hause wollten. Heimweh kannte ich nicht. In den Urlauben mit den Eltern fing ich schon 3 Tage vorher an, nichts mehr zu essen (meistens war zusätzlich auch noch ein Junge schuld gg). Und als ich erwachsen war wurde es noch viel schlimmer! Ich klammerte mich immer an die Vorfreude, da wusste ich das Beste kommt erst. War die Abreise in Sicht wollte und konnte ich nie schlafen … war ich dann weg war mir um jeden Augenblick leid, schlafen konnte ich „zu Hause“ auch noch.
So wurde es zur Normalität das ich mir während des ganzen Urlaubes jeden Sonnenaufgang und Untergang reinzog und in den letzten Tagen meines Urlaubes die Nacht generell auf einer Liege am Strand verbrachte! Die Fahrt zum Flughafen für mich dann auch so schlimm war, dass ich ganz leise vor mich hin heulte. Oh mein Gott ich war/bin so verrückt, ich musste mich sogar vom Meer „verabschieden“ … Der einzige Gedanke der mir etwas half war: „in ein paar Monaten bin ich wieder da“. Ich buchte meistens gleich wieder, obwohl ich nicht wusste wie es mit Urlaub aussah oder mit meinem Leben weiterging. Aber DAS war mein Anker, der mir die „unsichere“ Sicherheit gab, bald wieder weg zu können!
Wahrscheinlich war ich früher bei den Beduinen zu Hause!
Ich habe aufgehört zu zählen wie oft es mich in den grossen unüberschaubaren Sandhaufen zog, aber es waren immer die arabischen Gebiete, die mich so sehr reizten, die Wüste … das Geheimnisvolle. Unabhängig was man JETZT davon hält, ich fühlte mich dort einfach zu Hause … eigenartig. Ich streunte auch immer nach Down Town, in die City, dahin wo man keine Touris mehr zu sehen bekommt. Nachgedacht hab ich im Vorfeld nicht viel darüber … heute würde ich das wohl nicht mehr wagen. Ich habe bei allem mitgemacht, was nicht im Hotel zu buchen war – ja ich weiß … sehr verantwortungslos, aber wunderbar! Wie gesagt, ich denke heute weiter voraus – bereuen tu ich aber nix!
Zum Wesentlichen
Auch wenn sich meine #dortwillichleben Gedanken verändert haben, ist der Rest gleich geblieben! Und wenn ich ehrlich bin … verstärkt es sich … mein Fernweh. Ich kann heute mit viel weniger auskommen als früher, ich weiß meine Kinder sind gut versorgt und meistern ihr eigenes Leben ordentlich. Abgesehen davon man ist nirgends unerreichbar! Noch dazu möchte ich gar nicht so weit fort.
Mich hält hier beinahe nichts, es ist mehr so das mich mein „Zuhause“ treibt, von hier fort zu gehen. Klingt hart, kalt und brutal? Möglich, aber ich komme mit vielem hier nicht mehr klar, ich kann den Gesetzen und der Demokratie nicht mehr folgen. Ich werde jetzt auch nicht anfangen zu politisieren, aber ich weiß hier läuft eine Menge falsch. Punkt.
Deshalb: Lebe ich wirklich da wo ich will?
Andere Frage: Wurde ich gefragt wo ich leben will? Soweit ich mich erinnern kann nicht. Es war und ist so wie es ist. Aus. Eltern entscheiden anfangs für viele Jahre. Danach ist es die Ausbildung und der Job. Alles nimmt seinen automatischen Lauf, wie ihn die Gesellschaft so vorgibt. Wieder Punkt. Die Liebe könnte einiges verändern wenn man Glück hat! Doch weiter als nach Deutschland wäre ich so auch nie gekommen. Insofern war das auch nie eine Option. 😀
Doch wir können frei entscheiden
Ich bin oft fasziniert von den Ami-People. Sie klappen ihre Papierhäuser zusammen und ziehen tausende Kilometer durchs Land. Minimalistisch eingestellt und eben flexibel. Mit dem Motto „Arbeit gibt es überall“… Ich bewundere deren Mut und Unkompliziertheit.
Auf meiner Liste steht auf jeden Fall, auch wenn es weit unten steht, „Ich möchte mit meinem Mann und meinen Hunden am Meer alt werden“… und DU weißt ja – Ziele braucht der Mensch und wenn dich Gedanken nicht los lassen, solltest DU unbedingt dran bleiben und genau das werde ICH auch machen!
Fort ziehen ist die Sehnsucht nach dem Leben
Ich wünsche DIR für DEINE Träume, die DU sicher auch hast, dass sie sich irgendwann verwirklichen … oder haben sie sich schon verwirklicht? Dann lass mich mit dir freuen und schreib mir. 🙂
Toller Beitrag, wunderschöne Seite! Oft ist diese Sehnsucht an die Ferne auch gekoppelt an der Sehnsucht sich selbst zu finden.. Daher kenne ich das Gefühl nur zu gut! Das System in dem wir leben ist natürlich wieder eine andere Sache. Fakt ist, reisen ist eine wunderschöne Art seinen Horizont zu erweitern <3 Liebe Grüße
Hallo Rianna!
Es freut mich natürlich immer sehr wenn es Menschen gibt, die ähnlich denken wie ich. Wie gesagt, ich hatte dieses Gefühl schon als kleines Mädchen in mir – ich hab wahrscheinlich schon sehr früh begonnen mich auf die Reise nach mir selbst zu machen!
Mit der Aussage hast DU auch sicher recht.Heute kann ich sagen, ICH habe mich „gefunden“ und dort wo dies geschehen ist, da gefällt es mir sehr gut, deshalb möchte ich mich auch so bald es möglich ist, niederlassen … aber was rede ich, wenn dir dieses Gefühl bekannt ist, kennst du auch das Resultat was möglicherweise folgen wird. Wenn es dann mal heißt: “ Leute … ich/wir sind dann mal weg :-)“
Ich danke dir für deinen Kommentar und deinen Daumen der sagt „Gefällt mir was ich hier lese“…
Ich wünsche DIR eine tolle Zeit und natürlich alles gute XO Sandra
Hey Sandra,
ich kann dir sehr gut nachfühlen …. ich MUSS mich nämlich IMMER vom Meer, vom Strand, vom Hotel und eigentlich von allem was so schön war verabschieden … natürlich auch schon mit Tränen !!
Die Erfahrung ALLEINE mal zu verreisen, um ein Stück mehr zu sich selbst zu finden, kann ich nur empfehlen … es ist wunderbar 🙂
Ich kann mir ein Leben hier zu Hause vorstellen … ABER ich denke mit dem richtigen Partner an der Seite und wenn ALLES passen würde, würde ich das Ticket aufjedefall annehmen !!!
Eine schöne Zeit … egal wo unser Weg hinführt 😉
LG Doris
Hallo liebe Doris!
Das hätte von mir sein können :-)! Und ich kenne da noch jemanden der es so hält wie DU! Man sagt ja: Zu Hause ist man dort, wo sein Herz wohnt … oder so ähnlich?! Da meine aller Herzen sehr flexibel sind und die selbe Sehnsucht haben wie ich, wird unser zu Hause sehr oft da sein, wo wir Sand zwischen den Zehen spüren werden.( Eine Aussage die mein Mann gerne sagt und die mir sehr gut gefällt ).
Vielleicht solltest du mehr reisen? Den „richtigen“ Partner findet man möglicherweise auch im Sand?? Ich hab da so ein Gefühl bei DIR *zwinker*
Ich wünsche dir eine schöne restliche Woche und bedanke mich für deinen Kommentar!
Glg XOXO Sandra
Sehr schön geschrieben ☺ aber ich kenne dieses Gefühl nicht. Ich gehöre zu den Menschen die der Meinung sind, sie leben am schönsten Ort der Welt. Ich fühle mich sehr wohl da wo ich lebe ?
Hallo Christine!
Ja so sind die menschen verschieden.Manche bekommen Heimweh nach 3 Tagen Ortswechsel, manche wieder bekommen Fernweh wenn sie 3 Tage zu Hause sind. So schlimm ist es jetzt bei mir nicht, da ich mir mein „Reich“ so gerichtet habe das man sich einfach wohl fühlen MUSS!
Es fehlt eben aber immer ein Stück an Weitläufigkeit für mich… und das kann mir eben nur das Meer bieten.
Ich wünsche dir weiterhin viele „wohlfühl“ Momente da wo du zu Hause bist! Hab es gut und danke für deine Gedanken:-)!
Glg Sandra